Fundamentale Nachricht
16:46 Uhr, 09.02.2018

Renditen von 15 Prozent aus einem Investment in Rohöl in 2018

Das gegenwärtige Marktumfeld bei Öl spricht aus Sicht der HSH Nordbank dafür, dass eine zweistellige Rendite mit einem Rohstoff-Investment erreicht werden könne. Der Gewinn sollte sich fast ausschließlich aus der Terminkurve (Backwardation) und den damit einhergehenden positiven Rollgewinnen erwirtschaften.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 63,555 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 59,865 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Hamburg (Godmode-Trader.de) - Die Nordseesorte Brent gab zuletzt deutlich nach und entfernte sich weiter von ihrem Ende Januar erreichten Mehrjahreshoch bei 71,28 US-Dollar je Barrel. Am Freitagnachmittag notierte der Brent erneut schwächer bei 63,72 US-Dollar/Barrel.

Die US-Aktienbörsen sind gestern zum zweiten Mal in dieser Woche eingebrochen. Auch die Ölpreise konnten sich der allgemeinen Stimmungseintrübung nicht entziehen. Die Analysten der HSH Nordbank gehen dennoch nicht davon aus, dass sich der Preisrückgang der Ölpreise weiter fortsetzt. Im Gegenteil: die jüngste Korrektur an den Märkten bestärke seine Sicht, dass Rohstoffe, insbesondere Öl, in den kommenden Monaten eine sehr ordentliche Renditeentwicklung aufweisen dürften, prognostiziert Ölexperte Jan Edelmann. „Historisch gesehen blühten Rohstoffe immer dann auf, wenn die US-Notenbank die Zinsen anhob“. Er sei davon überzeugt, dass das gegenwärtige Marktumfeld bei Öl dafür spreche, dass Renditen in Höhe von 15 Prozent aus einem Investment in Öl in 2018 möglich seien, wobei damit zu rechnen sei, „dass die Rendite fast ausschließlich aus der Terminkurve (Backwardation) und den damit einhergehenden positiven Rollgewinnen erwirtschaftet wird“.

Diese Erwartung spiegelt aus Sicht von Edelmann zwei Entwicklungen wieder: Erstens werde das vordere Ende der Ölterminkurve gestärkt durch einen sich beschleunigenden globalen Abbau der Öllagerbestände - nach ersten vorläufigen Schätzungen der IEA sei im vierten Quartal 2017 ein Rückgang der OECD-Reserven um rund 100 Mio. Barrel verzeichnet worden. Das Ölmarktdefizit habe zugleich rund 1,1 Mio. Barrel/Tag betragen. Zweitens laste auf dem hinteren Ende ein wiedererstarktes Produzenten-Hedging und die Aussicht auf eine kräftige Produktionsausweitung im US-Schieferölsektor. US-Ölproduzenten hätten zuletzt ihre Produktion für das laufende Jahr verstärkt abgesichert. Mittlerweile betrage die sog. „hedge coverage“ mehr als 50 Prozent der Gesamtförderung. Dabei seien die Absicherungsgeschäfte in der Erwartung eines WTI-Ölpreises von 57 US-Dollar/Barrel getätigt worden. Gegenwärtig notierten sowohl Brent als auch WTI aber rund 15 Prozent höher. Für 2018 rechne er nun mit einem Produktionsanstieg von 1,1 Mio. Barrel/Tag allein in den USA.

Bei einem Nachfragewachstum von mehr als 1,7 Mio. Barrel/Tag, einem erwarteten Anstieg der kumulierten Fördermenge der OPEC-Staaten und Russlands um 500.000 Barrel/Tag in der zweiten Jahreshälfte dieses Jahres und einem erwarteten Anstieg der Produktion in Lateinamerika von durchschnittlich 250.000 Barrel/Tag, lässt sich ein Ölmarktdefizit von rund 150.000 Barrel/Tag in diesem Jahr erwarten. Dies bestärke ihn in der Sicht, dass die Ölpreise in diesem Jahr bei durchschnittlich 65 US-Dollar (Brent) gehandelt werden dürften, resümiert der Experte.

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