Fundamentale Nachricht
11:13 Uhr, 01.08.2019

Ölpreise wieder auf dem Rückzug

Nach fünf Tagen mit anziehenden Ölnotierungen in Folge laufen die Futures am Donnerstag wieder gen Süden. Ein Grund ist die Enttäuschung über die zaghafte Geldpolitik der Fed.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 64,400 $/bbl. (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise sind am Mittwoch den fünften Tag in Folge gestiegen. Gestützt wurden die Notierungen von einem Rückgang der US-Lagerbestände und der Erwartung der Anleger, dass die US-Notenbank die Leitzinsen erstmals seit der Finanzkrise vor mehr als einem Jahrzehnt senken wird.

Nachdem die Währungshüter der Fed aber klargestellt haben, dass es in den USA vorerst wohl keine weiteren Zinssenkungen geben wird, zeigten sich auch am Ölmarkt Bremsspuren. Am heutigen Donnerstag sinken die Rohölnotizen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 64,16 US-Dollar. Das waren 89 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 71 Cent auf 57,87 Dollar.

Am Mittwochabend hatte die US-Notenbank Fed den Leitzins zwar gesenkt, allerdings nur einen kleinen Schritt nach unten um 25 Basispunkte vollzogen. Die Politik der Fed wurde von Analysten als „zaghaft" beschrieben. „Der Zinsschritt war seit langem erwartet worden und stellt einen doppelten Segen für die Ölpreise dar - einerseits sollte er die US-Ölnachfrage fördern und andererseits den Dollar unter Druck setzen", zitierte Reuters den PVM Oil Associates-Analysten Stephen Brennock.

Die Öllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche erneut gesunken, ebenso wie die Benzin- und Destillatbestände, wie Daten des Energieministeriums zeigten. Die Rohöllagerbestände fielen um 8,496 Mio. Barrel gegenüber der Vorwoche auf 436,5 Mio. Barrel. Erwartet wurde ein deutlich schwächerer Rückgang um 2,1 Mio. Barrel. Die inoffiziellen Daten des American Petroleum Institute (API) vom Dienstagabend hatten einen Rückgang um 6 Mio. Barrel ausgewiesen. „Die Aussichten auf einen weiteren Rückgang der US-Rohöllagerbestände und erneute Ausfälle in Libyen stützen den Ölpreis", sagte UBS-Ölanalyst Giovanni Staunovo.

Das Sharara-Ölfeld in Libyen, das größte des Landes, wurde am Dienstag nach einem Problem mit einem Ventil an der Pipeline, die es mit dem Ölhafen Zawiya verbindet, stillgelegt.

Die Spannungen im Nahen Osten sind nach wie vor hoch und liefern einen weiteren bullishen Preiskatalysator. Die USA hatten Deutschland formal aufgefordert, sich Frankreich und Großbritannien anzuschließen, um Öllieferungen durch die Straße von Hormuz nach der Beschlagnahme eines britischen Tankers durch den Iran, abzusichern. Deutschland hat sich skeptisch gegenüber dem Antrag geäußert.

Brent Crude Öl
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    JFD Brokers

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten