Merck kann sich weiter entschulden

Hannover (Godmode-Trader.de) - Merck hat mit Procter & Gamble eine Vereinbarung zum Verkauf des Consumer-Health-Geschäfts für rund 3,4 Mrd. Euro in bar unterzeichnet. Für den Vollzug der Transaktion, der zum Ende de svierten Quartals 2018 erwartet wird, ist noch die Zustimmung der relevanten Aufsichtsbehörden erforderlich.

Im Geschäftsjahr 2017 erzielte Merck im Bereich Consumer Health Umsätze von insgesamt 911 Mio. Euro. Nicht in der Transaktion enthalten ist das französische Consumer-Health-Geschäft von Merck, für das Procter & Gamble aber ebenfalls ein verbindliches Kaufangebot abgegeben hat.

Der Verkaufserlös soll vorrangig zur Entschuldung von Merck verwendet werden. Er schafft aber auch mehr Flexibilität, um die drei Unternehmensbereiche durch Akquisitionen zu stärken. Nach Aussagen des Merck-Finanzvorstands resultiert aus der Transaktion ein Buchgewinn von rund 3 Mrd. Euro für Merck.

Merck hatte das Consumer-Health-Geschäft im September 2017 zur Disposition gestellt. Da aber auch andere Unternehmen angekündigt hatten, sich von entsprechenden Aktivitäten trennen zu wollen, und sich potenziellen Interessenten somit eine größere Auswahl bot, gestalteten sich die Verhandlungen schwierig, und der ursprünglich angestrebte Verkaufserlös von mindestens 4 Mrd. Euro erwies sich als nicht realisierbar. Die jetzt bekannt gegebene Vereinbarung fand vor diesem Hintergrund an der Börse eine grundsätzlich positive Aufnahme, wurde aber auch nicht bejubelt.

Aus Sicht von NordLB-Analyst Thorsten Strauß ist vorteilhaft, dass mit dem Verkaufserlös die Entschuldung von Merck vorangetrieben werden kann und sich die Möglichkeiten zur Stärkung der verbleibenden Aktivitäten verbessern. Strauß hob das Kursziel für die Aktie der Merck KGaA auf 87,00 Euro (bisher: 84,00) an und bestätigte die „Halten“-Empfehlung.