Brasilien steckt in der Rezession
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Rio de Janeiro (Godmode-Trader.de) - Die Wirtschaft Brasiliens befindet sich in schwierigem Fahrwasser. Im Frühjahrsquartal hat sich die Situation noch verschärft. Im zweiten Quartal brach die Wirtschaftsleistung der siebtgrößten Volkswirtschaft der Welt im Vergleich zum Vorquartal um 1,9 Prozent ein - nach einem Minus von 0,7 Prozent im ersten Vierteljahr. Dies teilte die Statistikbehörde am Freitag mit. Es war das schwächste zweite Quartal seit 1996 und der tiefste Einbruch seit 2009.
Die Binnennachfrage wurde zwischen April und Ende Juni mit dem stärksten Rückgang der Konsumausgaben seit über zehn Jahren von minus 2,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal noch schwächer. Die Investitionen sanken um 8,1 Prozent. Dieser Rückgang ist ein Negativrekord der letzten sechs Jahre und spiegelt das negative Geschäftsklima wider, das durch niedrige Rohstoffpreise, staatliche Sparprogramme und der hohen Inflation. Hinzu kommt die politische Unsicherheit aufgrund des Korruptionsskandals in den das größte Unternehmen Petrobras des Landes und hochrangige Politiker involviert sein sollen.
Mit dem zweiten Quartalsrückgang in Folge befindet sich Brasilien nun technisch in einer Rezession. Seit geraumer Zeit lässt sich ein Negativtrend beobachten. Im Juli stieg die offizielle Arbeitslosenquote deutlich von zuvor 6,9 auf 7,5 Prozent an, im Dezember 2014 hatte die Quote noch bei 4,3 Prozent gelegen. Diese Entwicklung sorgt für einen stark rückläufigen Konsum, der als tragende Säule der brasilianischen Volkswirtschaft gilt.
Auch die Zinserhöhungen der brasilianischen Notenbank (BCB) haben ihre Spuren hinterlassen. Seit Oktober 2014 wurde der Schlüsselzinssatz insgesamt sieben Mal um zusammen 3,25 Prozent erhöht, um Kapitalabflüsse aus dem Land zu verhindern und die Inflation zu bremsen, die mit zuletzt rund 7 Prozent deutlich über der mittelfristigen Zielmarke von 4,5 Prozent liegt. Von der Fiskalpolitik kommen derzeit auch wenig Impulse. Die Regierung in Brasilia hofft durch eine Konsolidierung der Staatsfinanzen darauf, eine Herabstufung ihrer Anleihen auf Ramschniveau zu vermeiden.
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