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14:31 Uhr, 25.05.2022

Nickel: Vorerst unter Druck, mittelfristig aber stark gefragt

Nicht nur die generelle Sorge, dass die strenge Null-Covid-Strategie Chinas Wachstum deutlich drosselt, belastet den Nickelpreis. Nachdenklich stimmt insbesondere die Entwicklung für die bislang größte Abnehmerbranche, die Edelstahlindustrie.

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  • Nickel
    ISIN: XC0007203224Kopiert
    Kursstand: 25.782,34 $/t (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Industriemetallpreise traten gestern überwiegend auf der Stelle: Ausnahme war Nickel, das wieder um gut 1.000 US-Dollar bzw. 4,3 Prozent auf 26.550 US-Dollar abrutschte und damit fast zurückfiel auf das Zweieinhalbmonatstief von vor einer Woche. Offensichtlich ist man am Markt weiter auf Orientierungssuche, wie Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Neben einer nachlassenden Angst vor Angebotsausfällen in Russland würden die Sorgen um Chinas Nachfrage jegliche Preiserholung ausbremsen. Nicht nur die generelle Sorge, dass die strenge Null-Covid-Strategie Chinas Wachstum deutlich drosselt, belaste. Nachdenklich stimme im Speziellen die Entwicklung für die bislang größte Abnehmerbranche, die Edelstahlindustrie: Gemäß Zahlen der Research-Gruppe MySteel Global sollten in zwei größeren Handelspunkten gegen den üblichen Saisontrend die Lagerbestände gestiegen und damit auf den für diese Jahreszeit höchsten Bestand seit mindestens 2016 geklettert sein, heißt es weiter.

„Mittelfristig bleiben die Perspektiven für die Nickelnachfrage dagegen sehr gut: Das belegt der Jahresbericht der IEA zur Entwicklung der Elektromobilität, der am Montag veröffentlicht wurde. Die Verkaufszahlen vor allem in China legen deutlich zu: Mit 3,3 Millionen Fahrzeugen wurden 2021 dreimal so viele E-Autos verkauft wie im Vorjahr, in Europa klettern die Zahlen um zwei Drittel auf 2,3 Millionen“, so Lambrecht.

Nickel sei das Metall, das künftig davon stark profitiere: Bereits im vergangenen Jahr sei der Bedarf für Batterien an der Nickelnachfrage insgesamt auf sieben Prozent gestiegen (2021: vier Prozent). Bis 2030 solle im konservativen Szenario der Bedarf zu Batteriezwecken um 60 Prozent auf 4,2 Millionen Tonnen steigen und damit ein Fünftel der Nachfrage ausmachen. Das entspräche dem Bedarf an 41 zusätzlichen Nickelminen (bei einer durchschnittlichen Förderung von 38.000 Tonnen). Bei einer Umsetzung der ambitionierteren Umweltziele würden sogar 60 zusätzliche Minen benötigt, um die zusätzliche Nickelnachfrage zu Batteriezwecken zu decken, heißt es abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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