Offene Immo-Fonds: Kritik an Verbot wächst
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Berlin (BoerseGo.de) - Das vom Bundesfinanzministerium geplante Verbot Offener Immobilienfonds stößt auf vermehrten Widerstand. „Ich kann nicht nachvollziehen, warum der Gesetzgeber aus Offenen Immobilienfonds aussteigen und neue Engagements nur noch über Geschlossene Fonds zulassen will. Das wird nicht so bleiben", sagte FDP-Finanzexperte Björn Sänger dem "Handelsblatt" (Donnerstag). Einer großen Zahl von Privatanlegern werde damit das Engagement in Immobilien verwehrt.
Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zufolge sollen Kunden künftig nur noch in Geschlossene Publikumsfonds in der Rechtsform einer AG oder Kommanditgesellschaft investieren können. Damit werden Konsequenzen aus der Krise Offener Fonds gezogen, die zahlreiche Privatanleger seit 2008 getroffen hat. Steigen zu viel Anleger in kürzesten Zeitabständen aus Offenen Immo-Fonds aus, geraten diese in Nöte. In der Finanzkrise konnten viele Fonds ihr Versprechen nicht halten, Anteile täglich zurückzunehmen. Sie wurden eingefroren. „Nur weil sich die Offenen Immobilienfonds derzeit in schwerem Fahrwasser befinden, muss man nicht gleich das Schiff versenken", zeigte FDP-Mann Sänger sein Unverständnis. CDU-Finanzexperte Ralph Brinkhaus sagte dem Handelsblatt, Offene Immobilienfonds seien trotz einiger Schwächen für viele Kleinanleger eine gute Möglichkeit, unkompliziert in Immobilien zu investieren.
Bei einer Anhörung im Finanzministerium am Mittwoch in Berlin warnten Verbände sowie Verbraucherschützer vor Nachteilen für Kleinanleger sowie negativen Auswirkungen auf die gesamte Volkswirtschaft, sollten Offene Immobilienfonds verboten werden. „Offene Immobilienfonds in der bestehenden Rechtsform sind bei einer umfänglichen Aufklärung (...) eine sinnvolle Möglichkeit, als Kleinanleger an der Wertschöpfung im Immobilienbereich zu partizipieren“, heißt es in einem Papier des Bundesverbands der Verbraucherzentralen. Diese Möglichkeit müsse zwingend erhalten bleiben. Auslöser der Debatte ist Schäubles Entwurf zur Umsetzung der „AIFM-Richtlinie“, mit der die EU alternative Investments regulieren will.
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