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11:32 Uhr, 25.03.2021

Ölpreis erholt sich kaum mehr

Der Ölpreis ist oftmals ein Indikator für die Weltwirtschaft. Steigt die Produktion, wird viel Energie verbraucht und der Preis legt zu. Ist die Lage eher durchwachsen, wird auch Öl billiger.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 63,15900 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Beim Ölpreis hat sich zuletzt eine wilde Berg- und Talfahrt eingestellt. 4 bis 6 Prozentpunkte rauf oder runter nur einem Handelstag war in letzter Zeit nicht nur einmal zu beobachten. Dass der Preis keine eindeutige Richtung einschlägt ist - wen mag es verwundern - ist virusbedingt. Der Ölpreis gilt als Indikator für die Weltwirtschaft. Haben die Markteilnehmer Hoffnung, dass die Corona-Pandemie bald überwunden ist und die Erholung der Wirtschaft bevorsteht, steigen tendenziell die Preise, weil eine höhere Nachfrage winkt. Ändert sich das Sentiment, etwa weil die dritte Virus-Welle immer heftiger auftritt, fallen die Ölnotierungen aber auch schnell gerne mal heftig zurück.

So gesehen und geschehen diese Woche. Die absehbare Rückkehr in härtere Lockdowns in einigen Ländern in Europa und die schleppende Impfkamapgne dort führte am Dienstag zu einem Ausverkauf am Ölmarkt. „Der starke Rückgang der Ölpreise hat offensichtlich mit dem schleppenden Impfverlauf in der Eurozone zu tun“, bestätigte Cyrus de la Rubia, Ölfachmann der Hamburg Commercial Bank. Die Konjunkturerholung verlagere sich auf das Ende des zweiten Quartals.

Gestern legten die Notierungen aber wieder um 6 Prozent zu und machten damit die Verluste vom Vortag nahezu vollständig wieder wett. Auftrieb erhielten die Ölpreise aber durch einen Sondereffekt. Im Suezkanal war ein Containerschiff auf Grund gelaufen und so wurden am Markt Auswirkungen auf den Öltransport befürchtet.

Laut dem Analysten Stephen Innes vom Londoner Handelshaus Axi sind von dem blockierten Kanal zwölf Prozent des weltweiten Handels betroffen. Seit Mittwoch verzögere sich die Fahrt von 185 Schiffen mit geschätzten Gesamtkosten von 400 Millionen US-Dollar pro Stunde. Eine Umleitung der Schiffe würde laut der Ölanalysefirma Vortexa die Transportdauer um ca. 15 Tage verlängern und wäre somit kaum eine Option. „Die Situation belastet die Stimmung für die globale Konjunktur und verstärkt die Risikoaversion an den Märkten“, sagt Analyst Innes.

Jeff Currie, Rohstofffachmann von Goldman Sachs, bleibt für Öl gleichwohl bullish und rechnet mit einem Anstieg des Preises noch in diesem Sommer bis auf 80 Dollar je Barrel. Der jüngste Ausverkauf sei nur ein vorübergehende Rücksetzer in einer großen Ölpreisrally, wird Currie zitiert. Dies sei eine Kaufgelegenheit.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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