Na sowas: Jetzt doch noch ein Oktober-Crash?
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Erwähnte Instrumente
Die US-Börsen haben am Mittwoch im späten Handel massiv nach unten gedreht und, zu allem Übel, in der Nähe ihrer Tagestiefs geschlossen. Beides ist kein gutes Zeichen, was auf weitere Turbulenzen hindeutet.
Die bemerkenswerte Tagesbilanz von Mittwoch, 10. Oktober 2018:
Nasdaq 100: minus 4,4 Prozent;
S&P 500: minus 3,3 Prozent;
Dow Jones: minus 3,15 Prozent.
Solche Verluste sieht man wahrlich nicht alle Tage. Zur Erinnerung: Die jährliche Durchschnittsrendite von Aktienanlagen liegt im langjährigen Mittel bei rund 7,0 Prozent! Da wurde an einem Handelstag mal eben eine halbe Jahresperformance verfrühstückt...
Angekündigt hatte sich das Debakel schon in der vergangenen Woche mit der äußerst schwachen Vorstellung des Technologie-ETF QQQ. Wir hatten das hier thematisiert…
Ein recht guter langfristiger Indiktator für die weitere konjunkturelle Entwicklung in den USA ist die Aktie des Baumaschinenherstellers Caterpillar (CAT). Der Titel betrachtet jetzt die wichtigsten langfristig bedeutsamen gleitenden Durchschnitte von unten. Ein klares Warnsignal! Auch der gleitende 40-Wochen-Durchschnitt dreht jetzt nach unten (nicht abgebildet)…
Unbedingt zu empfehlen ist außerdem ein Blick auf die langfristige Entwickung der Rendite 30jähriger US-Staatsanleihen. Hier geht gerade ein 34 Jahre währender Bullenmarkt zu Ende. Die folgende Abbildung zeigt die beginnende Zinswende, die viele schon nicht mehr für möglich gehalten hatten:
Wenn die Anleiherenditen fallen, dann steigen deren Kurse - und umgekehrt. Der jüngste Renditeanstieg signalisiert daher mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Ende des Bullenmarktes bei 30jährigen US-Staatsanleihen...
Wichtig dabei: Der gleitende 100-Monats-Durchschnitt, der in der Vergangenheit jahrelang alle Trendwendeversuche erfolgreich gekontert hatte, wurde jetzt erstmals überwunden. Achten Sie auf die rote Markierung. Die Zinswende wird damit erstmals tatsächlich greifbar. Was das langfristig für die Aktienmärkte bedeutet, muss man nicht näher erläutern.
Andernorts war verschiedentlich von einem "roten Oktober" die Rede. Ziemlich sicher dürfte es zumindest am Donnerstag in Asien deutlich abwärts gehen. Und mit dem dann bevorstehenden Freitag, an dem viele Anleger in solchen Phasen sicherheitshalber ihre Positionen schließen, dürfte die schlechteste Wochenbilanz seit Jahresanfang 2018 eingetütet werden.
Was am Mittwoch außerdem aufgefallen ist:
Der Goldpreis konnte sich dem rasanten Abwärtssog vollständig entziehen. Tagesbilanz: Plus 0,2 Prozent.
Die beiden großen Minenindizes HUI und XAU waren mit Zuwächsen von jeweils rund 1,5 Prozent ebenfalls auffallend stark. Das deutet darauf hin, dass sich die Edelmetall-Märkte bei der nächsten großen Aktienbaisse völlig anders verhalten werden als im Crashjahr 2008.
Der Bitcoin ETF mit dem Kürzel GBTC rutschte am Mittwoch bei relativ hohen Umsätzen dagegen weiter ab, und zwar um 5,4 Prozent. Angesichts der deutlichen Verluste der vergangenen Monate ist das ein weiteres Schwächesignal.
Der Bitcoin-ETF GBTC: So geht Kapitalvernichtung...
Defensive Aktien, wie einige Energieversorger oder auch internationale Telekom-Schwergewichte wie AT&T (T) konnten sich wie erwartet in den vergangenen Tagen gut halten. Das dürfte sich fortsetzen.
Die Zeche zahlen jetzt wie üblich die vielen Kleinanleger, die erst kürzlich prozyklisch mit "Mann und Maus" in die Aktienmärkte eingestiegen waren: Bei ETFs in Europa und den USA wurden erst vor wenigen Wochen rekordhohe Zuflüsse registriert...
