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14:16 Uhr, 04.01.2021

Ölmarkt: Wie wird sich die OPEC+ entscheiden?

Am Ölmarkt rückt die Förderpolitik des Ölverbunds OPEC+ in den Fokus. Der Fortgang der Corona-Pandemie ist ungewiss. Daher hatte sich die OPEC+ zuletzt auf ein vorsichtiges Vorgehen verständigt. Im Januar wurde die tägliche Rohölförderung um 500 000 Barrel erhöht.

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New York/ Wien (Godmode-Trader.de) - Das Ölkartell OPEC schaut angesichts der weiterhin um sich greifenden Corona-Pandemie mit durchwachsenem Optimismus ins neue Jahr. „Die Aussichten für die erste Hälfte des Jahres 2021 sind sehr gemischt", sagte OPEC-Generalsekretär Mohammad Barkindo am Sonntag. „Es gibt noch viele Abwärtsrisiken, mit denen wir umgehen müssen."

Die von Saudi-Arabien und Russland angeführte Allianz der Produzenten, OPEC+, wird am heutigen Montag entscheiden, ob sie weiterhin die Rohölversorgung auf ein Vor-Krisen-Niveau heben kann, ohne die Preiserholung zu konterkarieren. Bei einem Vorbereitungstreffen am Sonntag haben nach Informationen von Bloomberg gleich mehrere Länder, einschließlich Saudi-Arabien, den Plan, die Produktion im Februar um zusätzlich 500.000 Barrel pro Tag auszuweiten, als wenig hilfreich bezeichnet. Riad habe seine Ansichten öffentlich unter Verschluss gehalten, während Russland eine zusätzliche Erhöhung befürwortet habe, berichtete die Nachrichtenagentur. Derzeit hält die OPEC+ rund 7,2 Mio. Barrel pro Tag zurück, das sind etwa sieben Prozent des Weltangebots.

Auch Ölexperten halten eine weitere Erhöhung der Förderung ab Februar für zu gewagt, der Fortgang der Corona-Pandemie ist zu ungewiss. „Wir denken, dass die Produzentengruppe auf weitere Produktionssteigerungen im Februar verzichten wird, da die Corona-Pandemie weiter grassiert und die Einführung des Impfstoffs langsamer als erwartet verläuft", hieß es von RBC Capital Markets.

Als Argumente für eine weitere Anhebung der Ölförderung bereits im kommenden Monat werden die jüngste Erholung der Ölpreise und die Einführung der ersten Covid-Impfstoffe herangezogen. Die Impfstoffe machen einen „gesünderen" Ausblick für die Ölnachfrage möglich, der bald „vom Rückwärts- in den Vorwärtsgang schalten wird", sagte Barkindo bei der Sitzung des Gemeinsamen Technischen Ausschusses am Sonntag. Das Gremium bereitete das heutige (virtuelle) Treffen der 23-Nationen-Allianz vor.

Die Ölpreise haben sich zuletzt trotz der Ankündigung der OPEC, das Angebot zu erhöhen, über der Marke von 50 US-Dollar pro Barrel festgesetzt. Angebot und Nachfrage sollten in der ersten Jahreshälfte weitgehend ausgeglichen bleiben, prognostizierte jüngst die Internationale Energieagentur IEA mit Sitz in Paris.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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