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17:31 Uhr, 03.12.2019

OPEC-Treffen: Saudi-Arabien verfolgt seine eigene Agenda

Die Einigungschancen auf dem kommenden OPEC+-Treffen auf eine Änderung des laufenden Förderpakts sind eher gering. Auch ein neuer Vorstoß der Saudis dürfte scheitern.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 61,005 $/bbl. (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise haben gestern ihre zwischenzeitlichen Gewinne im Tagesverlauf wieder abgegeben und zeigen sich auch am heutigen Dienstag schwächer. Die Sorte Brent ruderte am Nachmittag zurück zur Marke von 61 Dollar/Barrel.

Im Blick steht das Ende der Woche stattfindende Treffen der OPEC+ in Wien. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob sich die Allianz zu einer stärkeren Kürzung der Fördermenge durchringen kann.

Geht es nach der IEA, wird sich wenig ändern. Ein hoher Beamter der Internationalen Energieagentur sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag, dass die OPEC auf ihrem Treffen diese Woche in Wien aller Wahrscheinlichkeit nach keine Änderung ihres aktuell bis Ende März 2020 laufenden Förderabkommens vornehmen wird. Jedenfalls solange nicht, bis die Marktaussichten besser abschätzbar sind. „Die OPEC wird wahrscheinlich das tun, was sie in der Vergangenheit oft getan hat: eine Entscheidung, die eine Änderung des derzeitigen Systems beinhaltet, verschieben, bis die Dinge klarer werden", sagte Neil Atkinson, Leiter der Ölindustrie und Marktabteilung der IEA. „Es gibt viele Unsicherheiten, nicht zuletzt der Ausblick für US-Schieferöl“, so Atkinson.

Nach Informationen der Commerzbank will Saudi-Arabien die OPEC+ davon überzeugen, die Ölproduktion im ersten Halbjahr 2020 um weitere 400.000 Barrel pro Tag zu drosseln. Die Produktionskürzungen würden sich dann auf insgesamt 1,6 Mio. Barrel pro Tag belaufen. „Diese Entwicklung kommt überraschend, denn bislang galt eine Verlängerung der Produktionskürzungen auf dem gegenwärtigen Niveau als wahrscheinlich“, kommentierte Analyst Carsten Fritsch. Gleichwohl habe er große Zweifel, dass es Saudi-Arabien gelingen wird, die anderen Länder davon zu überzeugen. Zumal Saudi-Arabien mit dem Vorstoß womöglich eigene Interessen verfolge, nämlich den bevorstehenden Börsengang von Saudi Aramco zu unterstützen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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