Rohöl: Ausverkauf nach OPEC-Entscheid
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- WTI ÖlKursstand: 69,29 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- Brent Crude ÖlKursstand: 73,22 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Ölpreise erlebten gestern einen regelrechten Ausverkauf. Brent und WTI stürzten um bis zu acht Prozent ab. Brent kostete zwischenzeitlich nur noch 71 US-Dollar je Barrel, WTI notierte im Tief bei knapp 68 US-Dollar je Barrel. Beides entspricht den niedrigsten Niveaus seit mehr als vier Jahren. Auslöser war die Entscheidung der OPEC, das Produktionsziel bei 30 Mio. Barrel pro Tag zu belassen. Offensichtlich hatten im Vorfeld doch noch einige Marktteilnehmer mit einer Kürzung gerechnet, obwohl Kommentare aus Saudi-Arabien dies unwahrscheinlich machten, wie die Analysten der Commerzbank im heutigen „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben.
Auch habe die OPEC eine klare Botschaft vermissen lassen, dass die Produktion an das Produktionsziel angepasst werden solle. Zuletzt habe die Förderung knapp eine Million Barrel pro Tag über dem Ziel gelegen. Selbst bei einer Einhaltung des Zielwertes würde der Ölmarkt im ersten Halbjahr 2015 deutlich überversorgt sein, da der Bedarf an OPEC-Öl laut OPEC-Schätzung im ersten und zweiten Quartal 2015 nur bei 28,4 Millionen bzw. 28,5 Millionen Barrel pro Tag liege. OPEC-Generalsekretär El-Badri habe auf die Frage, was die OPEC dagegen zu tun gedenke, kurz und knapp geantwortet, man werde 30 Millionen Barrel pro Tag produzieren, heißt es weiter.
„Deutlicher kann der Strategiewechsel der OPEC nicht auf den Punkt gebracht werden. Anstatt wie früher mit einer Anpassung des Angebots die Marktbilanz wieder ins Gleichgewicht zu bringen, setzt man nun auf die Kraft des Marktes. Der Ölpreis dürfte so lange fallen, bis eine steigende Nachfrage und ein fallendes Angebot außerhalb der OPEC dafür sorgen, dass das Überangebot verschwindet. Die Schlüsselrolle dürfte dabei den US-Schieferölproduzenten zukommen, die bei Preisen unter 70 USD je Barrel zunehmend in Probleme geraten dürften“, so die Commerzbank-Analysten.
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