Noch einen Tag bis zum Pectra-Upgrade
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Die Wetten stehen: Circle soll noch dieses Jahr an die Börse gehen. Trotz Ripple-Flirt taxiert Polymarket die IPO-Chancen stabil bei 80%. Doch selbst wenn der USDC-Emittent liefert, könnte ihm ein anderes Quasi-Krypto-Unternehmen mit seinem Börsengang zuvorkommen.
Gestern reichte eToro einen aktualisierten Börsenprospekt ein. Spannend: 630 Nennungen von "Krypto", 38% Umsatzanteil beim Trading. Die Botschaft ist klar: Don’t call us a TradFi broker.
Außerdem auf der Agenda:
- Google integriert ZK-Technologie
- Ethereums Pectra-Upgrade: Die Details
- Tether kündigt Onshore-US-Stablecoin an
- Deep Dive: Euler knackt nächsten Meilenstein
MARKTKOMMENTAR
Stand: 05.05. 23:35 Uhr
Neun grüne Tage in Folge und der "Liberation Day"-Schock ist Geschichte: Der S&P 500 hat seine Verluste wettgemacht, der Nasdaq zieht weiter – getragen von soliden Tech-Zahlen und der Erwartung baldiger Handelsdeals. Doch was da gefeiert wird, ist vor allem Projektion. Noch gibt es keine echten Durchbrüche – weder mit Indien, noch mit Japan oder Südkorea. Möglich, dass der Optimismus dem Fundament etwas davonläuft.
Bitcoin hingegen verliert an Höhe. Nach dem Anlauf auf 98.000 USD rutschte BTC am Montag wieder unter 95.000. Die Händler schalten um auf Abwarten. Es gibt zu viele Fragezeichen: Wie ernst ist es Trump mit den Zöllen? Wie belastbar ist die Konsumentenstimmung wirklich? Und wie reagiert die Fed?
Die führt morgen wieder eine Zinssitzung durch. Der Zins-Stillstand gilt als sicher (99%), umso stärker richtet sich die Aufmerksamkeit auf den Begleittext. Vielleicht gelingt es Powells Rhetorik, den Markt aus der vorgezogenen Sommerträgheit zu reißen.
NEWS FLASH
- Gouverneurin von Arizona legt Veto gegen Bitcoin Reserve Bill ein. Zuvor hatte das Repräsentantenhaus des US-Bundesstaates dafür abgestimmt, 10% der öffentlichen Gelder in digitale Vermögenswerte wie BTC zu investieren.❌
- Google kündigt Integration von ZK-Technologie an. Künftig sollen Nutzer der Google Wallet ihr Alter online verifizieren können, ohne ihr genaues Geburtsdatum preisgeben zu müssen. Die Implementierung basiert dabei auf der Technologie von Ligero, einem ZK-Unternehmen, das von führenden Krypto-VCs finanziert wurde.🔏
- Solana vermeldet kritischen Software-Bug bei "Confidential Transfer"-Feature. Dieser wurde bereits am 16. April von den Validatoren des Netzwerks behoben und hätte es einem Angreifer ermöglicht, eine unendliche Menge bestimmter Token zu minten.🐛
TOP STORY
Pectra-Upgrade: Das ändert sich morgen auf Ethereum
Das Warten hat ein Ende: Nachdem zuvor mehrere Testläufe auf den Testnetzwerken gescheitert waren, vollzieht Ethereum morgen das ursprünglich für Ende 2024 geplante Pectra-Upgrade.
Details: Pectra kombiniert – wie der Name andeutet – das Prague- und das Electra-Upgrade, die jeweils Neuerungen auf dem Execution- und Consensus-Layer von Ethereum einführen.
Account Abstraction: Mit EIP‑7702 können gewöhnliche Externally Owned Accounts (EOAs) auf Ethereum künftig auf Protokollebene um Account-Abstraction-Funktionalitäten erweitert werden. Dazu gehören:
- Gas-Sponsoring: Dritte können die Transaktionsgebühren für Nutzer übernehmen.
- Transaction Batching: Mehrere Operationen – wie etwa das Genehmigen (Approve) und Swappen eines Tokens – können innerhalb einer einzigen Transaktion ausgeführt werden.
- Alternative Authentifizierung: Mobile Wallets können auf Passkey-Technologie zurückgreifen und damit etwa Gesichtserkennung oder Fingerabdrucksensoren nutzen, um Transaktionen zu autorisieren.
Änderungen beim Staking: Nach Pectra können einzelne Validatoren bis zu 2.048 ETH staken – statt der bisher festgelegten 32 ETH. Dadurch lassen sich mehrere Validatoren zusammenlegen, was perspektivisch den Bandbreitenbedarf des Netzwerks reduzieren und damit die Hardware-Anforderungen für Validatoren senken kann.
