Milliarden-Investitionen für Volkswagen kein Problem
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Hannover (Godmode-Trader.de) - Der Volkswagen-Konzern hat am Freitag seine Investitionsplanung für die nächsten fünf Jahre bis 2023 veröffentlicht. Demzufolge will der Vorstand bis 2023 fast 44 Mrd. Euro in die Zukunftsthemen Elektromobilität, autonomes Fahren, neue Mobilitätsdienste sowie in die Digitalisierung von Fahrzeugen und Werken investieren. „Dies entspricht rund einem Drittel der Gesamtausgaben im Planungszeitraum von 2019 bis 2023.“
Nicht in den genannten Planungen enthalten sind die Joint Venture-Gesellschaften in China, die ihre Investitionen aus eigenen Mitteln stemmen. Außerdem wird der Vorstandsvorsitzende Herbert Diess zusätzlich die Verantwortung für das China-Geschäft des Konzerns Anfang nächsten Jahres von Jochem Heizmann. Ferner teilte Volkswagen mit, dass die Gespräche mit Ford über eine industrielle Kooperation gut vorankämen. Im Wesentlichen streben beide Unternehmen eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Produktion mehrerer Modelle im Segment leichte Nutzfahrzeuge an. Gemäß Volkswagen wurden aber auch „weitere Kooperationsfelder außerhalb des Segments leichte Nutzfahrzeuge mit Potenzial für eine erweiterte Zusammenarbeit identifiziert.“
Darüber hinaus veröffentlichte der Konzern Auslieferungszahlen für den Oktober. Demzufolge waren die Verkäufe im Oktober 2018 insbesondere infolge der WLTP-Problematik mit 846.300 Einheiten um 10,0 Prozent rückläufig. In den ersten zehn Monaten 2018 konnte der Konzern bei den Auslieferungen allerdings noch um 2,6 Prozent auf 8,977 Mio. Fahrzeuge zulegen. Während nach zehn Monaten die Verkaufszahlen bei Audi (-0,9 %) und den VW Nutzfahrzeugen (-0,4 %) leicht zurückgingen, konnten alle anderen Konzernmarken ihre Fahrzeugverkäufe steigern. Alle ausgewiesenen Verkaufsregionen – abgesehen von Nordamerika – lagen gleichfalls im Plus.
44 Milliarden Euro hört sich für NordLB-Analyst Frank Schwope nach verdammt viel Geld an, aber verteilt auf fünf Jahre und bezogen auf die Größe des Konzerns relativiere sich diese Investitionssumme. Trotz der Milliarden-Beträge, die der Konzern für die Diesel-Manipulationen habe aufbringen müssen, stehe Volkswagen noch recht solide da und könne diese Milliarden-Investitionen relativ problemlos stemmen, betont Schwope.
Die Risiken weiterer Bußgelder weltweit sowie aus dem Kapitalanleger-Musterverfahren und der Musterfeststellungsklage schätzt Analyst Schwope für den Volkswagen-Konzern auf 10 bis 20 Mrd. Euro. Die deutlichen Absatzrückgänge in den letzten Monaten infolge der WLTP-Problematik sollten sich bis Ende des Jahres wieder normalisieren. Für das Gesamtjahr 2018 rechnet die NordLB mit einem neuen Rekordwert von rund 11 Mio. Fahrzeug-Auslieferungen.
Das Interessanteste an der Pressemitteilung über die Zukunftsinvestitionen sei die Tatsache, dass Volkswagen meldet, „weitere Kooperationsfelder außerhalb des Segments leichte Nutzfahrzeuge mit Potenzial für eine erweiterte Zusammenarbeit“ mit Ford identifiziert zu haben, betont Schwope. Hier könnte sich theoretisch eine neue Allianz auf verschiedenen Geschäftsfeldern ergeben. Allerdings sei die Realisierung einer Allianz zwischen derart großen Partner überaus schwierig, so dass solche Meldungen nicht überinterpretiert werden sollten.
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