Fundamentale Nachricht
14:20 Uhr, 28.11.2014

Rohöl: Ausverkauf nach OPEC-Entscheid

Die gestrige Entscheidung der OPEC, das tägliche Produktionsziel nicht zu senken, hat die Preise für Brent und WTI-Öl auf frische Vierjahrestiefs stürzen lassen.

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 69,29 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 73,22 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Ölpreise erlebten gestern einen regelrechten Ausverkauf. Brent und WTI stürzten um bis zu acht Prozent ab. Brent kostete zwischenzeitlich nur noch 71 US-Dollar je Barrel, WTI notierte im Tief bei knapp 68 US-Dollar je Barrel. Beides entspricht den niedrigsten Niveaus seit mehr als vier Jahren. Auslöser war die Entscheidung der OPEC, das Produktionsziel bei 30 Mio. Barrel pro Tag zu belassen. Offensichtlich hatten im Vorfeld doch noch einige Marktteilnehmer mit einer Kürzung gerechnet, obwohl Kommentare aus Saudi-Arabien dies unwahrscheinlich machten, wie die Analysten der Commerzbank im heutigen „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben.

Auch habe die OPEC eine klare Botschaft vermissen lassen, dass die Produktion an das Produktionsziel angepasst werden solle. Zuletzt habe die Förderung knapp eine Million Barrel pro Tag über dem Ziel gelegen. Selbst bei einer Einhaltung des Zielwertes würde der Ölmarkt im ersten Halbjahr 2015 deutlich überversorgt sein, da der Bedarf an OPEC-Öl laut OPEC-Schätzung im ersten und zweiten Quartal 2015 nur bei 28,4 Millionen bzw. 28,5 Millionen Barrel pro Tag liege. OPEC-Generalsekretär El-Badri habe auf die Frage, was die OPEC dagegen zu tun gedenke, kurz und knapp geantwortet, man werde 30 Millionen Barrel pro Tag produzieren, heißt es weiter.

„Deutlicher kann der Strategiewechsel der OPEC nicht auf den Punkt gebracht werden. Anstatt wie früher mit einer Anpassung des Angebots die Marktbilanz wieder ins Gleichgewicht zu bringen, setzt man nun auf die Kraft des Marktes. Der Ölpreis dürfte so lange fallen, bis eine steigende Nachfrage und ein fallendes Angebot außerhalb der OPEC dafür sorgen, dass das Überangebot verschwindet. Die Schlüsselrolle dürfte dabei den US-Schieferölproduzenten zukommen, die bei Preisen unter 70 USD je Barrel zunehmend in Probleme geraten dürften“, so die Commerzbank-Analysten.

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  • Goldfraumetall
    Goldfraumetall

    ​Russland wird langsam ein Problem haben

    16:14 Uhr, 29.11.2014

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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