Kommentar
13:37 Uhr, 08.02.2025

Neuer Rendite-Schub für SAP durch KI?

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SAP CEO Christian Klein kündigte vergangene Woche eine Innovation an, die das Unternehmen in eine neue Ära führen soll:

Eine der größten Innovationen, die wir je hervorgebracht haben!

Christian Klein | CEO von SAP

Gemeint ist die Business Data Cloud, eine Plattform, die Unternehmen die Nutzung von Künstlicher Intelligenz erleichtern soll, indem sie Daten effizienter aufbereitet. Am 13. Februar wird SAP die Details enthüllen – und der Erfolg dieser Strategie könnte darüber entscheiden, ob der Softwaregigant seine Marktführerschaft im KI-Zeitalter behaupten kann.

Doch was steckt wirklich dahinter? Ein Blick auf SAPs Geschäftsmodell, seine KI-Strategie und die Herausforderungen im globalen Wettbewerb.

SAP: Starke Präsenz für Unternehmenssoftware

SAPs Einnahmen stammen hauptsächlich aus drei zentralen Segmenten:

Umsatzverteilung nach Segmenten
  • Cloud-Subskriptionen und -Support: Cloud-Lösungen haben sich mittlerweile zum wichtigsten Umsatztreiber entwickelt. Unternehmen setzen zunehmend auf SAPs cloudbasierte Angebote, um Geschäftsprozesse effizienter und skalierbarer zu gestalten.
  • Softwarelizenzen und -Support: Trotz des Fokus auf die Cloud bleibt das klassische Lizenzgeschäft weiterhin eine stabile Einnahmequelle. Viele Unternehmen nutzen hybride Modelle, die Cloud- und On-Premise-Lösungen kombinieren.
  • Dienstleistungen: Beratung, Implementierung und Schulung ergänzen das Kerngeschäft und helfen Unternehmen, SAP-Technologien optimal zu nutzen.

Internationale Präsenz

Umsatzverteilung nach Regionen

Als globaler Player erwirtschaftet SAP den Großteil seines Umsatzes außerhalb Deutschlands. Die wichtigsten Märkte sind Nordamerika, Europa sowie der asiatisch-pazifische Raum. Besonders die USA sind ein zentraler Wachstumsmotor, während auch Asien und andere Regionen an Bedeutung gewinnen.

Mit diesem diversifizierten Geschäftsmodell und einer starken internationalen Präsenz ist SAP gut aufgestellt, um sich im dynamischen Technologiemarkt weiter zu behaupten – insbesondere durch den verstärkten Einsatz Künstlicher Intelligenz in seinen Produkten.

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Künstliche Intelligenz als Gamechanger – Wie SAP die Technologie integrieren wird

Mit der Business Data Cloud will SAP Unternehmen die mühsame Datenaufbereitung erleichtern – eine Schlüsselvoraussetzung für leistungsfähige KI.

Der digitale Assistent Joule soll Geschäftsprozesse automatisieren, während intelligente Agenten Aufgaben wie Rechnungsprüfung oder Forderungsmanagement übernehmen. Die größte Hürde: Datenqualität. SAP setzt daher auf eine Plattform, die fragmentierte Daten harmonisiert, unterstützt von Partnern wie Databricks.

Mit dieser Strategie tritt SAP in direkte Konkurrenz zu Salesforce, Celonis und OpenAI – entscheidend wird sein, ob Kunden die Lösungen annehmen werden.

Zahlen & Fakten

Börsenwert 319,38 Mrd. EUR
Gründungsjahr 1972
Mitarbeiter 109.120
Hauptsitz Walldorf

Umsatz & Gewinn

Umsatz und Nettogewinn von SAP

Die letzten Quartale konnte SAP den Umsatz nahezu kontinuierlich steigern. Dazu konnte auch der Nettogewinn stabil gehalten werden. Der Ausreißer im Q1’24 ist auf Einmaleffekte in Höhe von mehreren Milliarden EUR an Umstrukturierungsmaßnahmen zurückzuführen. Für die nächsten Quartale plant SAP die Nettomarge stabil über 18 % zu halten und dabei sowohl Umsatz als auch Nettogewinn zu steigern.

