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14:07 Uhr, 12.04.2019

Rohöl: geopolitisch infizierte Rally

Die Analysten von RBC Capital Markets erwarten schon für diesen Sommer wieder Ölpreise (Brent) von 80 Dollar oder darüber. Als Jahresdurchschnitt prognostizieren die Experten 75 für Brent bzw. 67 Dollar/Barrel für WTI.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 71,675 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 64,525 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London (Godmode-Trader.de) - Der Rohöl-Future der Sorte Brent ist am Freitag bis auf knapp 71,50 US-Dollar/Barrel gestiegen - ein Plus von 56 Cent zum Vortages-Fixing. WTI stieg am Terminmarkt in ähnlichem Ausmaß auf über 64 Dollar/Barrel. Weiterhin treibt das knappe Angebot die Notierungen an. „Wir gehen davon aus, dass der Ölpreis auch im zweiten Quartal steigen wird, da die OPEC+ möglicherweise Gefahr läuft, den Markt durch Beibehaltung ihrer derzeitigen Vorgehensweise zu stark zu strapazieren", sagte Harry Tchilinguirian, Stratege bei BNP Paribas, vor dem Reuters Global Oil Forum.

Die Ölpreise sind in diesem Jahr um mehr als 35 Prozent gestiegen, was auf Angebotskürzungen unter der Führung der Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC), US-Sanktionen gegen die Ölexporteure Iran und Venezuela und dem eskalierenden Konflikt in Libyen zurückzuführen ist. Der Chef der libyschen National Oil Corporation warnte an diesem Freitag, dass erneute Kämpfe die Rohölproduktion im Land zum Erliegen bringen könnten.

Die Analysten von RBC Capital Markets gehen davon aus, dass die „geopolitisch infizierte Rally“ den Brent-Preis in diesem Sommer bis auf 80 Dollar treiben könnte. Auf kürzere Sicht prognostizieren die Experten einen Preis von Brent und WTI im Schnitt von 75 bzw. 67 Dollar/Barrel.

Die OPEC und ihre Verbündeten wollen sich im Juni zu einer Entscheidung durchringen, ob die Förderkürzungen im zweiten Halbjahr fortgeführt werden. Als wahrscheinlich gilt aber, dass, sollten die Angebotsstörungen in Venezuela, Iran und Libyen im jetzigen Ausmaß anhalten, dass die OPEC+ die Produktion wieder ausweiten wird.

Auf der Nachfrageseite kommt der größte Teil des weltweiten Wachstums des Kraftstoffverbrauchs aus Asien, wo sich das Wirtschaftswachstum der mit Abstand größten Volkswirtschaft Chinas in diesem Jahr voraussichtlich auf ein fast 30-jähriges Tief abschwächen wird.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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