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14:21 Uhr, 29.09.2020

Rhodium-Preis erlebt wilde Berg- und Talfahrt

Aufgrund der Seltenheit des Metalls, der geringen Größe des Spotmarkts und des konzentrierten Angebots unterliegen die Preise in der Regel hohen Schwankungen.

London (Godmode-Trader.de) - Der Rhodiumpreis hat in diesem so besonderen Jahr eine starke Berg- und Talfahrt durchlebt. Zu Jahresbeginn stand die Notiz bei nur knapp über 6.000 Dollar je Unze, sie galoppierte aber bis Mitte März auf ein Hoch bei 13.800 Dollar/Unze, nur um dann im Zuge der sich zuspitzenden Corona-Krise Ende März bis auf 7.800 Dollar abzustürzen. Danach folgte eine Erholung, die den Preis in der vergangenen Woche auf ein neues Allzeithoch bei 14.490 Dollar/Unze bugsierte. Rohdium konnte in der Folge das hohe Niveau aber nicht verteidigen und liegt am heutigen Dienstag bei 13.700 Dollar.

Ähnlich wie die Brudermetalle Palladium und Platin kommt Rhodium vorwiegend bei der Reinigung von Fahrzeugemissionen in Katalysatoren zum Einsatz. Daneben wird das Metall auch mit Platin legiert, um Verstärkungsfasern für High-Tech-Glas in der Unterhaltungselektronik herzustellen. Die im Zuge strengerer Umweltschutzvorschriften, insbesondere in Europa und China, zunehmende Nachfrage sowie Lieferengpässe des Hauptproduzenten Südafrika könnten den Metallpreis weiter antreiben, erwarten Experten.

Die südafrikanischen Platin und Palladium-(PGM-)Produzenten fördern eine Mischung von Metallen, die etwa 60 Prozent Platin, 30 Prozent Palladium und 10 Prozent Rhodium beinhalten. Derzeit hinkt das Angebot des Landes offenbar aber zu rund einem Fünftel dem Vorjahresniveau hinterher. Ein Einbruch des Rhodiumangebots um 17 Prozent auf 945.000 Unzen werde den Markt in diesem Jahr mit einem Defizit von 55.000 Unzen zurücklassen, erwarten der Edelmetallhändler Heraeus und das Forschungsunternehmen SFA (Oxford) laut Reuters in einem kürzlich veröffentlichten Bericht.

Heraeus und SFA erwarten demnach, dass die Preise innerhalb von sechs Monaten wieder unter 10.000 Dollar fallen werden, wenn sich die Lieferungen normalisieren, gleichwohl könnte der Markt volatil bleiben, so Reuters. Aufgrund der Seltenheit des Metalls, der geringen Größe des Spotmarkts und des konzentrierten Angebots unterliegen die Preise in der Regel hohen Schwankungen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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