DACH Insider | Ausgabe 17
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Willkommen zur 17. Ausgabe des DACH Insiders. Heute sprechen wir mit dem Lido- und Flashbots-Strategen Hasu über die Zukunft des DeFi-Ökosystems auf Ethereum. Außerdem erklärt Martin Leinweber in seiner Makro-Kolumne, warum die Altcoin-Saison weiter entfernt ist, als es auf dem ersten Blick scheint.
EXKLUSIV: INTERVIEW
Hasu über die Zukunft von Ethereum und DeFi
Hasu zählt zu den intellektuellen Schwergewichten der DeFi-Industrie.
Als Strategic Advisor von Lido, dem Marktführer im Bereich Liquid Staking, und als Strategy Lead bei Flashbots, einem der zentralen Infrastrukturanbieter für MEV, gestaltet er die wichtigsten Weichenstellungen im Ethereum-Ökosystem maßgeblich mit.
Auch für uns bei Blockstories war Hasu über die Jahre eine prägende Figur. Nicht zuletzt durch den Podcast Uncommon Core hat er unser Verständnis von Krypto und DeFi entscheidend beeinflusst.
Letzte Woche hatten wir das Vergnügen, uns mit Hasu zusammenzusetzen und tief in die strategische Zukunft des DeFi-Ökosystems einzutauchen. Wir sprachen unter anderem über:
- DeFis Innovationslandschaft – wo echte Fortschritte entstehen und wo noch große Herausforderungen liegen
- The State of Ethereum – drei Maßnahmen, mit denen Hasu das Ökosystem neu ausrichten würde
- Modular vs. integrated – ein Vergleich zwischen Solana und dem modularen Weltbild
- Lidos Strategie – über welche Wachstumshebel das Protokoll seine Marktführerschaft weiter ausbauen möchte
- Strategische Vorbilder – welche Krypto-Unternehmen Hasu besonders beeindrucken
Definitiv ein Interview aus den Tiefen des Rabbit Holes – und eines, das unseren Blick auf die nächste Phase von DeFi geschärft hat.
ÖKOSYSTEM HIGHLIGHTS
- w3.group geht mit Community-Validatoren live. Über w3.labs können Anleger ihre nativen Assets ab sofort auf Ethereum, Solana und Celestia staken.🇩🇪
- NYALA startet Digital Public Offering. Anleger können dadurch ab einem Investment von knapp 90 EUR tokenisierte Unternehmensanteile der Berliner Tokenisierungsplattform erwerben. Das DPO wird vollständig über die Infrastruktur von NYALA abgewickelt.🇩🇪
- BaFin veröffentlicht Update zu Ethena. Die Behörde hat die Abwicklung erlaubnispflichtiger Geschäfte im Zusammenhang mit dem USDe-Token angeordnet. Damit muss das Unternehmen seine Geschäfte in Deutschland einstellen.🇩🇪
- Bitpanda verkündet Partnerschaft mit ATP Tour. Im Rahmen des Deals wird die österreichische Kryptobörse als Werbepartner bei Top Tennisturnieren im DACH-Raum vertreten sein. 🇦🇹
- BIS veröffentlicht Abschlussreport zu tokenisierten Schuldscheinen. Dieser beleuchtet die Erkenntnisse von "Project Promissa", bei dem promissary notes multilateraler Entwicklungsbanken digitalisiert und über eine DLT-Infrastruktur abgewickelt wurden.🇨🇭
- Bitcoin Suisse gibt Partnerschaft mit SSI Wealth Management bekannt. Im Rahmen der Zusammenarbeit erhalten die Kunden des Vermögensverwalters Zugang zu digitalen Vermögenswerten. Im Gegenzug bietet SSI Wealth Management den Kunden von Bitcoin Suisse maßgeschneiderte Anlageoptionen an.🇨🇭
STARTUP SPOTLIGHT
Bitwala: Comeback als Bitcoin-Banking-Plattform
Zwei Jahre nach der Insolvenz des Krypto-Fintechs Nuri (vormals Bitwala) feiert das Unternehmen ein Comeback. Das “neue” Bitwala setzt auf Selbstverwahrung und globale Expansion statt Banklizenz und regulatorischer Zwänge. Im Interview erklärt Mitgründer Dennis Daiber, wie sich die Bitcoin-Banking-Plattform vom früheren Ansatz unterscheidet, wohin sie sich entwickelt und was es mit dem aktuellen Token-Sale auf sich hat.
1 | Ihr habt die Bitwala-Marke schon vor einiger Zeit wiederbelebt und seid seitdem fleißig am entwickeln. Was unterscheidet Bitwala heute vom ehemaligen Nuri?
