Kommentar
18:00 Uhr, 13.09.2022

DAX geht schwächer aus dem Handel - US-Inflationsdaten sorgen für Verunsicherung

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Erwähnte Instrumente

  • Twitter Inc.
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  • Oracle Corp.
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    Kursstand: 77,080 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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US-Inflationsrate sinkt lediglich auf 8,3 Prozent

Kreml: Derzeit keine Generalmobilmachung geplant

ZEW-Konjunkturerwartungen verschlechtern sich weiter

Inflation in Deutschland wieder auf fast 8 Prozent

Mehrheit der Twitter-Aktionäre stimmt für Verkauf an Musk

Oracle steigert Umsatz, Gewinn bricht ein

Bayer sucht nach neuem Chef

Markt

Die mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten für August haben an den Aktienmärkten am Dienstag für Verunsicherung gesorgt und die Angst vor schnell steigenden Zinsen wieder befeuert. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 1,59 Prozent bei 13.188,95 Punkten. Noch deutlich stärker abwärts ging es an der Wall Steet. Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen fiel im August lediglich auf 8,3 Prozent von 8,5 Prozent im Juli. Experten hatten mit einem Rückgang auf 8,1 Prozent gerechnet. Die anfängliche Energie-Inflation hat sich offenbar in den Kernbereich durchgefressen, und sich damit möglicherweise bereits verselbständigt. Die Fed Fund-Futures sind jetzt auf dem besten Weg einen Leitzins von vier Prozent zum Jahresende einzupreisen.

Das Rohstoffteam von Goldman Sachs erwartet, dass sich die europäischen Gaspreise im ersten Quartal 2023 vom aktuellen Niveau von rund 190 Euro je Megawattstunde halbieren werden. Die Analysten gehen davon aus, dass die hohen Speicherstände zu Beginn der Saison überdurchschnittliche Entnahmen ermöglichen werden, sodass die Reservoirs bis Ende März immer noch zu mehr als 20 Prozent gefüllt sein werden.

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Markt bricht ein: US-Inflationsdruck geht nur leicht zurück

Unternehmen & Branchen

Der Alphabet-Tochter Google drohen wegen seiner digitalen Werbe-Praktiken bis zu 25 Mrd. Euro schwere Schadenersatzklagen. Eine britische Klage vor dem UK Competition Appeal Tribunal zielt auf eine Entschädigung ab, für entgangene Einnahmen aus dem Verkauf von Werbeflächen auf den Internetseiten von Nachrichtenverlagen und allen Websites, die durch Online-Werbung finanziert werden.

Alphabet Inc. (Class C)
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Die US-Investmentbank Goldman Sachs plant, in diesem Monat mehrere hundert Stellen zu streichen. Laut CNBC nimmt Bank eine Kündigungstradition wieder auf, die in der Vergangenheit zwischen 1 und 5 Prozent der leistungsschwächsten Mitarbeiter in allen Bereichen des Unternehmens betrafen.

The Goldman Sachs
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    NYSE
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Bei dem US-Fitnessgeräte-Hersteller Peloton gehen weitere wichtige Manager von Bord. Außer dem Mitgründer und Firmenlenker John Foley, der als Großaktionär allerdings einen erheblichen Einfluss behalten sollte, nimmt mit dem Rechtsvorstand Hisao Kushi ein weiterer Mitgründer des 2012 gestarteten Unternehmens seinen Hut. CEO Barry McCarthy, der im Februar von Foley übernahm, soll das Unternehmen aus der Krise führen.

Peloton Interactive Inc.
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Das Landgericht Stuttgart hat die Klimaklage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegen Mercedes-Benz nicht angenommen. Es obliege dem Gesetzgeber zu entscheiden, welche Maßnahmen zur Einhaltung des Klimaschutzes ergriffen werden, teilte das Gericht mit. Dies könne durch eine Individualklage vor einem Zivilgericht nicht vorweggenommen werden (AZ.: 17 O 789/21).

