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13:43 Uhr, 13.02.2018

Rohöl: Die Preisschwäche hat ihre Gründe

Der Ölmarkt kommt nicht ins Gleichgewicht: Der schnelle Anstieg der Produktion außerhalb der OPEC, angeführt von den USA, wird wahrscheinlich stärker zulegen als die Nachfrage, so die Internationale Energieagentur IEA.

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New York/ Paris/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise stabilisieren sich nicht von ihren jüngsten Rückgängen. Brent handelt schwächer bei 62,50 US-Dollar je Barrel, WTI bei 59,12 US-Dollar je Barrel. Die Preisschwäche hat ihre Gründe. Vor allem die stark steigende Produktion in den USA verhindert, dass das Überangebot auf dem Weltmarkt schwindet. „Der schnelle Anstieg der Produktion außerhalb der OPEC, angeführt von den USA, wird wahrscheinlich stärker zulegen als die Nachfrage", heißt es im Monatsbericht für Februar, den die Internationale Energieagentur IEA am Dienstag in Paris veröffentlichte.

Zuletzt war die Fördermenge in den USA erstmals über die Marke von 10 Mio. Barrel pro Tag gestiegen und erreichte ein Rekordhoch von 10,25 Mio. Barrel. In einem Zeitraum von nur drei Monaten bis zum vergangenen November sei die US-Ölproduktion um „kolossale“ 846.000 Barrel pro Tag gestiegen, schreibt die IEA. Die Experten gehen davon aus, dass die US-Produktion schon bald die Fördermenge von Saudi-Arabien und Russland übertreffen wird und damit zum weltgrößten Ölstaat aufsteigt.

Ein Ende der Entwicklung ist nicht in Sicht, denn die US-Ölproduktion steigt weiter rasant. Am Freitagabend hatte die Ausrüsterfirma Baker Hughes einen Anstieg der aktiven Bohrlöcher in den USA in der Woche zuvor um 26 auf 791 gemeldet. Dies ist der höchste Stand seit April 2015. Gestern meldete die US-Energiebehörde, dass allein die US-Schieferölproduktion, die mit der umstrittenen Fracking-Methode durchgeführt wird, im März bei durchschnittlich 6,76 Mio. Barrel pro Tag liegen soll. Das sind 110.500 Barrel pro Tag mehr als im Vormonat Februar und 1,3 Mio. Barrel pro Tag mehr als im März vorigen Jahres. Die Produktion in den vorherigen fünf Monaten wurde von der EIA außerdem um gut 100.000 Barrel pro Tag nach oben korrigiert.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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