Solvenzkennzahlen

Gesamtkapital 74,12
Eigenkapital 45,81
Gesamtverschuldung 11,45
Liquide Mittel 11,24

SAP ist finanziell sehr stabil aufgstellt. Die Gesamtverschuldung ist fast komplett mit liquiden Mitteln gedeckt. Auch das Eigenkapital ist im Verhältnis zum Gesamtkapital sehr nachhaltig. Möglicherweise wäre es mittelfristig für den Konzern sogar gut, den Fremdkapitalhebel leicht zu erhöhen, wenn sich nachhaltige Investitionschancen ergeben, um die Eigenkapitalrendite weiter zu steigern, denn diese ist aufgrund der Rückzahlung von Fremdkapital von über 15 % auf aktuell knapp 7 % zurückgegangen.

Bewertungskennzahlen

KGV 102,43
KUV 9,42
KBV 7,63

SAP wird an der Börse aktuell sehr hoch bewertet: Lag das KGV 2022 noch bei knapp 50, hat es sich in kurzer Zeit mehr als verdoppelt. Auch das KUV und KBV sind in dieser Zeit angestiegen. Der Markt erwartet mittelfristig stark steigende Umsätze, Gewinn und Eigenkapital, sodass der Konzern in seine hohe Bewertung hineinwachsen kann. Ob das mit der neuen KI Strategie gelingen wird, bleibt abzuwarten.

Wird SAPs KI-Strategie ein Erfolg?

Chancen:

  • Starke Kundenbasis: Millionen Unternehmen nutzen bereits SAP – ideale Voraussetzungen für KI-gestützte Lösungen.
  • Effizienzgewinne: Automatisierung spart Zeit und Kosten, was die Nachfrage antreibt.
  • Strategische Partnerschaften: Kooperationen, etwa mit Databricks, verbessern die Datenqualität und beschleunigen Innovationen.

Risiken:

  • Starke Konkurrenz: Salesforce, Celonis und OpenAI investieren massiv in ähnliche Technologien.
  • Datenqualität als Hürde: Ohne saubere, harmonisierte Daten bleibt KI hinter den Erwartungen zurück.
  • Regulatorische Unsicherheiten: Datenschutzvorgaben könnten den Einsatz komplexer KI-Systeme erschweren.

Zwischen Innovationschancen und Marktrisiken

SAP hat die Ressourcen, die Kundenbasis und die Technologie, um mit KI neue Maßstäbe zu setzen. Doch der Erfolg hängt davon ab, wie schnell das Unternehmen echte Mehrwerte schafft – und ob die Kunden bereit sind, diese anzunehmen.

Chart

Chart von SAP seit Anfang 2020 | Quelle: stock3

Die SAP Aktie ist Ende 2023 aus einer mehrjährigen Seitwärtsphase nach oben ausgebrochen und konnte sich seitdem mehr als verdoppeln. Aktuell notiert die Aktie mit 271 EUR auf Allzeithoch. Der Markt preist sehr viel Hoffnung und Potential in den Konzern ein. Mittlerweile könnte es aber auch eine Übertreibung sein, da der Steigungswinkel extrem ist.

Der RSI, also die relative Stärke der Aktie auf Monatsbasis ist mit fast 90 im extrem überkauften Bereich. Dennoch würde ich noch nicht auf fallende Kurse setzen, wenn überhaupt dann nur mit sehr enger Absicherung. Eine Übertreibung kann länger anhalten als viele denken. Sollte die Aktie dann doch in den Korrekturmodus schalten, sind erste Pullbackziele über die Fibonacci Level zu identifizieren.

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Fazit

SAP setzt mit der Business Data Cloud und Joule auf KI-gestützte Automatisierung und bessere Datenaufbereitung. Die Strategie hat Potenzial, da SAP über eine starke Kundenbasis und finanzielle Stabilität verfügt.

Doch die Konkurrenz schläft nicht: Salesforce, Celonis und OpenAI sind ebenfalls in diesem Markt aktiv. Der Erfolg hängt davon ab, ob Unternehmen die Lösungen annehmen und die Datenqualität den hohen Anforderungen genügt.

SAP hat die Weichen gestellt – nun muss sich zeigen, ob die KI-Strategie den erwarteten Mehrwert liefert oder nur ein ambitioniertes Experiment bleibt.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.