Skalierung: Die wohl wichtigste Änderung ist jedoch die Verdopplung von Ethereums Blobspace von drei auf sechs Blobs, wodurch Layer-2s künftig doppelt so viele Transaktionsdaten pro Block auf dem Ethereum-Mainnet veröffentlichen können. Für Rollup-Nutzer wird das kurz- bis mittelfristig zu geringeren Transaktionsgebühren führen.
Obwohl Pectra bereits vor etlichen Monaten hätte durchgeführt werden sollen, könnte der Zeitpunkt kaum besser gewählt sein. So steht das Upgrade nun symbolisch für Ethereums jüngsten Strategiewechsel – hin zur Priorisierung einer bessereren Nutzererfahrung und konsequenter Skalierung.
Und auch wenn Pectra noch nicht vollständig abgeschlossen ist, richtet sich der Blick der Ethereum-Community sowie von Mitgründer Vitalik bereits auf das nächste Upgrade: Fusaka, das noch im vierten Quartal dieses Jahres erfolgen und den Durchsatz von Ethereum Layer-2s um bis zu das Zehnfache erhöhen soll.
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STABLECOIN
Tether kündigt Onshore-US-Stablecoin an
USDT 2.0: In einem CNBC-Interview hat Tether-CEO Paolo Ardoino Ende der vergangenen Woche bestätigt, dass das Unternehmen an einem neuen, US-domizilierten Stablecoin arbeitet. Der Launch ist für Ende 2025 oder Anfang 2026 geplant – nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zum bisherigen Offshore-Stablecoin USDT.
Stablecoin-Gesetz: Der genaue Zeitplan hängt dabei maßgeblich von der Verabschiedung des Stablecoin-Gesetzes in den USA ab. Der sogenannte GENIUS Act soll die regulatorische Grundlage für "payment stablecoins" schaffen – inklusive Kapitalanforderungen, Reservevorgaben, AML-Standards und KYC-Verpflichtungen.
Nein zu Offshore-Stables: Der GENIUS Act sieht strikte Einschränkungen für nicht autorisierte Stablecoins vor. Sie dürfen weder als Cash-Äquivalent noch als Sicherheit im Broker-, Clearing- oder Derivategeschäft genutzt werden. Auch für Interbank-Settlement sind sie ausgeschlossen. Wer sie dennoch emittiert oder vertreibt, riskiert empfindliche Strafen in Millionenhöhe.
- Regelkonformer Onshore-Stable: Mit einer lizenzierten US-Tochter hätte Tether die Möglichkeit, den Pfad zur Autorisierung zu beschreiten, ohne USDT verändern zu müssen.
Genius Act in Gefahr? In trockenen Tüchern ist ein US-Stablecoingesetz jedoch noch nicht. Am Samstag kündigten neun demokratische Senatoren ihren Widerstand gegen den aktuellen Entwurf an – darunter fünf, die ihn zuvor im Ausschuss mitgetragen hatten. Nun dürften weitere Verhandlungen nötig sein, um eine politische Einigung zu ermöglichen.
Tether will USDT nicht umbauen und das ergibt Sinn. Das Modell ist erfolgreich und erfüllt bereits einen realen Bedarf: In Schwellenländern nutzen Millionen Menschen USDT, um sich gegen die Entwertung ihrer lokalen Währungen zu schützen. Laut CEO Paolo Ardoino macht dieser Use Case über 40% der Nutzung aus.
Ein regulierter Onshore-Stablecoin hingegen adressiert ein anderes Segment: das institutionelle US-Geschäft. Zwei unterschiedliche Märkte, zwei unterschiedliche Produkte.
Das ist nicht neu: Schon heute zirkulieren Billionen an Eurodollars und damit ein erheblicher Teil der globalen Dollar-Liquidität außerhalb der USA. Wenn dieser Bestand digitalisiert wird, werden Onshore- und Offshore-Dollars auch onchain nebeneinander existieren – mit klar getrennten Funktionen.
Die wichtigste Frage lautet jedoch, ob Tether den USDT-Erfolg überhaupt wiederholen kann? USDT 2.0 startet bei null und tritt an gegen Circle, PayPal und eine ganze Welle banknaher Stablecoin-Projekte. Der Wettbewerb wird härter denn je.
DEEP DIVE
Comeback: Euler v2 knackt 1,5 Milliarden TVL
Die Geschichte von Euler ist schon jetzt eine der größten Comeback-Stories des Jahres.
Nachdem das Protokoll im Jahr 2023 einen Exploit in Höhe von 200 Millionen USD erlitten hatte, stellte das Team den Betrieb ein und widmete sich fortan der Entwicklung einer neuen Protokollversion: Euler v2.
Mit Erfolg: Dank seines innovativen Designs konnte Euler v2 seit Ende letzten Jahres über 1,5 Milliarden USD an Liquidität anziehen und zählt mittlerweile zu den sieben größten Lending-Plattformen im DeFi-Sektor.
➡️ Einen Deep Dive in die Architektur von Euler v2 und den zentralen Unterschieden zu Wettbewerbern wie Aave, Morpho und Co. findet ihr heute bei Blockstories Plus.
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