Zur Überraschung vieler Neulinge und Börsenanfänger könnte das jetzt ganz unerwartet noch ein sehr turbulenter (und lehrreicher) Oktober werden...
Ob sich im weiteren Verlauf, womöglich noch in diesem Jahr, echte antizyklische Kaufgelegenheiten anbieten, das wird sich zeigen.
Vorerst ist abwarten angesagt...
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de
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Die Jugend macht ihren Weg. Kompliment franca!
Millenials, denen der ETF-Hype auf die Füße fallen wird? Wie viel 20 Jährige kennt ihr denn, die an den Börsen investieren?
Das muss wohl ein ziemlich kleiner elitärer Anteil sein, weil die meisten bis Mitte 20 studieren und damit auch erstmal keinerlei Geld für sowas übrig haben.
Ja, ist wirklich viel Blödsinn was die schreiben. Aber sie bestätigen sich, das ist für die Gruppe wichtig. Nimm es mit rein. BuFu eher short!
... für Leute, für die diese ganze Materie noch neu ist, ist es schon etwas verwirrend, bei einem abwärts gerichteten Chart, von einem zu Ende gehenden Bullen Markt zu sprechen. Ich nehme an, das sicherlich die Kurse von Anleihen gemeint sind, für die Renditen war es wohl eher ein Bärenmarkt. Oder?
Das weiß ich aber nur durch die tollen Leute von Godmode-Trader, denen ich hier für ihre leidenschaftliche Arbeit auch mal danken möchte.
Jo, völlig unvorhersehbar. Perma-Bullen mit dem EZB-Logo auf der Stirn, gehen jetzt strong long.
Apropos EMA 200: Dow ist glaub ich noch leicht drüber, Nasdaq kratzt dran (Vorbörse leicht drunter). Gehe kurzfristig von einem Fehlausbruch nach unten aus, entsprechend heute Morgen in aller Früh still und heimlich die Shorts glattgestellt. Tat gar nicht weh, auch wenn ich das größte Stück vom Kuchen vielleicht liegenlasse. Nicht, dass da ganz unverhofft heute oder morgen ne gute Meldung kommt, die keiner erwartet. Ich glaube, ich mach jetzt erst Mal nix. Zumal: Das smart money lässt sich Zeit beim Entkleiden des dumb money. Jetzt einmal gut Kasse gemacht, die Millenials wieder in den Markt locken (Kaufkurse Freunde!!! Klasse, habe ich zu Jahresbeginn hier übrigens auch zu Autoaktien gelesen; das hat mich nicht amüsiert, sondern fassungslos gemacht), und dann mim großen Hammer immer druff. So machen die das doch. Und EMA 200 im DAX - wen juckt Deutscheland noch? Warte noch auf die "Komm, wir machen uns Mut"-Meldungen a la gesunde Korrektur, erwarteter Auswasch, für langfristige Anleger geeignet (oder gestern: Starke Perfomance ohne Aufwand - danke, bitte 100 Stück davon!) etc.: Dann heißt´s noch ein paar Tage warten, und dann wieder short rein.
wir werden die Jahresendrally noch bekommen....aber dann ab 2019.....gehts -33% runter.....die Bondmärkte hatten vor wenigen Tagen das Signal dazu zum (kleinen) Selloff gegeben.
Ich glaube, die werden jetzt alle wie gebannt auf die Berichtssaison starren. Und da die Banken am Freitag starten und mit zieml. Sicherheit großartig verdient haben und zunächst wenig gegen gute Ausblicke spricht, könnte es nächste Woche aufwärts gehen ("Alle Mann durchatmen - war nur ein Ausrutscher." War es natürlich nicht). Heute und morgen nochmals volatil, ohne dass ich einen weiteren freien Fall (auch wenn er angedeutet wird) erwarte. Konzentriere mich vielmehr auf die Woche ab 22.10., da kommen die großen Techs mit Zahlen und Aussichten, da wird es spannend. Bis dahin die Lämmlein nochmals in den Markt locken, und dann sauber abknallen. Schließe mich im Übrigen dem Hai an: Das sind die ersten Einschläge fürs große Finale...Mal in die Runde gefragt: Sell off an den Börsen und steigender Euro - wie geht´n das?
Die Sentimentanalyse von J.Goldberg zum Dax vom 10.10.2018 zeigt allerdings ,dass die Institutionellen Anleger,55% ,bedeutend bullisher waren als die Privaten mit 46%
Feierabend für heute.-)