Fundamentale Nachricht
16:35 Uhr, 12.04.2016

Rohöl: Gefahr für starke Preisrückgänge

Große Erwartungen an das Doha-Treffen am kommenden Sonntag der großen Ölproduzentenländer sorgen beim schwarzen Gold für stark steigende Preise. Experten warnen: Damit hat sich ein beträchtliches Korrekturpotenzial aufgebaut.

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Frankfurt/ New York/ Doha (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise haben am Dienstag nach anfänglichen Verlusten wieder deutlich zugelegt. So wird die Nordseesorte Brent am Dienstag wieder bei über 43 US-Dollar je Barrel gehandelt. Ein guter Teil des jüngsten Preisanstiegs lebt von der Aussicht, dass sich die Ölproduzenten, die sich am 17. April in Doha treffen, tatsächlich zu einer Förderbegrenzung durchringen können. Doch Experten bleiben skeptisch: „Die Wahrscheinlichkeit ist gering, dass die Ölproduzentenländer eine Einigung erzielen werden“, meinen die Rohstoffexperten der Deka Bank in einem aktuellen Marktkommentar. Saudi-Arabien knüpfe seine Bereitschaft an die Beteiligung des Iran. Der wolle sich jedoch nach der Befreiung von den Sanktionen keiner erneuten Beschränkung unterwerfen. Die Deka Bank erwartet, dass ab Herbst das Überangebot und die Lagerbestände von Rohöl soweit abgebaut sein werden, dass die Ölpreise nachhaltig steigen könnten.

Die Commerzbank warnte bereits vor möglichen Preisrückgängen aufgrund zu großer Erwartungen an das Treffen am kommenden Sonntag. Damit habe sich ein beträchtliches Korrekturpotenzial aufgebaut, sollte das Ergebnis die Erwartungen enttäuschen“, so Experte Eugen Weinberg.

Es ist derzeit völlig unklar, wie das Treffen ausgehen wird. Während der Iran und Saudi-Arabien sich offenbar einer Begrenzung der Fördermengen verweigern wollen, hofft der russische Ölminister weiterhin auf eine Einigung auf Produktionsobergrenzen.

Gestützt hat die Ölnotierungen auch der zuletzt schwächere US-Dollar, der Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen günstiger macht und damit die Nachfrage erhöht. Der Außenwert des Dollars geriet im Zuge verminderter Erwartungen an schnelle Zinserhöhungen in den USA unter Druck.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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