PMI: Deutsche Industrie legt den Rückwärtsgang ein
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
London (BoerseGo.de) - Das Wachstum der deutschen Wirtschaft hat sich im April weiter verlangsamt. Dies signalisiert der saisonbereinigte Markit Flash Deutschland Composite Index Produktion. Der Einkaufsmanagerindex fiel im April um 0,7 auf 50,9 Punkte. Das teilte das Markit-Institut zu seiner Umfrage unter 1000 Unternehmern mit. Das ist der bislang schlechteste Wert in diesem Jahr. Das Barometer hielt sich noch über der Expansionsschwelle von 50 Zählern.
Garant dafür sind die Dienstleister. Deren Barometer legte um 0,5 auf 52,6 Zähler zu. Experten hatten zuvor mit einem Zuwachs auf 52,4 Punkten gerechnet. Deutlich schlechter lief es in der Industrie: Hier fiel der Index um 2,1 auf 46,3 Punkte und damit auf den schlechtesten Wert seit fast drei Jahren. Ökonomen hatten den deutlichen Rückgang nicht vorhergesehen. Ihre Projektion lag bei einem Wert von 48,9 Punkten. „Die deutsche Wirtschaft schlitterte auch im April nur knapp an der Rezession vorbei. Nur dank des moderaten Wachstums des Service-Sektors konnte die beschleunigte Talfahrt der Industrie kompensiert werden. Die Industrie steckt wegen der Exportflaute in der tiefsten Krise seit Mitte 2009. Zu schaffen macht ihr vor allem die Schwäche in den Nachbarländern, während die Nachfrage seitens der asiatischen Schwellenländer und der USA robust blieb“, kommentierte Tim Moore, Senior-Ökonom bei Markit, die aktuellen Daten für Deutschland.
Wegen der Unterauslastung der Kapazitäten kam es in der deutschen Wirtschaft im April somit erstmals seit zwei Jahren zu einem geringfügigen Beschäftigungsabbau. In beiden Sektoren wurden per Saldo vereinzelt Stellen gestrichen. „Sollte sich die Schwäche am Arbeitsmarkt hinziehen und die Kaufkraft der privaten Haushalte weiter unter Druck bleiben, dürfte die Binnennachfrage als Wachstumsmotor ausfallen,” sagte Moore dazu.
Auch in der Eurozone ist die Stimmung unter den Einkaufsmanagern im Rückwärtsmodus. Der Markit-Einkaufsmanagerindex fiel im April das dritte Mal in Folge auf ein Fünf-Monatstief. Nach 49,1 Punkten im März liegt der Wert nun bei 47,4 Punkten. Experten hatten sich zuvor einen leichten Zuwachs auf 49,3 Punkte erhofft. Beide Werte -für die Industrie und den Dienstleistungssektor- gingen überraschend zurück. Der wichtige Frühindikator liegt damit weiter unter die Wachstumsschwelle von 50 Zählern.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.