Daimler AG
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Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat laut Bloomberg mit der Suche für einen Nachfolger von Konzernchef Werner Baumann begonnen. Aufsichtsratschef Norbert Winkeljohann suche intern und extern nach Managern, mit dem Ziel, einen Kandidaten bis zur nächsten Hauptversammlung im April 2023 zu präsentieren, schreibt die Nachrichtenagentur. Baumann könnte auch schon vor dem Ende seines Vertrages im April 2024 ersetzt werden, hieß es weiter.

Bayer AG
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Der Konsumgüterkonzern Henkel hat sich im Bereich der Materialwissenschaft verstärkt. Wie das Unternehmen mitteilte, hat es das Start-up NBD Nanotechnologies aus Boston übernommen, das auf moderne Materialien spezialisiert ist. Einen Preis nannte Henkel nicht.

Henkel AG & Co. KGaA Vz
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Der französische Elektrotechnik-Konzern Schneider Electric steht kurz vor einer Komplett-Übernahme des britischen Softwareentwicklers Aveva. Wie Sky News berichtete, verhandeln die beiden Unternehmen über einen Preis in Höhe von 4 Mrd. Euro für einen Anteil von etwa 40 Prozent an Aveva. Schneider hält bereits rund 60 Prozent an den Briten.

Schneider Electric SE
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Eine Mehrheit der Aktionäre des Kurznachrichtendienstes Twitter hat für das Übernahmeangebot von Tesla-Chef Elon Musk gestimmt. Die Frist für die Abstimmung sei zwar erst am Dienstag, jedoch hätten sich genügend Investoren bereits am Montagabend für den Verkauf an Musk ausgesprochen, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider. Der Ausgang der Abstimmung sei damit klar. Bei Twitter und Musk war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Musk selbst ist vom Kauf allerdings bereits zurückgetreten. Sein Grund: Mutmaßlich falsche Angaben Twitters zur Anzahl von Scheinkonten auf der Plattform. Mitte Oktober beginnt ein Gerichtsprozess, bei dem entschieden wird, ob Musk die Übernahme durchziehen muss. Twitter hat einen dritten Versuch von Elon Musk zurückgewiesen, seine Vereinbarung zur Übernahme des sozialen Netzwerks zu annullieren. Twitters Anwälte erklärten in einem Brief, dass der Versuch von Musk, von der Vereinbarung zurückzutreten, „ungültig und unrechtmäßig" sei und dass „Twitter gegen keine seiner Zusicherungen oder Verpflichtungen verstoßen hat“, wie aus einem behördlichen Dokument hervorgeht. Ein Whistleblower, der im Januar geschasste Sicherheitschef, wirft dem Unternehmen derweil Defizite beim Schutz vor Hackerangriffen vor und will sich dazu an diesem Dienstag vor einem Ausschuss im US-Senat äußern.

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Der US-Software-Konzern Oracle konnte im vergangenen Geschäftsquartal (per Ende August) seinen Umsatz im Jahresvergleich um 18 Prozent auf rund 11,5 Mrd. Dollar anheben. Während das Geschäft mit Cloud-Services weiter boomt, hat sich auch der Zukauf der auf Gesundheitsvorsorgen spezialisierten Software-Firma Cerner positiv ausgewirkt. Zugleich stiegen auch die Betriebskosten stark und belasteten den Gewinn. Unterm Strich verdiente Oracle etwas über 1,5 Mrd. Dollar – das sind rund 37 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Oracle Corp.
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Fliegen dürfte nach den Worten von Lufthansa-Chef Carsten Spohr teurer werden. „Wir werden nicht wieder heruntergehen zu den Niveaus, die wir vor der Pandemie gesehen haben“, sagte Spohr bei einer Veranstaltung der European School of Management and Technology (ESMT) in Berlin. Das Preislevel sei zu niedrig und unverantwortlich gewesen, so Spohr. Steigende Preise seien für Lufthansa und die gesamte Branche positiv, erläuterte der Manager. Denn in der Corona-Krise seien die Margen zu gering gewesen, ebenso wie die Investitionen.

