Market Insights: Wie steht es um die Jahresendrally?
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Du interessierst Dich für saisonale Trends, spannende Zusammenhänge sowie hilfreiche und auch teils verblüffende Statistiken? Dann ist dieses neue Format für Dich! Hier blicken wir jeden Montag gemeinsam auf diverse Charts und erklären Dir, wie Du die Erkenntnisse in Deinem Börsenhandel integrieren kannst.
📌 Korrelation zwischen Realzins und S&P 500 wieder negativ
Die Korrelation zwischen Realzinsen und Aktienrenditen ist wieder in den negativen Bereich gefallen. Das bedeutet, weiter steigende reale Anleiherenditen sollten wieder vermehrt als Belastungsfaktor für die Aktienperformance berücksichtigt werden.
📌 Jahresendrally im Q4 wahrscheinlich?
Wenn der S&P 500 Ende September zwischen 10 und 20 % gestiegen ist, konnte das 4. Quartal in 84 % der Fälle positiv beendet werden. Im Schnitt lag die Performance bei 5,1 %. Der Oktober war in 68,4 % der Fälle ein grüner Börsenmonat.
📌 S&P 500-Saisonalität ist auf Jahresendrally aus
Wir steuern auf eine historisch sehr erfreuliche Zeit für Aktien zu. Seit 1985 hat der Oktober im Median um rund 2 % zugelegt, der November um 2,3 % und der Dezember um 1,4 %. Die Wahrscheinlichkeit mit der eine positive Performance auch erzielt wird, nimmt gegen Jahresende hin deutlich zu. Der Dezember ist in rund 80 % der Fälle positiv. Fazit: Bärische Positionierungen sollten nochmal genauer geprüft werden.
📌 Können wir von einem neuen Bullenmarkt sprechen?
In den Bullenmärkten von 2002, 2009 und 2020 konnte der Prozentsatz der Nasdaq-100-Komponenten, die über dem 200-Tagedurchschnitt handeln, die 90-%-Schwelle innerhalb eines Jahres nach deren Beginn überschreiten. Aktuell liegen wir bei 58 % und haben die Schwelle noch nicht erreicht, obwohl das Index-Tief aus dem Oktober 2022 schon ein Jahr zurückliegt. Fazit: Die Skepsis, ob wir uns bereits in einem neuen Bullenmarkt befinden ist noch groß.
📌 Der Volatilitätsindex will nicht so richtig
Auch wenn der VIX im September rein saisonal sehr gerne spiked, ist der zuletzt zu verzeichnende Anstieg sehr milde ausgefallen. In vergangenen Rücksetzern um 5 % lag der VIX stets höher (Linker grüner Punkt ist bezüglich der Y-Achse deutlich unterhalb der grauen Punkte bei vergleichbarem Sell-off von 5-8 % auf der X-Achse). Fazit: Rein auf den VIX zu achten, um Ein- und Ausstiege zu timen, ist so sinnlos wie schon lange nicht mehr. Daher immer diverse Indikatoren beachten, wie Anteil der Aktien unterhalb der 200-Tagelinie, Anteil der Aktien im überverkauften Zustand, Fear and Greed Index, NAAIM-Exposure, Verhältnis von Put- zu Call-Optionen, ...
📌 In Windeseile verpufft – von extremer Gier hin zu extremer Angst
Ein bearishes Sentiment wird wieder zum Konsens. Seit Juli hat sich das Investorsentiment zugunsten der Bären verdoppelt. Die Bären überwiegen jetzt die Bullen ~1,5x zu 1. Auch der Fear and Greed Index ist von extremer Gier (84) Mitte Juli auf extreme Angst (24) am 27. September umgeschwenkt. Auch das Verhältnis von bärischen Positionierungen (Put-Optionen) zu bullischen Positionierungen (Call-Optionen) tendiert zunehmend in das bearishe Terrain und ist von 0,65 auf zuletzt 1,08 angesprungen. Fazit: Antizyklische Investoren sollten jetzt vermehrt auf Chancensuche gehen.
