Mit Geld nicht zu bezahlen...
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War 2017 für Sie ein gutes Jahr? Jeder hat da ja so seine eigene Interpretation, was ein wirklich „gutes Jahr“ für ihn ganz persönlich ausmacht. Börsianer werden vermutlich meist antworten, ein Jahr sei dann gut gewesen, wenn es ordentlich Rendite gebracht hat.
Manche sind da bescheidener. Diese Zeitgenossen sind schon zufrieden, wenn am 31. Dezember noch alle Knochen heil sind, wenn nichts zwickt oder zwackt, wenn keine größere Operation ansteht und sie morgens schmerzfrei aus dem Bett kommen.
So selbstverständlich ist das gar nicht. Fragen Sie einmal jemanden, der gerade eine Krebsdiagnose verkraften muss. Oder jemanden, der die Weihnachtsfeiertage in einem Krankenhaus verbracht hat. Als Patient auf der Intensivstation womöglich, bei den Spezialisten der Palliativmedizin - oder auch als Mediziner oder Krankenschwester in der Notaufnahme.
Ja, seltsam, sobald sie nicht mehr da ist, wissen die meisten Menschen ganz plötzlich haargenau das am meisten zu schätzen, was sie sonst kaum beachten: Wer gesund durch das Jahr 2017 gekommen ist, der kann eigentlich vollkommen zufrieden sein, und zwar auch dann, wenn es an der Börse nicht so toll gelaufen sein sollte.
Warum hört man sie dann jetzt trotzdem wieder jammern und klagen, jene bedauernswerten „Pechvögel“, die in diesem Jahr „nur“ zehn Prozent erwirtschaftet haben, während der DAX, oder erst der Bitcoin – aber lassen wir das…
Die Zufriedenheit mit dem scheinbar Wenigen, das sich Gesundheit nennt, lässt sich ganz leicht üben:
Mir persönlich hilft es, mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben, auch dann, wenn die Aktienkurse „durch die Decke“ gehen, keine Wunder zu erwarten, denn das Leben selbst ist schon Wunder genug, dankbar jeden Tag zu begrüßen – und immer wieder hinaus zu gehen in die Natur. Denn dort relativieren sich die so genannten „Alltagsprobleme“ meist im Handumdrehen von ganz alleine.
Der letzte Freitag des Jahres 2017 war für mich ganz persönlich ein Tag, den ich mir im Kalender rot anstreichen werde. Im Süden Oberbayerns hat der 29. Dezember gute Chancen auf einen der obersten Plätze in der Kategorie „schönster Tag des Jahres“: Ein nahezu wolkenloser Himmel wölbte sich über einer tiefverschneiten Bilderbuchlandschaft.
Wer mich kennt, der weiß, dass es mich bei solchen Gelegenheiten nicht am Schreibtisch hält, da können die Börsenkurse Kapriolen schlagen, wie sie wollen. Den 29. Dezember 2017 habe ich deshalb auf einer Skitour im schönen Isarwinkel verbracht, bei der die beiden folgenden Fotos entstanden sind, die nur näherungsweise und in blassen Farben das wiedergeben können, was ich dort erlebt habe:
Die Erhabenheit und Stille, die Schönheit der Landschaft, die klirrende Kälte bei strahlendem Sonnenschein, dazu der luftige Pulverschnee, der wie Puderzucker über das Land verteilt scheint, all das schafft Eindrücke und eine tiefe innere Zufriedenheit, die kein Börsengewinn der Welt aufwiegen kann. Mir jedenfalls geht es so.
Das Erstaunliche daran ist aber: Wenn man einmal von den paar Euro Spritkosten für die Anreise absieht, dann kostet all das praktisch nichts. Das bedeutet:
Innere Zufriedenheit, das von vielen verzweifelt gesuchte „Glück“, lässt sich auch ganz ohne Geld finden. Ist das nicht das eigentliche Wunder in diesen Tagen des Jahreswechsels, da sich alle wieder ganz eifrig ein „erfolgreiches Neues Jahr“ wünschen?
Und ist es nicht schade, dass dieses Wunder vielen von uns ein Leben lang verborgen bleibt?
Haben also womöglich doch jene „Traumtänzer“ recht, die immer wieder behaupten, die Dinge, die wirklich glücklich machen auf dieser Welt, seien mit Geld nicht zu bezahlen? Liebe etwa, Freundschaften, und, ja, leider auch Gesundheit....
In diesem Sinne wünschen wir allen Lesern einen „guten Rutsch“ und ein erkenntnisreiches, vor allem aber ein gesundes Neues Jahr!
