Prognose: Hyperinflation treibt WTI-Ölpreis auf 180 Dollar
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Verzicht auf eine stärkere Rohöl-Förderung der OPEC+ trieb die Preise am Ölmarkt zur Wochenmitte zunächst weiter an, ehe Gewinnmitnahmen einsetzten. US-Öl WTI verbilligte sich zuletzt um 0,7 Prozent auf 78,50 Dollar je Barrel, Brent tendiert in Richtung der Marke von 82 Dollar. Zuvor hatten die beiden Referenzsorten Mehrjahreshochs erklommen.
Ob sich die OPEC+ mit ihrer Entscheidung einer nur graduellen Ausweitung der Ölproduktion einen Gefallen getan hat, bleibt aus Sicht der Commerzbank abzuwarten. Die für November bestätigte Produktionsausweitung um 400.000 Barrel pro Tag werde bei weitem nicht ausreichen, den Ölmarkt im Gleichgewicht zu halten, zumal die Nachfrage wegen der Gasknappheit ebenfalls stärker steige. „Dem Ölmarkt droht nun kurzfristig ein beträchtliches Angebotsdefizit“. Das Gemeinsame Technische Komitee der OPEC+ bezifferte dieses zuletzt auf rund 1 Mio. Barrel pro Tag. „Der Druck der großen Verbrauchsländer, allem voran der USA und Indien, auf die OPEC+ dürfte größer werden, wenn die Ölpreise weiter steigen“, meint die Commerzbank.
Und viele Marktbeobachter gehen von zukünftig noch stärkerer Nachfrage nach Öl auch wegen des nahenden Winters in der nördlichen Hemisphäre aus. Ebenso wird Öl vielerorts in der Industrie als Ersatz für das im Verhältnis noch teurer gewordene Erdgas genutzt. „In der derzeitigen Gemengelage könnte der Ölpreis kurzfristig somit noch weiter zulegen“, erwartet die Postbank.
Sukzessiv steigende Preise sind das eine. Aber über eine aberwitzige Prognose der Energie-Unternehmensberatung Opportune LLP berichtete das Portal oilprice.com. Demnach bewegt sich die US-Wirtschaft in Richtung einer pandemischen Hyperinflation. Nach Ansicht der Analysten sei es bei einer derart raschen Ausweitung der Geldmenge wie zurzeit in den USA nur noch eine Frage der Zeit, wann die Hyperinflation eintrete.
Die Analysten geben demnach an, dass ihre Modelle Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) derzeit im Bereich von 90 Dollar/Barrel bewerten, was einem Aufwärtspotenzial von gut 15 Prozent gegenüber den aktuellen Ölpreisen entspräche. Aber jetzt wird es interessant: Die Experten argumentieren, dass der Dollar angesichts des unersättlichen Ausgabenhungers der Regierung auf eine massive Abwertung zusteuert, was die WTI-Preise bis Ende 2022 auf über 180 Dollar treiben könnte. Ob die Politik bei einem solchen Szenario tatenlos zuschaut, darf dann aber ruhig bezweifelt werden.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.