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15:20 Uhr, 03.09.2019

Brexit-Update: PFUND fällt auf Mehrjahrestief

Vor einer entscheidenden Abstimmung im Parlament ist das britische Pfund am Dienstag weiter unter Druck geraten und auf den tiefsten Stand gegenüber dem Dollar seit Anfang 2017 gefallen.

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  • GBP/USD
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Update (17:00 Uhr): Der konservative Abgeordnete und frühere Justizminister Phillip Lee hat seine Mitgliedschaft bei den regierenden Konservativen niedergelegt und ist zu den Liberaldemokraten übergetreten. Damit hat die Regierungskoalition von Premierminister Boris Johnson keine Mehrheit mehr im Parlament.

Johnson steht auch in den eigenen Reihen wegen seines Brexit-Kurses zunehmend unter Druck. Viele Abgeordnete auch bei den Konservativen lehnen einen ungeordneten EU-Austritt, den Johnson nicht ausschließen will, ab.


Am späten Dienstagabend wird das Parlament voraussichtlich über einen Antrag abstimmen, mit dem ein No-Deal-Brexit am 31. Oktober verhindert werden soll. 18 Abgeordnete, darunter auch Rebellen der Konservativen von Premierminister Boris Johnson, haben eine entsprechende Dringlichkeitsdebatte beantragt.

Die Regierung lehnt den Antrag strikt ab und hat die Abstimmung zur Vertrauensfrage erklärt. Sollte der Kurs der Regierung keine Mehrheit finden, will Premierminister Boris Johnson Neuwahlen abhalten. Dafür müsste aber eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament stimmen. Die Oppositionsparteien wollen Neuwahlen allerdings nur zustimmen, wenn zuvor ein Antrag angenommen wird, mit dem ein No-Deal-Brexit verhindert wird.

Die politische Unsicherheit belastet das britische Pfund weiter. Gegenüber dem Dollar stürzte das Pfund auf den tiefsten Stand seit Anfang 2017 ab, konnte sich anschließend aber wieder etwas erholen.

Premierminister Boris Johnson will am 31. Oktober auch dann aus der EU austreten, falls es vorher zu keiner Einigung mit Brüssel kommt. Parteiinterne Kritiker bei den Konservativen und die Oppositionsparteien lehnen einen solchen No-Deal-Brexit ab.

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Ursprünglicher Artikel (2. September 2019, 16:40 Uhr): Spekulationen über mögliche Neuwahlen, mit denen Premierminister Boris Johnson einen "No-Deal-Brexit" durchpeitschen könnte, haben am Montag zu deutlichen Kursverlusten beim britischen Pfund geführt.

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Premierminister Boris Johnson bestellte für den Abend alle konservativen Abgeordneten ein. Zuvor soll sich das Kabinett laut Medienberichten zu einer außerordentlichen Sitzung treffen. Johnson will eine Revolte einiger seiner konservativen Abgeordneten gegen einen ungeordneten Brexit mit den Plänen für Neuwahlen verhindern, wie britische Medien berichten.

Johnson hatte mit einer Schließung des Parlaments bereits versucht zu verhindern, dass das Parlament seine Pläne durchkreuzt, Ende Oktober auch dann aus der Europäischen Union (EU) auszutreten, falls es vorher nicht zu einer Einigung mit Brüssel kommt. Einige Rebellen in den eigenen Reihen hatten aber angekündigt, noch vor der Wirksamwerdung der Parlamentsschließung zusammen mit der Opposition für einen Gesetzentwurf zu stimmen, der Johnson zwingen würde, den Brexit zu verschieben, falls es nicht zu einer Einigung mit der EU kommt. Johnson hatte den aufmüpfigen Abgeordneten daraufhin mit einem Parteiausschluss gedroht. Wie die Boulevardzeitung "Sun" berichtet, will Johnson in fünf Wochen Neuwahlen zum Parlament ansetzen, falls er bei den Abstimmungen in dieser Woche unterliegen sollte.

Je nachdem, für welchen Termin die Neuwahlen angesetzt werden, könnten diese noch vor oder auch nach dem beabsichtigten Brexit-Datum am 31. Oktober stattfinden. Um Neuwahlen zu beschließen, braucht Johnson eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament. Anschließend könnte Johnson das genaue Datum der Wahlen allerdings auch eigenmächtig verschieben.

Das Pfund fiel am Donnerstag gegenüber dem US-Dollar deutlich um zuletzt 0,77 Prozent. Der Euro konnte gegenüber dem Pfund deutlich zulegen.

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20 Kommentare

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  • wolp
    wolp

    Der short lief mit Ansage. Hab das Gefühl das ist genauso gekauft wie Boris, der Billige... Merci

    21:24 Uhr, 03.09.2019
  • trend-x
    trend-x

    wo waren denn die UK Politik Clowns die letzten 4 Wochen, wenn es gerade anscheinend so dringlich ist. Peinlich diese Schmierenkomödie. Jetzt kann nur noch Trump mit einem Zoll Tweet gegen die EU den Brexit befeuern. Johnson wird ohnehin infrage kommende Neuwahlen nicht vor dem 31.10. genehmigen. Das darf er und das kann er. Wenn Brüssel mit der Blockade zum Backstop durchkäme, wäre das Wasser auf die Mühlen der EU und der Angleichungswahn geht weiter. Zählt Volkes Stimme andersrum dann auch nicht mehr?

    20:26 Uhr, 03.09.2019
    1 Antwort anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • lussien
    lussien

    Außerdem sieht es ekelig aus wenn die Abgeordneten gegen sein eigenes Land wie eine 5. Kolonne agieren und einem möglichen Kompromiss seitens der EU entgegen stehen.

    21:09 Uhr, 02.09.2019
  • Sascha Huber
    Sascha Huber Experte für Kryptowährungen

    Naja, wenn Abgeordnete das Ergebnis einer Volksabstimmung nicht umsetzen möchten... da habe ich dann eher ein Problem mit der Demokratie, bei der ja alle Gewalt vom Volke ausgehen soll!!

    20:29 Uhr, 02.09.2019
    3 Antworten anzeigen
  • kingkong007
    kingkong007

    Egal ob die Aktion richtig oder falsch ist. Aber der Mann hat Eier. So schauts aus.

    20:22 Uhr, 02.09.2019
    1 Antwort anzeigen
  • While E. Coyote
    While E. Coyote

    Das ist gelebte Demokratie von Herrn Johnson und sollte allen Demokraten ein leuchtendes Vorbild für das eigene Tun und Handeln sein. :-)

    16:50 Uhr, 02.09.2019
    1 Antwort anzeigen

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Oliver Baron
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