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14:16 Uhr, 05.04.2023

Palladium: Abwärtsrisiken

Laut Metals Focus soll der Palladiummarkt in diesem Jahr ein Angebotsdefizit von 631.000 Unzen aufweisen, was in etwa dem Defizit im letzten Jahr entsprechen würde.

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Das auf Edelmetalle spezialisierte Researchunternehmen Metals Focus hat letzte Woche eine Einschätzung zu Palladium veröffentlicht. Der Palladiummarkt soll demnach in diesem Jahr ein Angebotsdefizit von 631.000 Unzen aufweisen, was in etwa dem Defizit im letzten Jahr entsprechen würde, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

Bei der Palladiumnachfrage aus der Automobilindustrie, die mehr als 80 Prozent der gesamten Palladiumnachfrage ausmache, sehe Metals Focus die größten Risiken. Diese gingen vor allem von der voranschreitenden Elektrifizierung der Fahrzeugflotte aus, heißt es weiter.

„Die Produktion von Autos mit Verbrennungsmotor soll deswegen in China als einziger Weltregion in diesem Jahr nicht steigen und die Palladiumnachfrage seitens der dortigen Automobilindustrie sowie aufgrund der Substitutionseffekte zu Platin daher sinken. Dennoch bleibt China mit einem Anteil von 27 Prozent an der Gesamtnachfrage der wichtigste Nachfrager im Automobilsektor“, so Fritsch.

Für die Autoindustrie in Europa erwarte Metals Focus eine unveränderte Palladiumnachfrage, für Nordamerika noch ein leichtes Nachfragewachstum. Das Primärangebot solle wegen einer niedrigeren russischen Produktion um drei Prozent schrumpfen. Als Risiken für das Palladiumangebot aus Russland nenne Metals Focus die Möglichkeit von sanktionsbedingten Beschränkungen bei den Lieferungen, die eingeschränkte Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Ausrüstung sowie den erschwerten Zugang zu Kapital aufgrund der Sanktionen, was zu einem Rückgang der Minenproduktion in der Zukunft führen könne, heißt es weiter.

„Die Produktion in Südafrika könnte derweil wegen der zunehmend unsicheren Stromversorgung weiter beeinträchtigt werden. Allerdings schätzt Metals Focus die Nachfragerisiken als höher ein und sieht daher für den Palladiumpreis eher Abwärtsrisiken, was sich bereits im deutlich gesunkenen Preisniveau niederschlagen würde“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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