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07:32 Uhr, 22.11.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Während Volkswirte ihren Jahresausblicken für 2025 den letzten Schliff geben, macht sich das Statistische Bundesamt (Destatis) für die zweite Veröffentlichung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das dritte Quartal 2024 bereit. Die Zeichen stehen gut, dass Destatis den etwas überraschenden BIP-Anstieg von 0,2 Prozent in zweiter Veröffentlichung bestätigen wird. Lange hatten Analysten gehofft, dass der Privatkonsum der deutsche Wirtschaft Schwung verleihen würde. Die meisten hatten diese Hoffnung schon abgeschrieben, als das Statistische Bundesamt mit einiger Verzögerung positive Einzelhandelsdaten für den Sommer zu veröffentlichen begann. Dass der Privatkonsum zusammen mit dem Staatskonsum zum wichtigsten Wachstumstreiber in dritten Quartal werden würde, haben wohl die wenigsten vermutet. Aber so ist es gekommen. Anstatt wie erwartet um 0,1 Prozent zu sinken, ist das BIP laut einer ersten Schätzung um 0,2 Prozent gestiegen. Analysten warten nun auf Details - möglicherweise haben noch anderen BIP-Komponenten wie etwa die Lagerveränderungen zu dem unerwartet positiven Ergebnis beigetragen.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

- GB/Unilever plc, Kapitalmarkttag

DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)

Schloss Wachenheim      0,60 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
    08:00 BIP (2. Veröffentlichung) 3Q 
          kalender- und saisonbereinigt gg Vq 
          PROGNOSE:     +0,2% gg Vq 
          1. Veröff.:   +0,2% gg Vq 
          2. Quartal:   -0,3% gg Vq 
          kalenderbereinigt gg Vj 
          PROGNOSE:     -0,2% gg Vj 
          1. Veröff.:   -0,2% gg Vj 
          2. Quartal:   -0,3% gg Vj 
 
    09:30 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe 
          (1. Veröffentlichung) November 
          PROGNOSE: 51,8 
          zuvor:    51,6 
          Einkaufsmanagerindex gesamt (1. Veröffentlichung) 
          PROGNOSE: 48,3 
          zuvor:    48,6 
 
    09:30 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (1. Veröffentlichung) November 
          PROGNOSE: 43,0 
          zuvor:    43,0 
- FR 
    09:15 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe 
          (1. Veröffentlichung) November 
          PROGNOSE: 49,0 
          zuvor:    49,2 
          Einkaufsmanagerindex gesamt (1. Veröffentlichung) 
          PROGNOSE: 48,1 
          zuvor:    48,1 
 
    09:15 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (1. Veröffentlichung) November 
          PROGNOSE: 44,0 
          zuvor:    44,5 
- EU 
    10:00 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe Eurozone 
          (1. Veröffentlichung) November 
          PROGNOSE: 51,5 
          zuvor:    51,6 
 
    10:00 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe Eurozone 
          (1. Veröffentlichung) November 
          PROGNOSE: 46,0 
          zuvor:    46,0 
          Einkaufsmanagerindex gesamt (1. Veröffentlichung) 
          PROGNOSE: 49,8 
          zuvor:    50,0 
- GB 
    10:30 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe 
          (1. Veröffentlichung) November 
          PROGNOSE: 52,0 
          zuvor:    52,0 
    10:30 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (1. Veröffentlichung) November 
          PROGNOSE: 50,0 
          zuvor:    49,9 
- US 
    15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI Service (1. Veröffentlichung) November 
          PROGNOSE: 55,0 
          zuvor:    55,0 
    15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (1. Veröffentlichung) November 
          PROGNOSE: 48,8 
          zuvor:    48,5 
    16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (2. Umfrage) November 
          PROGNOSE:     73,5 
          1. Umfrage:   73,0 
          zuvor:        70,5 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
                             Stand    +/- 
DAX-Future               19.236,00  +0,0% 
E-Mini-Future S&P-500     5.969,75  -0,0% 
E-Mini-Future Nsdq-100   20.803,00  -0,1% 
Nikkei-225               38.329,03  +0,8% 
Schanghai-Composite       3.301,27  -2,1% 
Hang-Seng-Index          19.251,24  -1,8% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                132,56    +22 
 