Wir haben aus der Nuri-Zeit gelernt, dass es extrem aufwändig ist, eine klassische Bank rund um Bitcoin zu bauen. Allein für unser früheres Bitcoin-ETF-Produkt brauchten wir sieben Partner in Deutschland. Jetzt drehen wir das Konzept um und bauen auf Bitcoin auf, statt Bitcoin in eine Bank einzubauen. Heißt: Wir versuchen so viel wie möglich onchain abzuwickeln und die regulatorischen Touchpoints minimal zu halten. So können wir unseren Nutzern Finanzdienstleistungen rund um Bitcoin anbieten, ohne dabei selbst zur Bank zu werden.
2 | Wie sieht das ganz konkret auf der Produktseite aus und wohin soll sich das Produkt entwickeln?
Unser Ziel ist der Aufbau einer Bitcoin-Banking-Plattform, die das Investieren und Bezahlen in Bitcoin sowie Stablecoins einfach und global zugänglich macht. Dafür haben wir unter anderem das Lightning-Netzwerk für schnelle Bitcoin-Transaktionen und den USDC-Stablecoin integriert. Zwar sehen wir Bitcoin grundsätzlich als Wertaufbewahrung und Stablecoins als Transaktionswährung, möchten diese beiden Welten jedoch perspektivisch noch enger miteinander verbinden.
Dabei sollen Nutzer ihre Bitcoin selbst verwahren und flexibel einsetzen können – zum Beispiel in DeFi-Anwendungen oder über die unsere onchain Bitcoin Visa Karte. Möglich wird dies durch eine Layer-2 Lösung, die Bitcoin schnell, günstig und ohne Fremdverwahrung nutzbar macht.
3 | Wer sind die Nutzer, die ihr mit diesem Ansatz ansprechen wollt?
Wir richten uns bewusst an Bitcoiner und die 1% der Krypto-Nutzer, die Selbstverwahrung schätzen und langfristig denken. Regional sehen wir beispielsweise in Europa, Lateinamerika, Afrika und Südostasien großes Potenzial: Dort haben sich Stablecoins bereits als Zahlungsmittel etabliert – und wir möchten Bitcoin als langfristige Investitions- und Bezahl- Alternative hinzufügen.
4 | Ihr finanziert euch aktuell über einen Token Sale. Was steckt dahinter?
Fundraising ist im Kryptomarkt derzeit alles andere als einfach – insbesondere für Bitcoin-Projekte. Deshalb haben wir uns bewusst für einen Community-basierten Token Sale entschieden. Jeder kann ab 50 EUR teilnehmen und so nicht nur Nutzer, sondern auch Teilhaber werden.
Der Token war bereits in einer kleinen Runde verfügbar, jetzt öffnen wir den Sale für alle. Unsere Bewertung liegt aktuell bei rund 15 Millionen EUR und der Token-Preis steigt während der Kampagne schrittweise an. Ziel ist es, genug Kapital für mindestens zwei Jahre Produktentwicklung zu sammeln und dabei eine starke, engagierte Community rund um Bitwala aufzubauen.
PEOPLE ON THE MOVE
- Als neuer Head of Product bei KuCoin EU wird Philipp Gahler die europäische Expansion der Kryptobörse mitverantworten.
- Nach 12 Jahren verlässt Miryusup Abdullaev die Deutsche Börse. Dort war er unter anderem als Managing Director der Deutsche Börse Digital Exchange tätig.
- Ana Santillan Nieto, Head of EMEA Financial Institutions beim Infrastrukturanbieter Fireblocks, tritt als unabhängige Direktorin in den Vorstand der Cecabank ein.
- Nicolai Klutke wird neuer Country Manager Germany beim Londoner Krypto-Fintech Deblock.
KOLUMNE: MARKTANALYSE
Martin Leinweber
Director of Digital Asset Research & Strategy
MarketVector Indexes
Altcoin-Saison in weiter Ferne?
In den letzten Tagen hat sich die Hoffnung auf eine neue „Altcoin-Saison“ verstärkt. Bitcoin konsolidiert oberhalb zentraler Unterstützungsniveaus, Aktienmärkte zeigen erste Lebenszeichen, und die Risikobereitschaft steigt – zumindest oberflächlich. Doch wer genauer hinsieht, erkennt schnell: Der entscheidende Rotationstreiber fehlt.
Der fundamentale Fehler vieler Marktteilnehmer liegt in der Annahme, dass ein steigender Bitcoin automatisch zu einem Anstieg bei Altcoins führt. Historisch betrachtet ist das Gegenteil oft der Fall. Die eigentliche Altcoin-Rotation beginnt erst dann, wenn Ethereum gegenüber Bitcoin Stärke zeigt. Davon sind wir weit entfernt.
Unterschätzte Frühindikatoren
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