Powell heizt Zinsfantasien neu an
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- Nasdaq-100Kursstand: 23.498,12 Pkt (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 23.498,12 Pkt (Nasdaq)
Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global für das verarbeitende Gewerbe der Vereinigten Staaten legte im August um sehr starke 3,5 auf 53,3 Punkte zu und erreichte damit den höchsten Wert seit Mai 2022.
Im Monat zuvor hatte dieser Frühindikator mit 49,8 Zahlern noch ein leichtes Schrumpfen signalisiert. Und Ökonomen hatten damit gerechnet, dass die Industrie auch im August noch den Rückwärtsgang einlegen würde.
Das Barometer für die Dienstleister sank dagegen, wie in Deutschland und der Eurozone, auch in den USA leicht, um 0,3 auf 55,4 Punkte. Ökonomen hatten allerdings sogar einen kräftigeren Rückgang auf 54,2 Punkte prognostiziert.
Weswegen ich aber eigentlich auf dieses Thema heute noch einmal zurückkomme: Sowohl die Dienstleister als auch die Industrieunternehmen meldeten in den USA deutlich höhere Kosten bzw. Preise. Laut den Umfrageergebnissen kam es im August zum zweitstärksten Anstieg der Einkaufspreise seit Januar 2023. "Die Steigerungsraten beschleunigten sich in beiden Sektoren", so S&P Global. Als Hauptgrund für den Anstieg nannten die befragten Unternehmen die Zölle von Präsident Donald Trump.
Starke Wirtschaft, starker Arbeitsmarkt, hohe Inflation
Die US-Wirtschaft wächst also auf der einen Seite nach wie vor sehr stark, hat aber auf der anderen Seite auch wieder mit einer zunehmenden Inflation zu kämpfen. Und daher gibt es für die US-Notenbank (Fed) eigentlich kaum einen Grund, den Leitzins zu senken.
Zumal auch die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze zunahm. Sie erreichte laut S&P Global eine der höchsten Raten der letzten 3 Jahre, da Unternehmen den größten Zuwachs an unerledigten Aufträgen seit Mai 2022 meldeten.
Zinssenkungsfantasien schwanden
Diese Erkenntnis setzte sich in den vergangenen Tagen auch zunehmend an den Börsen durch. Für die anstehende Zinssitzung der Fed im September wurde eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte heute vor Börsenbeginn "nur" noch mit einer Wahrscheinlichkeit von etwas mehr als 70 % eingepreist.
Vor zwei Wochen waren es noch mehr als 90 % (siehe "Sind schwache Wirtschaftsdaten aktuell gut oder schlecht?"). Zwischenzeitlich galt eine Zinssenkung sogar als sicher.
Powell heizt Zinsfantasien neu an
Und das ist sie inzwischen auch fast wieder. Denn am Freitag gab es eine Rede von Fed-Chef Jerome Powell, die mit Spannung erwartet worden war. Die Marktteilnehmer erhofften sich Hinweise darauf, dass es doch zu der ersehnten Zinssenkung kommen würde. Und als Powell von Abwärtsrisiken am Arbeitsmarkt sprach, gab es für die "Zins-Bullen" kein Halten mehr. Die Zinserwartungen sprangen wieder auf aktuell rund 90 %.
Und die Anleger rannten den Aktienhändlern wieder die Bude ein und rissen ihnen die Unternehmensanteile aus den Händen. Der Nasdaq 100 schoss zum Beispiel binnen einer Minute um fast 200 Punkte nach oben und baute die Gewinne in der folgenden Viertelstunde auf mehr als 350 Zähler aus. Damit hat der Index nun schon fast 61,80 % der vorherigen Kursverluste aufgeholt.
Zuvor konnte er in zwei Anläufen die untere Linie des Aufwärtstrendkanals verteidigen (siehe grüne Pfeile). Und so sieht es nun sehr stark danach aus, als könne dieser fortgesetzt werden.
Kurssprung ermöglicht schnellen Gewinn
Für die Leser des Trading-Dienstes "Target-Trend-CFD" ist dies eine sehr positive Kursentwicklung. Denn erst am Freitag um 11:15 Uhr hatte ich bei 23.175 Punkten einen neuen Long-Trade auf den US-Technologieindex in den Markt gegeben. Der Grund dafür war, dass der Index, wie soeben beschrieben, den Aufwärtstrendkanal zum zweiten Mal verteidigen konnte und es dabei im sehr kurzfristigen Bereich zu einer V-förmigen Kurserholung gekommen war.
Das Kursziel war das 38,2%-Fibonacci-Retracement bei 23.340 Punkten. Und dieses wurde dank Powell nach weniger als fünf Stunden erreicht. Ergebnis: 165 USD bzw. 142,24 EUR je CFD-Kontrakt.
Und damit geht die Performance aller bislang beendeten Nasdaq-100-Trades weiter durch die Decke.
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