 
Donnerstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            19.146,17      +0,7% 
DAX-Future     19.230,00      +0,4% 
XDAX           19.176,12      +0,4% 
MDAX           25.868,27      -0,5% 
TecDAX          3.329,06      +0,3% 
EuroStoxx50     4.755,83      +0,6% 
Stoxx50         4.265,68      +0,4% 
Dow-Jones      43.870,35      +1,1% 
S&P-500-Index   5.948,71      +0,5% 
Nasdaq-Comp.   18.972,42      +0,0% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       132,34        +39 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einem etwas festeren Start an den europäischen Aktienmärkten rechnen Händler am Freitag. "Nach der schwachen letzten Woche ist der Trump-Optimismus jetzt zurück", sagt Thomas Altmann von QC Partners. Das sei an vielen Stellen sichtbar: "Der Bitcoin läuft in Richtung der Marke von 100.000 US-Dollar, US-Aktien werden in der Hoffnung auf Steuersenkungen und Deregulierung wieder gekauft", so der Vermögensverwalter zum Umfeld. Die Anleihen können die jüngsten Aufschläge verteidigen, was die Stimmung ebenfalls stützt. Neue Impulse dürften am Freitag vor allem von neuen Daten zur Stimmung unter den Einkaufsmanagern ausgehen, sie werden dies- und jenseits des Atlantiks veröffentlicht.

Rückblick: Fester - In der ersten Handelshälfte belastete noch eine weitere Eskalation im Ukraine-Krieg. Etwas gestützt wurde die Stimmung von fallenden Zinsen nach einem schwachen Konjunkturindex der US-Notenbankfiliale in Philadelphia. Versicherungstitel waren in der Breite mit höheren Zielen von Zurich Insurance gesucht. Der Index der Versicherungstitel stieg um 1,6 Prozent. Zurich Insurance gewannen 3,1 Prozent. JD Sports knickten nach einem leicht gesenkten Ausblick um 15,5 Prozent ein. Der Sportartikelhändler rechnet mit einem bereinigten Vorsteuergewinn am unteren Ende seiner Zielspanne. Darauf gerieten Adidas (-1,1%) und Puma (-2,4%) unter Druck. Novartis gewannen 0,6 Prozent. Bis 2028 will der Pharmariese die Umsätze wechselkursbereinigt um durchschnittlich rund 6 (bisher: 5) Prozent steigern. Julius Bär (+4,7%) profitierten von hohen Mittelzuflüssen.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Fester - Nach Bekanntgabe der Drittquartalszahlen verloren CTS Eventim 8,2 Prozent. Während die Umsätze klar über dem Marktkonsens ausfielen, verfehlte die Ergebnisseite die Erwartungen. Datagroup gewannen knapp 3 Prozent, nachdem die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Tick über den Erwartungen ausgefallen waren. Hauptgrund für die Kursaufschläge dürften weiterhin die Pläne für eine Abspaltung der Digitalisierungstochter Almato sein, hieß es.

XETRA-NACHBÖRSE

Auffälligkeiten bei Einzelwerten wurden mangels neuer Unternehmensnachrichten erneut nicht beobachtet.

USA - AKTIEN

Fester - Eine neuerliche Verschärfung im Ukraine-Kriegs sorgte nur anfangs für Verunsicherung. Im Verlauf hatten die Anleger dann eine Reihe von Konjunkturdaten zu verarbeiten, die jedoch für keine großen Impulse sorgten. Nvidia stiegen nach stark ausgefallenen Quartalszahlen und einem über der Konsensschätzung liegenden Ausblicks zwar nur um 0,5 Prozent, vorbörslich hatte der Kurs aber sogar noch um rund 3 Prozent nachgegeben. Seit Jahresbeginn ist der Nvidia-Kurs um fast 200 Prozent nach oben geschossen. Der Kurs der Google-Mutter Alphabet fiel um 4,7 Prozent, nachdem das Justizministerium erklärt hatte, der Technologieriese solle gezwungen werden, seinen Chrome-Browser zu verkaufen, um den Wettbewerb auf dem Online-Suchmarkt zu verbessern. Snowflake machten einen Kurssprung um 32,7 Prozent. Das Cloud-Unternehmen meldete Einnahmen, die über den Marktprognosen lagen. Auch der Ausblick übertraf die Schätzungen. Palo Alto Networks gewannen 1,2 Prozent nach übertroffenen Erwartungen. Daneben kündigte das Unternehmen einen Aktiensplit im Verhältnis 1:2 an.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,34         +2,2        4,32       -7,6 
5 Jahre                  4,30         +1,6        4,28       29,7 
7 Jahre                  4,35            0        4,35       38,1 
10 Jahre                 4,42         +1,1        4,41       53,7 
30 Jahre                 4,60         -0,4        4,60       63,0 
 

Die Anleihekurse gaben überwiegend etwas nach, nachdem sie zuletzt mit Blick auf die angespannte Geopolitik als sicherer Hafen noch gesucht waren.

