Fundamentale Nachricht
13:53 Uhr, 28.11.2018

Ölpreisrückgang könnte Geldpolitik in den Schwellenländern hemmen

Der jüngste Rückgang der Ölpreise bedeutet, dass die Inflationsraten in den Schwellenländern voraussichtlich langsamer steigen werden. Eine niedrigere Energie-Inflation könnte Einfluss auf die Zinspolitik in zahlreichen Emerging Markets ausüben.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 60,165 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London (Godmode-Trader.de) - Einer der positiven Kanäle, über die der günstigere Ölpreis die Schwellenländer beeinflussen wird, ist die niedrigere Energie-Inflation. Dies geschieht tendenziell direkt durch einen Rückgang der Benzinpreise - die Energierechnungen der Haushalte werden in der Regel von den Behörden verwaltet- „Basierend auf seinen Prognosen für den Ölpreis dürfte die Inflation der emering Markets-Kraftstoffe in den nächsten Monaten stark zurückgehen und während des gesamten Jahres 2019 negativ sein“, führt William Jackson, EM-Chefökonom bei Capital Economics in einem aktuellen Marktkommentar aus. Nach seinen Schätzungen könnte diese Schwankung der Kraftstoffinflation die Gesamtinflation der Emerging Markets im Jahr 2019 im Vergleich zu 2018 um etwa 0,4 Prozentpunkte senken, so Jackson.

Die Auswirkungen dürften freilich von Land zu Land unterschiedlich sein. Die Belastung der Gesamtinflation durch den niedrigeren Ölpreis dürfte laut dem Experten in den Ländern am größten sein, in denen Benzin einen größeren Anteil am Inflations (CPI)-Korb einnimmt (hauptsächlich in Osteuropa). Im Gegensatz dazu nimmt Benzin in den beiden größten Schwellenländern China und Indien einen geringeren Anteil am CPI-Korb ein, so dass die Auswirkungen auf die Inflation wahrscheinlich geringer ausfallen werden.

Der Capital Economics-Experte geht zwar weiterhin davon aus, dass die steigende Nahrungsmittel- und Kerninflation die Gesamtinflation der Schwellenländer in den nächsten Monaten nach oben treiben und den EM-Straffungszyklus am Laufen halten wird.
Allerdings könnten Ausmaß und Tempo des Rückgangs der Ölpreise dazu führen, dass einige Zentralbanken den Straffungsbeginn verzögern bzw. eine längere Zinserhöhungs-Pause einlegen. „Im Gegensatz zu den Notenbanken in den entwickelten Märkten neigen viele Zentralbanken in den Schwellenländern dazu, auf Veränderungen der Inflationsraten umgehend zu reagieren und sie werden einem Rohstoffpreisschock nicht tatenlos zusehen“, so Jackson „Wir bezweifeln, dass die politischen Entscheidungsträger in der Tschechischen Republik und Chile die Straffung der Zyklen aufgrund von Ölpreisverlusten stoppen werden, aber die in Kolumbien, Peru und Ungarn könnten ihre ersten Zinserhöhungen durchaus verzögern“.

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