Neuer Inflationsschub bei Lebensmitteln?
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Jakarta (Godmode-Trader.de) - Palmöl ist das meistgenutze pflanzliche Öl auf der Welt. Es wird zum Kochen, aber auch industriell bei der Verarbeitung von vielen Lebensmitteln und Kosmetika verwendet. Mehr als die Hälfte des globalen Bedarfs kommt bisher aus Indonesien.
Vor wenigen Tagen nun hat Präsident Joko Widodo in einer Videoansprache verlautbart, es sei notwendig, im eigenen Land und für die eigenen Bürger genügend bezahlbares Öl zum Kochen vorzuhalten. Die Ankündigung klang harmlos, doch bedeutete sie ein komplettes Ausfuhrverbot des Landes für das Speiseöl.
Die Folge ist, dass sich Verbraucher weltweit auf nochmals steigende Preise für Speiseöl einstellen müssen. Denn der Exportstopp kommt zur Unzeit: Angebotsengpässe bestimmen weltweit das Bild: Sojaöl ist wegen einer Dürre in Südamerika, Sonnenblumenöl wegen des Kriegs in der Ukraine, und Rapsöl wegen Missernten in Kanada bereits knapp. Dies trieb die Preise für Speiseöle in den vergangenen Monaten massiv in die Höhe.
Mehrere Länder haben den geplanten Exportstop Indonesiens heftig kritisiert. Nach Protesten und Preissprüngen wurde der Beschluss in Jakarta abgeschwächt. Jetzt wird „nur“ noch die Ausfuhr höherwertiger Palmöl-Produkte auf unbestimmte Zeit untersagt, was etwa 40 Prozent des Marktes entspricht.
Schätzungen des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) zufolge werden im laufenden Jahr insgesamt 77 Mio. Tonnen Palmöl produziert. Indonesien lieferte bislang 60 Prozent des weltweiten Bedarfs. Malaysia kommt als Nummer zwei auf einen Marktanteil von 25 Prozent.
Deutschland verbraucht jährlich 1,8 Mio. Tonnen Palmöl zum Frittieren oder in Süßwaren. „Gestiegene Rohstoffpreise können zu Kostensteigerungen führen, die tendenziell an den Verbraucher weitergegeben werden könnten“, kündigte laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die deutsche Süßwarenindustrie bereits an.
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