Deutsche Lufthansa AG
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Der Bankenbranche steht als Nebeneffekt zur jüngsten Zinserhöhung der EZB bis zu 40 Mrd. Euro risikolose Zusatzerträge ins Haus, berichtete die SZ. Die EZB könnte diese risikolosen Profite deckeln, doch sei unklar, ob sie es auch tun wird. Grundlage sei ein Kreditprogramm der EZB für den Bankensektor (TLTRO 3). Wenn sich eine Bank von der EZB 1 Mio. Euro leiht, braucht sie nur 990.000 Euro zurückzahlen. Ein Prozent der Kreditsumme darf sie behalten.

Der geplante IPO von Porsche ziehe Anleger magisch an, wobei jedoch problematische Unternehmens- und Führungsstrukturen in den Hintergrund rückten, schreibt die FAZ. Was ESG-Faktoren, klare Konzernstrukturen und Unabhängigkeit im Aufsichtsrat angeht, gelte Porsche als Problemfall. Kaum eine Bank oder ein Fonds wolle den Börsengang verpassen, obwohl fast alle ESG-Strategien verfolgen.

Einer der größten deutschen Produzenten von Düngemitteln und dem Kraftstoffzusatz Adblue fährt nach rund dreiwöchigem Stillstand eine von zwei Anlagen wieder hoch. Produzieren werde die Anlage der SKW Stickstoffwerke Piesteritz in der Lutherstadt Wittenberg aber noch nicht wieder umgehend, so ein SKW-Sprecher.

Die VTB Bank Europe (VTBE) mit Sitz in Frankfurt, die Tochter der zweitgrößten russischen Bank VTB, teilte mit, in den ersten sechs Monaten sei ein Verlust von 35,8 Mio. Euro angefallen. „Die VTBE befindet sich wegen der Auswirkungen der Sanktionen und der Untersagung des Neugeschäfts im Prozess einer geordneten Verwaltung und Abwicklung des Bestandsgeschäfts," so Frank Hellwig, der von der Finanzaufsicht eingesetzte Vortandschef.

Bankinstitute und Sparkassen befürchten, dass das für die Branche so wichtige IT-Projekt "Target2-Migration" chaotisch werden könnte. In einem dem Portal finanz-szene.de vorliegenden Brief an den für Zahlungsverkehr zuständigen Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz von Anfang September schlägt die hiesige Kreditwirtschaft Alarm. Die Befürchtungen, dass die Migration scheitert, hätten angesichts der besorgniserregenden Zahl der Systemfehler "leider erheblich zugenommen". Die Bundesbank sollte daher mit den Geschäftsbanken in den Dialog treten, um eine „gemeinsame Bewertung über den Projektstand und die weiteren Schritte zu erzielen". Laut Informationen von finanz-szene sollen Vertreter der Deutschen Kreditwirtschaft und der Bundesbank am 21. September zu einem Austausch zur Bewertung der Lage zusammenkommen.

Konjunktur & Politik

Das ist etwas, was der Kreml scheut, wie der Teufel das Weihwasser. Die äußerst unbeliebte Generalmobilmachung. Ungeachtet der jüngsten Misserfolge in der Ostukraine plant der Kreml derzeit eigenen Angaben zufolge keine Mobilmachung in Russland.“"Im Moment nicht, davon ist keine Rede", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Agentur Interfax zufolge In Moskau werden nach den jüngsten Misserfolgen in der Ukraine Stimmen laut nach Konsequenzen, darunter auch nach einer teilweisen oder vollständigen Mobilmachung. „Meiner Ansicht nach hat sich die Spezial-Operation in der Ukraine und im Donbass in den vergangenen zwei Monaten in einen Krieg verwandelt", erklärte etwa der Parteichef der Kommunisten, Gennadi Sjuganow. „Diesen Krieg haben uns die Amerikaner, das vereinigte Europa und die Nato erklärt", sagte er. „Jeder Krieg erfordert eine Antwort. Vor allem ist eine maximale Mobilisierung von Kräften und Ressourcen erforderlich."