📌 Good News are Bad News | Bad News are Good News
Die Korrelation zwischen der S&P 500 Performance und dem Economic Surprise Index (Indikator, wie viele Wirtschaftsdaten über- oder unterhalb den Erwartungen liegen) ist seit Juli wieder ins negative Terrain gedreht. Das bedeutet, dass 'gute Nachrichten schlecht sind' und vice versa. Fazit: Weiterhin sehr robuste Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsdaten erhöhen das Risiko für ein erneutes Aufflammen der Inflation. Die Folge: Die Fed könnte sich gezwungen sehen, dass weitere Zinsanhebungen zur Inflationsbekämpfung folgen müssen. Daher bleiben die Inflationsdaten weiterhin eine sehr wichtige Metrik.
📌 Refinanzierungsprobleme durch höhere Zinsen?
Viele Unternehmen sollten einen finanziellen Puffer haben, der sie durch die Zeit höherer Zinsen und schwierigerer Refinanzierung trägt. Grund: Zahlreiche Unternehmen haben die kurz nach dem COVID-Schock verfügbaren ultimativ niedrigen Zinsen für die Emission von Unternehmensanleihen genutzt. Fazit: Man sollte insbesondere bei kapitalintensiven Branchen weiterhin genau auf die finanzielle Lage achten - bspw. mithilfe des stock3 Scores. Da viele Technologie-Unternehmen auf einem Haufen Cash sitzen und kaum Schulden haben, sind höhere Zinsen entgegen des gängigen Tenors überhaupt nicht schlimm, denn ... spannender Fakt: Es gibt zahlreiche Unternehmen, die 2020/21 zum Peak ihres Aktienkurses größere Kapitalerhöhungen gefahren haben und dafür geringere Verwässerungen der Altaktionäre hinnehmen mussten. Dies zahlt sich jetzt doppelt aus, denn dieses Cash verdient aktuell ordentlich Zinsen in Geldmarktfonds. So ist eine Palantir alleine deshalb auf GAAP-Basis EPS-positiv, da man ordentlich Zinserträge verdient.
📌 Bankenkrise: War da nicht etwas?
Im Q2 2023 saßen Banken auf unrealisierten Verlusten ihrer Wertpapierportfolios in Höhe von fast 600 Mrd. USD. Dies entspricht fast 25 % der Kapitalbasis des Bankensystems. Fazit: Sollte die Federal Reserve doch gezwungen werden, die Zinsen weiter anzuheben – JPMorgan-CEO Jamie Dimon warnte zuletzt, dass die Welt noch nicht für 7-%-Zinsen bereit sei – dann könnte das ein Nachspiel haben. Die erneute Schwäche der US-Bankaktien erinnert daran, dass die Probleme, die das Bankensystem zu Beginn des Jahres geplagt haben, nicht verschwunden sind. Siehe KBW Bank Index.
📌 Kreditkartenschulden auf Allzeithoch - Grund zur Sorge?
Die Sorge um Kreditkartenschulden, die auf einem Allzeithoch sind, kann teilweise entkräftet werden. Denn die Summe entspricht nur knapp 6 % des verfügbaren Einkommen. Das ist sogar niedriger als vor der Pandemie und deutlich niedriger als die 9 % zwischen 2000 bis 2009.
Fazit: Die Aussichten auf eine Jahresendrally stehen gar nicht so schlecht. Einerseits schafft das zuletzt wieder erhöhte bärische Sentiment Raum für Gegenbewegungen, andererseits spielt auch die Saisonalität den Anlegern klar in die Karten. Wer nun argumentiert, „die positive Saisonalität ist doch allen bekannt, daher kommt es erst recht anders“, der wäre erst im September eines Besseren belehrt worden. Denn dass der September der schlechteste Börsenmonat ist, ist ebenfalls allgemein bekannt, und dennoch zeigten die Indizes deutliche Abwärtsbewegungen.
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