MegaETH: Die erste Real-Time Blockchain?
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Willkommen bei Blockstories, wo wir 2x die Woche zeigen, what can be, unburdened by what has been.
Unsere Themen heute:
- 🇩🇪 Deutsche Behörden versetzen Markt in Panik
- 🔥 MegaETH: Die erste Real-Time Blockchain
- 💀 Polkadot in der Kritik
- 🇫🇷 Société Générale im Kurzinterview über Euro-Stablecoin
Stand: 04.07. 23:28 Uhr
Die Timeline ist maximal bearish - auch dank den deutschen Behörden. Diese haben gestern 3.000 BTC im Gesamtwert von rund 175 Millionen USD an Börsen und eine Wallet-Adresse versendet, die laut Einschätzung der Analyseplattform Arkham voraussichtlich für OTC-Trades verwendet wird. Anders ausgedrückt: Die Deutschen verkaufen wahrscheinlich wieder…und sind noch längst nicht fertig. Von den beschlagnahmten 50.000 BTC befinden sich noch 42.000 BTC im Besitz der Behörden.
Zusätzlicher Verkaufsdruck kommt aktuell von den kleineren Bitcoin-Mining-Betrieben, deren Umsätze seit dem jüngsten Halving-Event stark gelitten haben und die im Gegensatz zu den börsennotierten Unternehmen über kein starkes Balance Sheet verfügen. Nicht nur, dass sich ihre Block Rewards halbiert haben, auch die Umsätze durch Transaktiongebühren sind aufgrund geringerer Netzwerkaktivität in den letzten Wochen stark zurückgegangen. Entsprechend scheinen einige Maschinen gerade vom Netzwerk genommen zu werden.
Unter der allgemeinen Unsicherheit hat ETH im Übrigen wieder alle Zuwächse seit der überraschenden Verkündung der ETF-Genehmigung abgegeben und tradet aktuell bei 3.130 USD. Dabei schätzt ETF-Experte James Seyffarth, dass die ETFs wahrscheinlich schon nächste oder übernächste Woche in den Handel starten werden.
MegaETH: Die erste Real-Time Blockchain
Unter der Tagline “Make Ethereum Great Again” verkündete MegaETH in der vergangenen Woche eine viel beachtete Finanzierungsrunde in Höhe von 20 Millionen USD.
Neben einer Reihe renommierter Wagniskapitalgeber investierten unter anderem auch Ethereum-Gründer Vitalik Buterin sowie EigenLayer-Gründer Sreeram Kannan in das Team hinter dem neuesten Layer-2 Projekt.
Laut eigenen Angaben soll es sich um die erste “Real-Time Blockchain” handeln, die bis zu 100.000 Transaktionen pro Sekunde mit einer Latenz von 1ms verarbeiten können soll. Damit würde MegaETH die Performance-Lücke zu traditionellen Cloud Computing Servern schließen und eine Vielzahl von Anwendungen wie beispielsweise High-Frequency Trading ermöglichen, die derzeit aufgrund zu hoher Latenz nicht realisierbar sind.
Leistungssteigerung durch “Node-Spezialisierung”
Um diese ambitionierten Performance Benchmarks zu erreichen, setzt MegaETH auf das Konzept der “Node-Spezialisierung” mit drei verschiedenen Komponenten:
- Sequencer: verantwortlich für die Anordnung und Ausführung von Transaktionen
- Full Nodes: speichern den jeweils aktuellen Status des Netzwerks und überprüfen die Transaktionen
- Prover Network: sorgen für die notwendigen Beweise, mit denen die Full Nodes die Richtigkeit der Transaktionen überprüfen können
Hauptkomponenten von MegaETH und ihre Interaktionen.
Abgesehen von einer Reihe weiterer technischen Optimierungen unterscheidet sich MegaETH von bestehenden Layer-2 Netzwerken darin, dass die jeweiligen Full Nodes nicht alle Transaktionen erneut ausführen, sondern nur den jeweils aktuellen Zustand des Netzwerks um die jüngsten Änderungen anpassen müssen.
Dies führt dazu, dass die Hardware-Anforderungen des Sequencers und damit dessen Leistungsfähigkeit maximiert werden können, ohne dass die Hardware der Full Nodes Schritt halten muss. Dadurch wird es mehr Menschen ermöglicht, eine eigene Full Node zu betreiben und somit am Netzwerk teilzunehmen.
Next-Gen Layer-2s
Noch handelt es sich um Zukunftsmusik. Ausgestattet mit frischem Kapital möchte das Team im Herbst das erste Testnet lancieren, bevor es voraussichtlich irgendwann im kommenden Jahr offiziell in Production gehen wird.
MegaETH ist dabei Teil einer zweiten Generation an Layer-2s, zu denen unter anderem auch Fuel und Eclipse zählen. Durch Innovation auf der Execution-Ebene wollen sie die Leistungsfähigkeit von Layer-2s aufs nächste Level heben, während sie gleichzeitig von den Netzwerkeffekten und der Sicherheit von Ethereum profitieren.
