Fundamentale Nachricht
14:22 Uhr, 15.10.2020

Ölmarkt hat keinen Spielraum, mehr Angebot aufzunehmen

Die OPEC+ will ihre Förderkürzungen Anfang 2021 lockern. Die IEA warnte, und auch Marktbeobachter sehen den Plan kritisch. Doch bis zum neuen Jahr fließt noch viel Öl in den Pipelines, das letzt Wort dürfte hier noch nicht gesprochen sein.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 41,88100 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Dieselkraftstoff wird wieder teurer: Dies schreibt der Autoklub ADAC in seiner wöchentlichen Auswertung der Preise von mehr als 14.000 Tankstellen. Auf Wochensicht beobachteten die Fachleute einen Preisanstieg um durchschnittlich 0,7 Cent je Liter auf 1,049 Euro. Als Grund für den Preisanstieg nennt der ADAC die einsetzende Heizsaison. Diese habe die Nachfrage nach Heizöl steigen lassen, das sorge wegen der gemeinsamen Produktion in Raffinerien auch für teureren Dieselkraftstoff.

Doch auch der Rohölpreis hat zuletzt einen Sprung nach oben vollzogen. Kostete das Barrel Brent vorletzte Woche noch weniger als 40 Dollar, waren es am Mittwoch wieder über 43 Dollar, allerdings gibt die Notiz heute im Zuge schwacher allgemeiner Finanzmärkte auf unter 42 Dollar stark nach.

Die Commerzbank verwies mit Blick auf die heutigen schwachen Ölnotierungen auch auf negative Nachrichten, nachdem die Internationale Energieagentur IEA das Ölkartell OPEC davor gewarnt hatte, Förderkürzungen in 2021 zurückzunehmen: „Sollte sich die Nachfrage spürbar eintrüben, wird die OPEC+ nicht darum herumkommen, die Produktionserhöhung zurückzuhalten, will sie nicht ein erneutes Überangebot und einen neuerlichen Preisrutsch riskieren“, so Experte Carsten Fritsch. Der Ölmarkt hätte kaum Spielraum, mehr Angebot aufzunehmen.

Bislang sieht es so aus, als dass die OPEC+ an ihren Lockerungsplänen um 2 Mio. Barrel pro Tag festhält. Dahingehend geäußert haben sich zuletzt der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate und auch der russische Energieminister Alexander Novak. „Wir glauben nicht, dass das letzte Wort hier schon gesprochen ist“, so Fritsch. Zumal das Ölangebot wegen der Rückkehr Libyens ohnehin steige.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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