Neuerlicher Ausverkauf am Platinmarkt
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- PlatinKursstand: 935,50 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Stuttgart (GodmodeTrader.de) - In den Sommermonaten dieses Jahres lastete vor allem die Furcht vor einer Rezession in China auf dem Markt für Platinmetalle. Der Rückgang des chinesischen Fahrzeugabsatzes dämpft die Nachfrage nach Palladium für Abgaskatalysatoren. Noch stärker gebeutelt wurde Platin, das insbesondere in China als Schmuckmetall genutzt wird, wie Thorsten Proettel, Investmentanalyst bei der Landesbank Baden-Württemberg im aktuellen „Commodities Weekly“ schreibt.
Mit den in den USA aufgedeckten Manipulationen von Abgaswerten durch den VW-Konzern bestehe seit kurzem ein neuer Preistreiber, doch in diesem Fall verliefen die Trends gegensätzlich. Nach Bekanntwerden des Skandals seien die Platinnotierungen um rund 50 US-Dollar beziehungsweise um fünf Prozent auf 925 US-Dollar im Tief gesunken, während Palladium um fast 60 US-Dollar oder zehn Prozent auf bis zu 662 US-Dollar je Feinunze angestiegen sei, heißt es.
„Die gegenläufige und damit untypische Reaktion der beiden Metalle ergibt sich aus der Annahme, dass Diesel-Fahrzeuge aufgrund der Verfehlung von Abgasgrenzwerten in den USA bald nicht mehr verkauft werden dürfen oder dass ihnen zumindest ein schlechtes Image anhängt. Dies würde zu einem geringeren Platinbedarf führen, denn das graue Edelmetall wird in den Abgaskatalysatoren von Selbstzündermotoren eingesetzt. Wenn die Interessenten in den USA stattdessen Kraftwagen mit Benzinmotor kaufen, dann würde hiervon die Palladiumnachfrage profitieren, denn für diese Fahrzeuge werden Katalysatoren aus dem preislich günstigeren Schwestermetall genutzt“, so der LBBW-Analyst.
Ob es wirklich zu den oben skizzierten Änderungen in der Fahrzeugnachfrage komme, könne bislang noch kaum seriös abgeschätzt werden. Die USA stünden aber immerhin für einen Anteil von knapp 15 Prozent an der weltweiten Platinnachfrage aus dem Kfz-Bereich, die wiederum mehr als 40 Prozent der gesamten Platinnachfrageausmache. Schwerwiegende Konsequenzen seien vor allem dann wahrscheinlich, wenn der VW-Skandal auch auf dem europäischen Markt für Dieselfahrzeuge seine Kreise ziehen würde, heißt es weiter.
„Unabhängig von dem Ausmaß der Folgen lässt sich schon heute sagen, dass zwei bestehende Trends durch den VW-Skandal weiter beschleunigt werden. Erstens dürfte der Palladiumeinsatz in der Kfz-Industrie zu Lasten von Platinweiter zunehmen. Die Mengenschere wird sich also weiter öffnen. Umgekehrt dürfte die Preisschere zwischen beiden Metallen langfristig weiter schrumpfen“, so Proettel.
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