Notenbank Südkoreas kämpft gegen Übertreibungen und Immobilienblase
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Seoul (Godmode-Trader.de) - Die Notenbank Südkoreas hat als erste große Zentralbank Asiens ihre Leitzinsen angehoben. Wie die Bank of Korea am Donnerstag nach ihrer Zinssitzung bekanntgab, steigt der Leitzins um 0,25 auf 0,75 Prozent. Es ist die erste Anhebung seit Beginn der Corona-Krise im Jahr 2020.
Notenbankchef Lee Ju-yeol zufolge sollen die höheren Zinsen Übertreibungen an den Finanzmärkten verhindern. In Südkorea sind Aktienkurse und auch die Immobilienpreise stark gestiegen was eine direkte Folge der Geldpolitik mit extrem niedrigen Zinsen ist. Daneben begründete Lee den strafferen Kurs mit dem steigendem Inflationsdruck. Auch der jüngste Virusausbruch stellt laut Lee kein großes Hindernis für die Erholung dar.
„Die heutige Entscheidung, die Zinssätze zu erhöhen, obwohl die Wirtschaft noch immer unter dem Gegenwind von Corona leidet, zeigt, dass die Zentralbank es mit der Eindämmung der finanziellen Risiken ernst meint“, kommentierte das Analysehaus Capital Economics.
Eines der sieben Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss stimmte gegen den heutigen Entscheid. Die Analysten bezweifeln, dass dies ein Signal dafür ist, dass eine weitere Straffung der Geldpolitik schwer zu verkaufen sein wird. Wahrscheinlicher sei es, dass der Abweichler einfach mit dem Zeitpunkt der ersten Anhebung nicht einverstanden gewesen sei.
Unterm Strich sieht die BoK viele Gründe für weitere Zinserhöhungen. „Auch wenn eine erneute Zinserhöhung im Oktober unwahrscheinlich ist, da die BoK erklärt hat, dass sie die Akkommodation allmählich reduzieren" wird, erwarten wir dennoch eine weitere Straffung im November. Darüber hinaus rechnen wir mit zwei weiteren Zinserhöhungen um 25 Basispunkte im Jahr 2022, so dass der Leitzins zum Jahresende bei 1,5 Prozent liegen wird“, prognostizierte Capital Economics.
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