Mid Cap Report: Aurubis im Höhenflug
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Mid Caps stehen weiter hoch im Kurs. Der richtungsweisende MDAX setzte im Wochenverlauf zunächst seinen Aufwärtstrend fort und erreichte mit 12001 Punkten ein neues Rekordhoch. Einigen Anlegern ging das Ganze dann allerdings doch etwas zu schnell, so dass die Kurse infolge von Gewinnmitnahmen wieder etwas abbröckelten. Nach wie vor gibt es an den Finanzmärkten zwei Lager. Während viele Fondsmanager vor dem Jahresende an höheren Kursen interessiert sind, geht eine Vielzahl von Investoren aufgrund der nach wie unsicheren Konjunkturaussichten für 2013 lieber auf Nummer Sicher. Dabei zeigen die Meldungen von der Konjunkturfront derzeit ein gemischtes Bild. So stiegen die vielbeachteten ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland um 22,6 Punkte und notierten mit 6,9 Punkten erstmals seit Mai 2012 im positiven Bereich. Der deutliche Anstieg des Indikators drückt die Erwartung der Finanzmarktexperten aus, dass sich die Konjunktur in Deutschland bis zum Frühsommer 2013 stabilisieren wird. Pessimistischere Töne schlug dagegen das Münchner Ifo-Institut an. Die Experten stellten in ihrer neuesten Studie nur noch ein Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Höhe von 0,7 Prozent für 2013 in Aussicht. Im Sommer war das Ifo noch von 1,3 Prozent ausgegangen. Dabei sind die Münchner Wirtschaftsforscher noch immer deutlich optimistischer als andere Institute sowie die Bundesbank.
Die konjunkturellen Unsicherheiten dürften somit die Anleger noch eine Weile begleiten. Doch gibt es eine Reihe von Aktien, die in diesem Umfeld hervorragend gedeihen. Hierzu gehört unter anderem der Titel von Aurubis, der in den vergangenen sechs Monaten über 30 Prozent zulegte. Der Aufwärtstrend bei dem europäischen Kupferkonzern wurde im Wochenverlauf durch positive Zahlen bestätigt. Trotz deutlich niedrigerer Kupferpreise steigerten die Hamburger im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011/12 (Ende September) den Gewinn vor Steuern um ein Prozent auf 296 Millionen Euro. Zu verdanken war dies höheren Löhnen für die Konzentratschmelze und einem robusten Recyclinggeschäft. Der Umsatz legte im abgelaufenen Geschäftsjahr um drei Prozent auf 13,8 Milliarden Euro zu. Dabei ging der Kupferpreis im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 7.844 US-Dollar je Tonne zurück. In Euro ausgedrückt war der Rückgang allerdings nur etwa halb so stark.
Dank des robusten Geschäftsverlaufs wird Aurubis die Dividende kräftig erhöhen. Die Ausschüttung soll auf 1,35 (1,20) Euro je Aktie angehoben werden. Auch im neuen Geschäftsjahr wird von einer "zufriedenstellenden Ertragslage" ausgegangen. Der Kupferpreis dürfte bei starken Schwankungen auf einem hohen Niveau bleiben. Aurubis strebt eine weitere Internationalisierung seines Geschäfts an. Wachstumsmöglichkeiten bestehen naturgemäß in Regionen mit hohem Rohstoffvorkommen, wachsendem Recycling und steigender Kupfernachfrage. Aurubis stellt mit rund 6.400 Mitarbeitern jährlich etwa eine Million Tonnen Kupferkathoden und daraus zahlreiche Kupferprodukte für die Auto-, Elektro- und Bauindustrie her. Der Konzern, an dem Salzgitter beteiligt ist, erhält dabei etwa von Minenbetreibern für das Aufschmelzen von Konzentrat und Schrott im Vorhinein festgelegte Vergütungen als sogenannte Schmelz- und Raffinierlöhne.
Die Analysten zeigten sich mit den Zahlen von Aurubis zufrieden. Der operative Vorsteuergewinn habe zwar knapp unter der Marktschätzung gelegen, die angekündigte Dividende sei dagegen höher als erwartet ausgefallen. Die Aktie reagierte positiv auf die Zahlen und erreichte im Wochenverlauf ein neues Rekordhoch. Aufgrund zu erwartender Window-Dressing-Aktionen der Fondsmanager im Hinblick auf die Jahresabschlussbilanz dürfte sich der Anstieg kurzfristig fortsetzen.
Ralf Rockenmaier
Experte für Small-und Midcaps
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