Der Preisdruck in den USA hat sich im August nur leicht entspannt. Waren und Dienstleistungen waren um durchschnittlich 8,3 Prozent teurer als vor Jahresfrist. Im Vormonat hatte die Jahresrate bei 8,5 Prozent gelegen, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Experten hatten für August mit 8,1 Prozent gerechnet. Die Kernrate ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel stieg zugleich von zuvor 5,98 auf 6,3 Prozent an. Die US-Notenbank bekämpft die hohe Inflation mit kräftigen Zinserhöhungen. An den Finanzmärkten wird für nächste Woche mit einem weiteren großen Schritt gerechnet.

Die Stimmung im US-Mittelstand hat sich im August aufgehellt. Dies signalisiert der NFIB Small Business Index, der von zuvor 89,9 Punkten auf einen Wert von 91,8 Punkten ansteigt. Experten hatten einen Wert von 90,9 Zählern erwartet.

Die ZEW-Konjunkturerwartungen gehen in der aktuellen Umfrage vom September um 6,6 Punkte auf minus 61,9 Punkten zurück. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage für Deutschland sinkt zugleich kräftig auf minus 60,5 Punkten und damit 12,9 Punkte unter dem Wert des Vormonats. Der Konjunkturausblick für Deutschland verdüstert sich damit deutlich. „Die ZEW-Konjunkturerwartungen gehen im September erneut zurück. Zusammen mit der ebenfalls schlechteren Beurteilung der aktuellen Lage hat sich der Ausblick auf die nächsten sechs Monate weiter stark eingetrübt. Die Aussicht auf Energieengpässe im Winter lassen die Erwartungen für große Teile der deutschen Industrie noch negativer werden. Hinzu kommt eine ungünstigere Einschätzung des Wachstums in China. Bereits die aktuellen statistischen Zahlen zeigen einen Rückgang von Auftragseingängen, Produktion und Exporten“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die deutsche Industrie erwartet wegen der Energie-Krise eine schwere konjunkturelle Delle. „Wir rechnen damit, dass Deutschland in eine massive Rezession reinfährt", sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm.

Zahlreiche Lokalpolitiker in Russland fordern den Rücktritt von Kremlchef Wladimir Putin. Es kämen weiter neue Unterstützer hinzu, schrieb die Abgeordnete eines St. Petersburger Bezirksrats, Xenia Torstrem auf Twitter. Die Handlungen von Präsident W. W. Putin schadeten Russlands Zukunft und seinen Bürgern, so Torstrem. Solche Protestaktionen dürften kaum Auswirkungen haben, für die Kritiker sind sie aber nicht ungefährlich.

Die EU-Kommission will ein verbindliches Ziel für die Senkung des Stromverbrauchs und eine Abgabe von einem Drittel auf Übergewinne vorschlagen. Auf diese Weise sollen die Gewinne der Energieunternehmen an die Verbraucher weitergegeben werden. Nach dem bisherigen Stand des Entwurfs soll die Abgabe einmalig erhoben werden. Laut Bloomberg sind zehn Mitgliedsstaaten mit den Plänen nicht einverstanden.

Deutschland hat deutlich stärker gefüllte Gasspeicher als in der Vergangenheit, sagt Bundesfinanzminister Christian Lindner in Berlin. Man habe Milliarden Euro eingesetzt, um die Speicher zu füllen. Dies habe natürlich auch den Marktpreis in Deutschland anziehen lassen. Im Winter werde man auch ausspeichern und das in den Markt zurückgeben, so Lindner. Dies sei ein Signal der Beruhigung.

Die Stromversorgung in Deutschland ist laut Bundeskanzler Olaf Scholz gesichert. „Wir werden dafür Sorge tragen, dass es möglich ist, dass die süddeutschen Atomkraftwerke im Januar und Februar und März noch laufen können, damit es auf keinen Fall zu einem Engpass im deutschen Strommarkt kommt", sagte Scholz auf dem Arbeitgebertag.