+++++ DEVISENMARKT +++++

                 zuletzt        +/- %       0:00  Do, 17:18    % YTD 
EUR/USD           1,0465        -0,1%     1,0476     1,0484    -5,3% 
EUR/JPY           162,05        +0,1%     161,84     162,07    +4,1% 
EUR/CHF           0,9284        -0,0%     0,9288     0,9291    +0,1% 
EUR/GBP           0,8327        +0,1%     0,8320     0,8323    -4,0% 
USD/JPY           154,88        +0,2%     154,49     154,53    +9,9% 
GBP/USD           1,2567        -0,2%     1,2591     1,2599    -1,2% 
USD/CNH           7,2567        +0,0%     7,2553     7,2523    +1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        99.004,70        +0,5%  98.464,45  96.825,05  +127,4% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar stieg nach den kräftigen Vortagsgewinnen weiter. Der Dollarindex stieg um 0,3 Prozent. Für Rückenwind sorgte unter anderem, dass eine weitere US-Zinssenkung im Dezember inzwischen nicht mehr als sicher gilt, sie wird nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 55 Prozent erwartet.

+++++ ROHSTOFFE +++++

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

November 22, 2024 01:32 ET (06:32 GMT)

ÖL

                 zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          70,17         70,1      +0,1%      +0,07    +0,3% 
Brent/ICE          74,27        74,23      +0,1%      +0,04    -0,6% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise zogen um bis rund 2 Prozent an. Am Markt machten Spekulationen über drohende Förderausfälle als Folge der Entwicklung im Ukraine-Krieg die Runde.

METALLE

                 zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     2.687,42     2.669,60      +0,7%     +17,83   +30,3% 
Silber (Spot)      30,99        30,75      +0,8%      +0,24   +30,4% 
Platin (Spot)     963,27       966,50      -0,3%      -3,23    -2,9% 
Kupfer-Future       4,09         4,13      -0,8%      -0,03    +3,6% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Gold profitierte von seinem Status als sicherer Hafen. Der Preis für die Feinunze erhöhte sich um 0,8 Prozent.

+++++ MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 17.30 UHR +++++

DEUTSCHLAND - Politik

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius steht für eine Kanzlerkandidatur der SPD nicht zur Verfügung. Das teilte Pistorius in einem Video auf dem Whatsapp-Kanal der Partei mit.

GROßBRITANNIEN

Das GfK-Verbrauchervertrauen ist im November auf -18 von -21 im Oktober gestiegen. Die Prognose lautete auf -19

JAPAN

Die Verbraucherpreise in Japan sind im Oktober mit einem langsameren Tempo gestiegen als zuvor. Die Inflation betrug 2,3 Prozent nach 2,5 Prozent im September. In der Kernate stiegen die Preise um 2,3 nach 2,1 Prozent im Vormonat. Ökonomen hatten mit 2,2 Prozent gerechnet.

USA - Geldpolitik

Der Präsident der Federal Reserve Bank of Chicago, Austan Goolsbee, spricht von einem "kritischen Moment" für die Geldpolitik, weil sich die US-Wirtschaft gegen Ende des Jahres an einem Wendepunkt befinde. Für Goolsbee bedeute das weitere Zinssenkungen - aber möglicherweise in einem langsameren Tempo, als es die US-Notenbank in diesem Herbst vorgelegt habe.

USA - Politik

Donald Trump will offenbar Kevin Warsh zum Finanzminister machen. Perspektivisch könnte dieser später Chef der US-Notenbank werden, wenn die Amtszeit von Jerome Powell 2026 endet, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Warsh ist nun einer der Favoriten für das Finanzministerium, doch Stand Donnerstagabend hat Trump noch nicht beschlossen, wen er auf diesen wichtigen hievt.

NORTHVOLT

Der schwedische Batteriehersteller hat Insolvenz angemeldet, um seine Schulden zu restrukturieren, die das Unternehmen zur Finanzierung seiner schnellen Expansion aufgenommen hatte.

THALES

Die britische Betrugsbekämpfungsbehörde SFO ermittelt gemeinsam mit der französischen Finanzstaatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Bestechung und Korruption.

VOLKSWAGEN

und die IG Metall haben in ihrer dritten Verhandlungsrunde noch keinen Durchbruch erzielt. Während der Wolfsburger Konzern die Offenheit der Arbeitnehmerseite für einen Beitrag der Beschäftigten begrüßte, sprach die Gewerkschaft davon, dass weiterhin "das Damoklesschwert von Standortschließungen sowie Kündigungswellen über dem Verhandlungstisch" schwebe.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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