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12:42 Uhr, 26.04.2017

Rohöl: Abbröckelnde Preise führen zu Unmut in der OPEC

Die Rohölpreise sind wieder leicht gefallen. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten werden die Preise durch die Sorge vor einem zu hohen Angebot an Rohöl durch eine steigende Fördermenge in den USA belastet.

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Washington/ Wien/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise sind am Mittwoch etwas auf dem Rückzug. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostet zur Stunde 52,06 US-Dollar. Das waren drei Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass WTI) fällt zugleich um 7 Cent auf 49,50 US-Dollar und notiert damit weiterhin unter der 50-Dollar-Marke.

Am Ölmarkt steht die OPEC und die weitere Förderpolitik im Blick. Seit Monaten profitieren vor allem die Nicht-OPEC-Länder von der OPEC-Strategie, die tägliche Produktion zu drosseln. Denn dadurch sind die Preise im Vergleich zum Zeitraum im Vorfeld der Vereinbarungen gestiegen. Doch wie lange verzichten die OPEC-Mitglieder noch mehr oder wenig freiwillig auf Einnahmen, weil sie ihre Förderung deckeln.

Insbesondere bei den Nicht-Golfstaaten der OPEC scheint der Wille angesichts zurückweichender Preise und steigender Nicht-OPEC-Produktion schwächer zu werden, die von Saudi-Arabien forcierten Förderdrosselungen weiter mitzutragen. Noch im Mai wird über eine Verlängerung der Vereinbarungen über die Mitte des Jahres hinaus diskutiert. Ach Einschätzung von Rohstoffanalysten der Commerzbank mehren die Anzeichen, dass sich auch Russland an einem weiteren Abkommen mit der OPEC nicht mehr beteiligen wird und russische Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte ihre Produktion massiv ausweiten werden.

Im Fokus bleibt auch die Ausweitung der Ölproduktion sowie Lagerbestandsdaten in den USA. Laut den am Vorabend veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institutes (API) sind die Rohöllagerbestände in den USA zuletzt wieder gestiegen. In der vergangenen Woche hätten die Bestände demnach um 897.000 Barrel zugelegt. Der Bloomberg-Konsens rechnete mit einem Rückgang um 1,14 Mio. Barrel. Das Augenmerk liegt auch auf den Benzinvorräten, die laut API in der Vorwoche überraschend stark um 4,45 Mio. Barrel gestiegen sind. Der Konsens war von einem Aufbau um lediglich 140.000 Barrel ausgegangen, nachdem sie eine Woche zuvor bereits überraschend um 1,5 Mio. Barrel zunahmen. Am Nachmittag werden die offiziellen Zahlen der Regierung in Washington zu den Lagerbeständen an Rohöl veröffentlicht.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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