Die Teuerungsrate in Spanien bleibt im August zweistellig. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die nach europäischer Methode berechneten Verbraucherpreise (HVPI) um 10,5 Prozent, wie das Statistikamt INE mitteilte (Erstschätzung +10,3 %).

Die Nordsee-Anrainerstaaten Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Irland, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, und Schweden wollen den Ausbau der Offshore-Windenergie vorantreiben, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte. So soll es bis 2030 in der Nordsee-Region Windparks auf See mit einer Leistung von 76 Gigawatt (GW) geben, bis 2040 von 139 GW und bis 2050 von 260 GW. Aktuell liegt die Kapazität laut Ministerium bei knapp 20 GW.

Die Inflationsrate in Deutschland nähert sich wieder der Acht-Prozent-Marke. Steigende Energie- und Lebensmittelpreise sorgten im August für einen Anstieg der jährlichen Teuerungsrate auf 7,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag nach einer finalen Berechnung mitteilte. Im Juli war die Inflationsrate noch auf 7,5 Prozent zurückgegangen. Der Tankrabatt sowie das 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr haben den Preisauftrieb etwas in Schach halten können. Beide Maßnahmen liefen Ende August aus. Volkswirte rechnen deshalb in den kommenden Monaten mit weiter steigenden Verbraucherpreisen.

Die ukrainische Armee hat dem Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge seit Anfang September mehr als 6.000 Quadratkilometer Land von den russischen Besatzern zurückerobert. „Unsere Truppen bleiben in Bewegung“, sagte er am Montagabend. Die ukrainischen Truppen durchkämmen die zurückeroberten Gebiete im Osten nach Kollaborateuren der russischen Besatzungsmacht. Außerdem würden Minen geräumt, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht vom Montagabend mit. Für die Ukraine ist am Dienstag der 202. Tag im Abwehrkampf gegen die russische Invasion.

Nach Einschätzung des britischen Vereidigungsministeriums haben auch die Elite-Einheiten der russischen Streitkräfte schwere Verluste in der Ukraine erlitten. So wird im jüngsten Lagebericht aus Whitehall die 1. Gardepanzerarmee hervorgehoben, die im westlichen Militärdistrikt stationiert ist. Es werde Jahre dauern, bis die Kampfkraft des Großverbandes wieder hergestellt sei, hieß es aus London.

Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter fordert eine schnelle Lieferung von deutschen Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine. „Wir kommen über kurz oder lang nicht umhin, der Ukraine moderne, westliche Kampfpanzer zu liefern. Russland hat die ukrainische Rüstungsindustrie in großen Teilen zerstört. Gleichzeitig bieten die alten sowjetischen Panzer einen schlechten Schutz gegenüber russischen Angriffen. Ich finde, wir sollten so schnell wie möglich Leopard-Kampfpanzer liefern, um zu verhindern, dass ukrainische Soldaten unnötig sterben", sagte Hofreiter, der Vorsitzender des Europa-Ausschusses im Bundestag ist, der Mediengruppe Bayern.

Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind nach Angaben des Statistischen Bundesamts in den vergangenen Monaten höher als bisher angenommen gewesen. Wie das Bundesamt mitteilte, kletterten die Umsätze im Juli gegenüber dem Vormonat um 1,9 (vorläufig: 1,9) Prozent. Zugleich wurden die Angaben für die Vormonate nach oben revidiert. So sanken die Umsätze im Juni nur um 1,3 (statt 1,5) Prozent und stiegen im Mai um 1,6 (statt nur um 1,5) Prozent.

Israel kann mit seinem Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer rund zehn Prozent des russischen Gases ersetzen, das Russland bislang an Europa geliefert hat. Das sagte der israelische Ministerpräsident Jair Lapid nach einem Treffen mit Kanzler Olaf Scholz in Berlin. Er hoffe, dass Israel seine Lieferungen schon 2023 ausweiten könne.


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