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de
Lieber Herr Hoose,
ein sehr schöner Artikel von Ihnen, ich würde sagen, der beste seit ziemlich langer Zeit.
(In der ich bei einigen Äußerungen zu politschen Entwicklungen weniger einzuwenden gehabt hätte, wenn sie anders formuliert worden wären).
Die schönen Bilder erinnern mich an eine ebenfalls sehr schöne Skitour, die ich am 19.12. gemacht habe, allerdings in Vorarlberg.
Wünsche Ihnen und allen anderen hier ebenfalle ein gutes Jahr 2018!
Merce, Anderl, merce,
für diesen Artikel !
Ich freu mich schon auf Deine antizyklischen Vorschläge 2018;
Vielleicht bekommen wir ja den Currency Reset 2018 vom Schuldgeld in die Kryptischen Währungen ? und man sollte stfrei (ausserhalb 1 Jahr) im BTC sein ?
Alles was Du Dir wünscht soll in Erfüllung gehen. . . .
Nix zu mercen,
Mani
Ein sehr sehr schöner Beitrag der zu Nachdenken anregt.
einen guten Rutsch ins neue Jahr 2018 und viel viel Gesundheit !!
Tja Hr. Hoose, es scheint als haben sie wirklich ihren Besten Tag
im Jahr 2017 erwischt. Sie haben ihren Dauernörglern kein Thema gegeben
und somit - mit deren verstummen - noch für einen ruhigen Jahresausklang
gesorgt. Danke.
Aber keine Sorge die kommen wieder keine Frage .....
Ihnen und Ihrer Familie - natürlich allen anderen auch - einen Guten Rutsch
und ein Erfolgreiches -vor allem - Gesundes Neues Jahr 2018.
Ein herzliches Dankeschön für Ihre persönlichen Worte, Herr Hoose.
Wünsche Ihnen einen guten Rutsch von 2017 in 2018 !
Sie sind der beste Allrounder unter den Godemode-Tradern: Philosoph, Politiker, Börsenspekulant ... (um vom Allgemeinen zum Speziellen zu kommen). Antizykliker sind mutige Menschen ... :-)
Außerhalb des Kreises der Godemode-Trader gibt es auch noch ein paar solche ... und jeder von diesen ist ein eigenes Individuum ...
Sehr schöner Jahresabschluss !!!
Andreas : sehr schön.!!!🙂
Vor 3 Jahren verstarb die österreichische Kletterlegende Karl „Charly” Lukan mit knapp 91 Jahren. Obwohl gelegentlich als alpiner Münchhausen verspottet, zählte Lukan zu seiner Zeit zu den leistungsfähigsten Kletterern Europas. Als junger Mann verewigte er sich nach gelungener Tour im Gipfelbuch mit dem Sprüchlein “jung sein ist schön, klettern ist schön, aber jung sein und klettern, ist ein Stück vom Himmel“. Viele Jahrzehnte später, Lukan war inzwischen ein Greis mit 90 Jahren, brannte in ihm noch immer die Leidenschaft für den Klettersport. Für die großen Wände reichte es nun natürlich nicht mehr, aber seine Begeisterung und die nach wie vor vorhandene Gesundheit, veranlassten ihn regelmäßig, an einer Straßenmauer in Wien zu “trainieren”. Als ihn dabei zwei ältere, feine Damen beobachteten, meinte die eine zur anderen, „lass uns schnell gehen, wer weiss, was der verrückte Alte noch im Schild führt, wenn er von der Mauer runter kommt“. Lukan amüsierte sich köstlich über die alten Damen und er ließ sich selbstverständlich auch durch solche Vorkommnisse den Spaß an seiner Leidenschaft nicht verderben. Er hat bewiesen, das Klettern auch noch für ältere Herren „ein Stück vom Himmel“sein kann, wenn, ja wenn die Gesundheit noch mit macht und diese lässt sich eben mit keinem Geld der Welt kaufen.
Fazit:
Geld ist nicht alles, man muß auch genug davon haben, sagen die einen. Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts, sagen die anderen. Ein jeder möge nach seiner Fasson glücklich werden, jedoch daran denken, dass wir nur unsere Erfahrungen mitnehmen, wenn wir eines Tages diese Welt verlassen, das Auto, das Haus und das Boot, bleiben zurück und das Depot natürlich auch. :-)
Allen einen guten Rutsch in das Jahr 2018, mögen die Shorts der Bären fallen und die Longs der Bullen steigen.