- Societe Generale – FORGE erhält EMI-Lizenz von französischen Behörden. Damit kann das Tochterunternehmen von Frankreichs drittgrößten Bank seinen EUR Stablecoin unter MiCAR emittieren. Passend dazu wurde EURCV vor wenigen Tagen der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mehr Insights gibt es im heutigen Proof of Talk.👇️
- KfW emittiert 100 Millionen EUR schwere Blockchain-basierte Anleihe nach eWpG. Zu den beteiligten Akteuren zählen außerdem zahlreiche bekannte andere Finanzinstitute, darunter die DZ BANK AG, Deutsche Bank AG, LBBW, das Bankhaus Metzler und Union Investment.🇩🇪
- Consensys gibt Übernahme von Wallet Guard bekannt. Die Sicherheitssoftware soll künftig in die MetaMask-Wallet integriert werden, um die Nutzer vor Hacks und Scams zu schützen.🦊
- Grass Network eröffnet Zugang zu 600 Millionen Reddit Posts. Die Daten können ab sofort von jedermann zum Training von KI-Modellen genutzt werden.🤖
- Bittensor erleidet 8 Millionen USD schweren Hack. Dabei konnte sich der Angreifer mithilfe einer schädlichen Software den Zugang zu den Private-Keys einiger Nutzer verschaffen.🥷
Polkadot erntet Kritik für Marketingausgaben
Quelle: Polkadot Treasury Report
Nachdem es lange still um Polkadot war, rückte das Ökosystem in den letzten Tagen wieder ins Rampenlicht. Grund dafür ist die Veröffentlichung ihres Treasury-Reports für das erste Halbjahr 2024, in dem einige ungewöhnliche Marketingausgaben aufgeführt sind.
Zum Hintergrund: Bei Polkadot handelt es sich um ein Blockchain-Netzwerk, das bereits im Jahr 2017 vom Ethereum-Mitgründer, Gavin Wood, ins Leben gerufen wurde und im Mai 2020 live ging.
Im Gegensatz zu anderen Blockchains wie Ethereum oder Solana versteht sich Polkadot als sogenannte Layer-0.
- Dabei agiert das Polkadot-Netzwerk als zentrale Kommunikationsschnittstelle zwischen unterschiedlichen Blockchains, die sich meistens auf einen bestimmten Use Case wie beispielsweise DeFi spezialisieren und in ihrer Gesamtheit das Polkadot-Ökosystem ausmachen.
- Der gesamte Total Value Locked (TVL) dieser “Parachains” beläuft sich derzeit auf knapp über 200 Millionen USD.
Um das Wachstum des Ökosystems anzukurbeln, wurde in der ersten Jahreshälfte ein erheblicher Teil von Polkadots onchain Schatzkammer, über deren Nutzung die Holder des DOT-Tokens verfügen, für Marketingzwecke eingesetzt. Neben der Finanzierung von Influencer-Marketingkampagnen gehörten dazu auch eher ungewöhnliche Aufwendungen.
- Internen Rechnungen zufolge gingen 400.000 USD an die Kryptodaten-Plattform CoinMarketCap, damit diese ein animiertes Polkadot-Logo auf ihrer Webseite implementiert.
- Für 180.000 USD wurde das Logo des Protokolls auf eine Flotte europäischer Privatjets angebracht, mit der Begründung, Markenbewusstsein bei einem “ausgabefreudigen Publikum” schaffen zu wollen.
Schnell wurden auf X kritische Stimmen laut, die die Sinnhaftigkeit dieser Ausgaben hinterfragten sowie Sorgen bezüglich Polkadots Runway äußerten.
- Daraufhin meldete sich der CEO der Web3 Foundation, dem Unternehmen hinter Polkadot, zu Wort und stellte klar, dass die Foundation über separate Gelder verfügt, die den Runway des Unternehmens für mindestens fünf weitere Jahre sicherstellen. Seiner Meinung nach sei es richtig, dass Marketingaktivitäten mithilfe der onchain Schatzkammer finanziert werden, wobei aber auch er die Effektivität der jüngsten Ausgaben bezweifelt.
Onchain Daten bestätigen diese Zweifel. Trotz aller Bemühungen stagniert seit Jahresbeginn das Wachstum monatlich aktiver Adressen über alle Polkadot Parachains hinweg.
Zoom out: Die effektive Budgetierung und Verwendung von Geldern zählt zu den größten Herausforderungen von DAOs. Oft mangelt es den meisten Community-Mitgliedern an ausreichendem Wissen und Erfahrung, um fundierte Entscheidungen über den Einsatz der Protokoll-Reserven zu treffen. Erschwert wird der Prozess zusätzlich durch das sogenannte "Principal-Agent Problem", das die Diskrepanz zwischen den langfristigen Zielen des Protokolls und den eher kurzfristigen Interessen seiner Vertreter, also den Tokenholdern, beschreibt.
Sentient | 85 Mio. USD | Seed : Plattform, die die dezentrale Entwicklung von KI-Modellen und Anwendungen fördern möchte.
Lombard | 16 Mio. USD | Seed : Liquid Restaking Protokoll für Bitcoin.
Prodia | 15 Mio. USD | Seed : Dezentrales GPU-Netzwerk.
RedStone | 15 Mio. USD | Series A : Modulares Oracle-Netzwerk.
Openledger | 8 Mio. USD | Seed : Anbieter von Daten-Infrastruktur für KI-Anwendungen.
Trever | 2,4 Mio. USD | Seed : Digital Asset Management Suite für Institutionen.
David Durouchoux ist Deputy CEO von Societe Generale – FORGE, dem Tochterunternehmen von Frankreichs drittgrößter Bank. Am Montag verkündete das Unternehmen, die Whitelist-Beschränkungen für ihren bereits im April 2023 eingeführten EUR Stablecoin EURCV aufzuheben, wodurch er nun auch von der breiten Öffentlichkeit genutzt werden kann.
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