Brasilien: Kein Ende der Krise in Sicht
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Rio de Janeiro (Godmode-Trader.de) - Die brasilianische Wirtschaft kommt nur schwer aus der Krise. So setzte der Einzelhandel im Juli preisbereinigt 0,3 Prozent weniger um als im Vormonat. Das ist die schlechteste Entwicklung seit 15 Jahren. Im Vergleich zum Vorjahresmonat fielen die Umsätze um 6,8 Prozent. Die Kern-Einzelhandelsumsätze ohne Autos und Baumaterial sanken dabei im Juli etwas deutlicher als erwartet um 5.,3 Prozent, nach einem (revidierten) Rückgang im Juni um 4,8 Prozent.
Nach Angaben der Statistikbehörde IBGE sanken im Berichtsmonat die Erlöse in den landesweiten Supermärkten, bei Lebensmitteln und Treibstoffen, die zusammen etwa für 60 Prozent des Umsatzes stehen. Gegen den Trend stieg der Absatz von elektronischen Produkten. „Unverändert belasten die Anspannungen am heimischen Arbeitsmarkt die Einkommenssituation der privaten Haushalte und deren Konsumverhalten“, erklären die Experten von HSBC Trinkaus. Wahrscheinlich werde sich die Notenbank in diesem wirtschaftlich enttäuschenden Wachstumsumfeld mit Zinssenkungen zurückhalten, obwohl das jüngste Sitzungsprotokoll des geldpolitischen Ausschusses zwischen den Zeilen einen weniger restriktiven Kurs erhoffen lasse.
Auch die Inflation blieb im August mit einem Wert von 8,97 Prozent in der Jahresrate sehr hoch. Das Resultat entsprach den Erwartungen und war etwas höher als im Juli. Die vorübergehende Pause in der Verlangsamung der Inflationsdynamik wurde hauptsächlich von den höheren Nahrungsmittelpreisen und der zähen Kerninflation getrieben.
Derweil hat der bereits suspendierte bisherige Parlamentspräsident Eduardo Cunha sein Amt nun auch formal verloren. Vom Abgeordnetenhaus wurde sein Mandat nach einer Marathonsitzung in der Nacht zu Dienstag mit 450 zu 10 Stimmen entzogen. Cunha gehört ebenso wie der neue Präsident Michel Temer der Partei der demokratischen Bewegung (PMDB) an und war ein ambitionierter Antreiber im Amtsenthebungsverfahren gegen Brasiliens Ex-Präsidentin Dilma Rousseff. Cunha wird vorgeworfen, mehrere Millionen Dollar Korruptionsgeld auf Schweizer Konten transferiert zu haben.
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