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16:05 Uhr, 13.08.2021

Ölmarkt: Delta-Variante verhindert Nachfrageerholung

Die Ölpreise sind in diesem Monat um rund sechs Prozent zurückgegangen, da vor allem Einschränkungen in Folge der Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus in China und anderen wichtigen asiatischen Verbrauchern befürchtet werden.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 70,95600 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Sorge vor einer schwächelnden Nachfrageerholung sorgt die Anleger am Ölmarkt. Der Preis für die Öl-Nordseesorte Brent fiel am Freitag auf unter 71 Dollar je Barrel. US-Leichtöl WTI verbilligte sich auf unter 69 Dollar.

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihre Prognose für die weltweite Ölnachfrage für den Rest dieses Jahres „drastisch“ gesenkt und rechnet nun damit, dass die Ölnachfrage im Laufe des Jahres zurückgehen wird. Neue Pandemie-Beschränkungen, die in mehreren großen ölverbrauchenden Ländern, insbesondere in Asien, verhängt wurden, werden die Mobilität stören und den Ölbedarf voraussichtlich mindern, hieß es.

Die neue Projektion ist eine deutliche Kehrtwende der IEA, die noch vor einem Monat die OPEC+-Allianz aufforderte, die Hähne zu öffnen, um einen schädlichen Preisanstieg zu verhindern. Das Ölkartell folgte den Aufforderungen, das Angebot auszuweiten, was nun aber genau in dem Zeitpunkt vonstatten geht, in dem die Nachfrage nachlässt. „Die unmittelbare Ausweitung der Produktion durch die OPEC+ kollidiert mit dem langsameren Nachfragewachstum und der ebenfalls höheren Produktion außerhalb der Allianz, wodurch die anhaltenden Hinweise auf eine kurzfristige Versorgungskrise oder einen Superzyklus obsolet werden“, so die IEA in ihrem Monatsbericht.

Die weltweite Ölnachfrage ist laut IEA im vergangenen Monat leicht zurückgegangen, nachdem sie im Juni noch um 3,8 Mio. Barrel pro Tag gestiegen war. Die Agentur senkte ihre Schätzungen für den Verbrauch in der zweiten Jahreshälfte um 550.000 Barrel pro Tag. Dennoch geht die Organisation weiter davon aus, dass der weltweite Kraftstoffverbrauch im Zuge der weltweiten wirtschaftlichen Erholung weiter ansteigen und in den letzten drei Monaten dieses Jahres durchschnittlich 98,9 Mio. Barrel pro Tag erreichen wird.

Die OPEC hält wiederum an ihren Prognosen für 2021 und 2022 fest. Trotz der sich verbreitenden Delta-Variante des Coronavirus geht das Ölkartell weiter von einer starken Erholung aus. Für dieses Jahr soll die Nachfrage um 5,95 Mio. bpd oder 6,6 Prozent anziehen. Die Weltwirtschaft erhole sich weiter, heißt es in einem OPEC-Bericht. „Es bleiben jedoch zahlreiche Herausforderungen, die diese Dynamik leicht dämpfen könnten. Insbesondere die Entwicklungen im Zusammenhang mit Covid-19 müssen genau beobachtet werden."

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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