Öl: Erholungspotenzial vorerst ausgeschöpft
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- Brent Crude ÖlKursstand: 46,875 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Stuttgart (GodmodeTrader.de) - Zu Jahresbeginn 2016 drückten Konjunktursorgen auf die ohnehin bereits gedrückten Preise. Die Belastungen wurden für die ölexportierenden Staaten offenbar zu groß, als der Preis unter die 30-Dollar-Marke je Barrel Brent Nordseeöl fiel. Im Februar des Jahres begannen daher die führenden Ölförderländer, vor allem Saudi-Arabien und Russland, über koordinierte Förderbegrenzungen zu sprechen – der Auslöser für eine kräftige Rallye, die unsere Prognose von 50 US-Dollar je Barrel Brent schneller als erwartet erreichte, wie Frank Klumpp, Investmentanalyst bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), im aktuellen „Ölpreis Halbjahresausblick 2016“ schreibt.
Angebotsausfälle seien ein wichtiger Einflussfaktor.In folgenden Förderländern sei die Unsicherheit bezüglich des Angebots besonders ausgeprägt: Nigeria, Venezuela und Libyen. In Venezuela drohten angesichts der angespannten Finanzlage selbst für die „Melkkuh“ Ölförderung enttäuschende Zahlen, in Nigeria seien sowohl Entspannung als auch Eskalation denkbar, während in Libyen positives Überraschungspotenzial in puncto Fördermengen bestehe, heißt es.
„Neben den globalen Angebotsausfällen steht das Thema US-Schieferöl im Blickpunkt. Nachdem die Förderung im Vorjahr 2015 noch robuster als erwartet war, ist sie im bisherigen Jahresverlauf 2016 rückläufig. Aufgrund der deutlich reduzierten Break-Even-Preise werden viele Projekte jedoch bereits wieder interessant. Die landesweiten Baker Hughes Rig Counts sind bereits vier Mal innerhalb von fünf Wochen angestiegen. Dies bereits als Trendwende zu bezeichnen, wäre verfrüht, es ist jedoch ein erstes Signal der Entspannung“, so Klumpp.
Der Ölpreisverfall habe 2015 die Nachfrage nach Rohöl stärker als erwartet belebt. Diese Nachfragereaktion habe dazu geführt, dass die Ölnachfrage in den Ölimportländern stärker als in den Vorjahren zugelegt und die Nachfrageschwäche der Ölexportländer überkompensiert habe. Für das laufende Jahr sei eine geringere Wachstumsdynamik zu erwarten, auch weil die Zahlen aus China nur auf den ersten Blick positiv seien, heißt es weiter.
„Der Ölmarkt dürfte vorerst angebotsgetrieben bleiben, zumal die Nachfrage im aktuellen Konjunkturumfeld nur wenig Potenzial für Überraschungen bietet. In puncto Angebotsstörungen dürften sich Chancen und Risiken ausgleichen. Die steigenden Rig Counts sind eher bärisch zu werten, und auch die bullischen spekulativen Kräfte zeigen Erschöpfungsanzeichen. Mit Blick auf das zweite Halbjahr gehen wir vor diesem Hintergrund von leicht fallenden Preisen aus, auch in zwölf Monaten besteht nur wenig Potenzial. Mittel- bis längerfristig sollten sich die Preise jedoch vor dem Hintergrund der ausbleibenden Investitionen wieder erholen“, so Klumpp.
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