Ölpreisverfall: Produzentenländer werden unruhig
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New York/London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - US-Präsident Donald Trump beeinflusst über seinen Twitter-Account das Weltgeschehen wie kein zweiter. Seine, notwendigerweise stakkatohaft formulierte Ankündigung via den Kurznachrichentdienst, die USA werde ab dem 1. September Zölle auf chinesische Importe im Wert von 300 Milliarden US-Dollar erheben, hat den Handelskonflikt neu entbrannt. Die Antwort aus Peking war scharf und sorgte für neue Schockwellen, vor allem im FX-Segment (Stichwort Yuan-Abwertung!), aber auch am Rohstoffmarkt. Die Ölmärkte reagierten in diesem Umfeld mit einer deutlichen Abwärtsbewegung. Vergangenen Donnerstagabend hat die Ölnotiz mit acht Prozent ihren größten Tagesverlust seit 2015 hinnehmen müssen. Im bisherigen Wochenverlauf ließen die Notierungen im Zuge des eskalierenden Konflikts zwischen den USA und China weiter Federn.
Der Preis für die Sorte Brent ist inzwischen wieder deutlich unter die Marke von 60 Dollar/Barrel abgetaucht. Am Mittwoch verlor die Nordseesorte zwischenzeitlich fünf Prozent und verzeichnete bei 56 US-Dollar je Barrel ein Siebenmonatstief. Heute kam es zu einer kleinen Gegenbewegung, der Preis erholte sich bis auf 57 Dollar/Barrel. Das US-Energieministerium vermeldete am Mittwochnachmittag einen unerwarteten Anstieg der hiesigen Rohölvorräte um 2,5 Mio. Barrel, nach sieben Wochenrückgängen in Folge. Die Sorgen vor einem Überangebot wurden dadurch weiter angefacht.
Bloomberg berichtete unter Berufung auf einen saudischen Offiziellen, dass sich Saudi-Arabien vor dem Hintergrund der massiven Preisrückgänge der vergangenen Tage an andere Ölproduzenten gewandt hat, um eine Reaktion darauf zu diskutieren. Saudi-Arabien steckt bei solch niedrigen Notierungen in argen Nöten. Riad benötigt für einen ausgeglichenen Haushalt im Grund Ölpreise jenseits der 80 Dollar/Barrel. „Wir fühlen uns darin bestätigt, dass Saudi-Arabien alles in seiner Macht stehende tun wird, um ein Überangebot zu verhindern und den Ölpreis zu stabilisieren“, kommentierte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Dafür würde es auch einen Konflikt mit US-Präsident Trump in Kauf nehmen.
Die OPEC hält das globale Ölangebot schon jetzt künstlich gering. Laut Bloomberg ist die tägliche OPEC-Produktion im Juli erstmalig seit Mai 2014 unter die Marke von 30 Mio. Barrel gesunken.
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