Analyse
09:20 Uhr, 03.01.2017

RIB SOFTWARE - Vorstandsinterview sorgt für Furore

Der Spezialist für Bausoftware will durch ein Joint Venture mit dem US-Auftragsfertiger Flex seinen Umsatz in den kommenden Jahren vervielfachen. Ambitionierte Ziele des Managements von RIB Software sind am Markt bekannt und wurden nicht immer erreicht. Dennoch dürfte die Meldung heute für Aufmerksamkeit sorgen.

Erwähnte Instrumente

  • RIB Software SE
    Kursstand: 12,360 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • RIB Software SE - Kurs: 12,360 € (XETRA)

Ende November 2016 gab der Anbieter von Bausoftwarelösungen, RIB Software, ein Joint Venture mit dem US-Unternehmen Flex bekannt. Beide Unternehmen investieren rund 60 Mio. USD in das Projekt und sind gleichberechtigte Partner. Das Joint Venture hat den Namen "YTWO Formative" und vereint die Kernkompetenzen beider Partner. Auf diese Weise wird eine Plattform geschaffen, die keine hohen Investitionen in IT-Systeme und Softwarelizenzen verlangt. Die Plattform ermöglicht es Nutzern, Bauprojekte basierend auf einem Produktkatalog von Haus- und Modulbauprodukten detailliert und exakt zu planen. So erlangen Nutzer der Plattform bereits während der Planungsphase vollständige Einsicht in Preise und Vorlaufzeiten.

Bislang hielt sich RIB Software mit möglichen finanziellen Synergien aus diesem Joint Venture zurück. Im Interview mit der Börsen-Zeitung wurde Vorstandschef Thomas Wolf aber konkreter: "Für RIB erwarten wir aus dem Joint Venture bei Erreichen eines Marktanteils von 5 % jährliche Einnahmen von 800 Millionen EUR", so Wolf. Aktuell befindet sich die Plattform noch im Aufbau, ab dem Jahr 2020 könnte man wohl richtig durchstarten. Sollte sich die Prognose des Vorstands nur ansatzweise erfüllen, stünde RIB Software vor einer Neubewertung. Denn im Jahr 2016 rechnen Analysten nur mit einem Umsatz von knapp 97 Mio. EUR bei einem Gewinn je Aktie von 0,38 EUR.

Etwas relativierend ist allerdings der Fakt, dass RIB Software in der Vergangenheit immer wieder an den eigenen Ansprüchen gescheitert ist und selbst genannte Prognosen nicht erreicht hat. Dennoch sorgt die Aussage Wolfs für gute Laune bei den Aktionären. Der TecDAX-Titel notiert vorbörslich rund 2 % fester.

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Jahr 2015  2016e* 2017e*
Umsatz in Mio. EUR
82,10  96,95  114,75 
Ergebnis je Aktie in EUR 0,24  0,38  0,50 
KGV 52  33  25 
Dividende je Aktie in EUR 0,16  0,16  0,19 
Dividendenrendite 1,3 % 1,3 % 1,5 %

*e = erwartet

Aus technischer Sicht hat der Wert in den vergangenen Wochen ausreichend konsolidiert, um nun die nächste Rallystufe zünden zu können. Sehr gut unterstützt ist die Aktie zwischen 12,00 und 11,50 EUR. Solange der Aufwärtstrend seit Juni 2016 intakt ist, lauten die nächsten Trendziele 14,86 EUR und darüber 16,94 EUR. Unter 11,00 EUR könnte der TecDAX-Titel dagegen in Richtung 9,17 EUR nachgeben.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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