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13:19 Uhr, 03.06.2016

OPEC einigt sich nicht - Ölpreis steigt trotzdem

Es klingt paradox: Die OPEC-Förderländer einigen sich am Donnerstag nicht auf eine Begrenzung der Fördermenge. Der Ölpreis fällt zunächst - steigt dann aber sogar wieder über 50 US-Dollar. Die möglichen Gründe.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 50,02 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 49,11 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Wien/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) konnte sich am Donnerstag auf ihrer halbjährlichen Sitzung in Wien nicht auf eine Förderquote einigen. Es habe keine Verständigung auf Obergrenzen gegeben, gestand der indonesische Energieminister Sudirman Said auf einer Pressekonferenz. Der Preis für Brent-Öl ist am Donnerstag kurzzeitig eingebrochen, dann aber wider Erwarten schnell über 50 US-Dollar je Barrel geklettert. Die Experten der Commerzbank erklären sich die Reaktion mit den Spekulationen im Vorfeld der Sitzung, schließlich habe kaum jemand am Markt mit einer gemeinsamen Produktionsobergrenze gerechnet, weil die Fronten im OPEC-Kartell ziemlich verhärtet seien. So sei es am Markt als positives Zeichen gewertet worden, dass sich die OPEC wenigstens auf den Nigerianer Barkindo als neuen Generalsekretär als Nachfolger von El-Badri habe einigen können.

Saudi-Arabien hatte sich dafür ausgesprochen, das vor einem halben Jahr faktisch ausgesetzte Fördermengenziel von rund 30 Mio. Fass am Tag für die gesamte OPEC wieder einzuführen. Diese Deckelung war vor einem Jahr beschlossen, aber nie eingehalten worden. Für dieses Ziel hate sich vor allem Saudi-Arabiens neuer Ölminister Al-Falih stark gemacht. Al-Falih sagte zudem auch, sein Land wolle den Markt nicht fluten, was zumindest darauf hindeutet, dass die Saudis ihre derzeitige Produktion auf nahe Sicht nicht ausweiten wollen.

Zudem stützten die gestrigen Lagerdaten des US-Energieministeriums den Preis. Der gemeldete Abbau der US-Rohölvorräte war einigermaßen überraschend, auch wenn dieser mit 1,4 Mio. Barrel geringer ausfiel als ursprünglich erwartet. Preisstützend ist darüber hinaus der anhaltende Rückgang der US-Rohölproduktion.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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