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14:55 Uhr, 23.10.2015

Nickel: Stärkster Preisrückgang unter den LME-Metallen

Der Nickelpreis ist bislang in diesem Jahr um satte 31 Prozent eingebrochen und befindet sich nun auf dem Niveau von Ende 2008 bzw. Anfang 2009, dem Höhepunkt der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise.

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  • Nickel
    ISIN: XC0007203224Kopiert
    Kursstand: 10.575,00 $/Tonne (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Stuttgart (GodmodeTrader.de) – LME-Nickel verzeichnete im bisherigen Jahresverlauf unter den Basismetallen den mit Abstand stärksten Preisrückgang. So notiert das Legierungsmetall mit 10.405 US-Dollar pro Tonne gegenwärtig 31,0 Prozent niedriger als zu Jahresbeginn. Damit haben die Preise ein Niveau erreicht, das zuletzt Ende 2008 bzw. Anfang 2009 auf dem Höhepunkt der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise herrschte, wie Achim Wittmann, Investmentanalyst bei der Landesbank Baden-Württemberg im aktuellen „Commodities Weekly“ schreibt.

Auf der Angebotsseite habe es zuletzt Entwicklungen gegeben, die für eine Stabilisierung der Preise sprächen. Auch seien die Lagerbestände seit Anfang Juni rückläufig. Insgesamt überwögen am Markt jedoch derzeit die Befürchtungen eines deutlich geringeren Nachfragewachstums. Dabei bereiteten insbesondere die schwächeren Konjunkturindikatoren Chinas Sorgen, sei doch das Reich der Mitte der größte Verbraucher des Legierungsmetalls, heißt es.

Die International Nickel Study Group (INSG) prognostiziert Wittmann zufolge für das laufende Jahr einen von 131.000 Tonnen auf 49.000 Tonnen rückläufigen Angebotsüberschuss. Für das nächste Jahr erwarte die INSG ein defizitäres Angebot in Höhe von 23.000 Tonnen. Das weltweite Angebot an raffiniertem Nickel dürfte sowohl in diesem als auch im nächsten Jahr sinken. Das Anfang 2014 in Kraft getretene indonesische Exportverbot von Nickelerzen scheine sich nun seinen Weg durch die Wertschöpfungskette zu bahnen. Ihre Prognose für das diesjährige Nachfragewachstum auf dem Nickelmarkt habe die INSG von 3,7 Prozent auf 2,3 Prozent reduziert. Für das Jahr 2016 werde ein Bedarfszuwachs von 3,3 Prozent erwartet. Etwa zwei Drittel des weltweiten Nickelbedarfs entfalle auf die Herstellung und Veredelung nichtrostender Stähle, heißt es weiter.

„Angesichts schwacher chinesischer Konjunkturdaten ist der Fokus auch auf dem Nickelmarkt mittlerweile auf die Nachfrage gerichtet. Mit Blick auf das derzeitige Preisniveau scheint der Markt bereits einen sehr deutlichen Rückgang der Wachstumsraten vorwegzunehmen. Insgesamt ist von einem defizitären Angebot auf dem Nickelmarkt im nächsten Jahr auszugehen. Damit sollten auch die Lagerbestände, die trotz rückläufiger Tendenz noch immer einen beträchtlichen Angebotspuffer darstellen, weiter abnehmen. Vor diesem Hintergrund rechnen wir mit deutlich höheren Notierungen von LME-Nickel im kommenden Jahr“, so Wittmann.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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