Analyse
08:00 Uhr, 15.08.2025

THE TRADE DESK – Wie wichtig wäre der Walmart Retail Media Deal?

The Trade Desk steht laut The Information vor dem Verlust eines exklusiven prestigeträchtigen Kundens im Bereich Retail-Media. Neben CTV eines der wichtigsten Bereiche. Wie schlimm ist es, und worauf sollte man nun achten?

Erwähnte Instrumente

  • The Trade Desk Inc. - WKN: A2ARCV - ISIN: US88339J1051 - Kurs: 50,760 $ (Nasdaq)

Bislang ist es nur eine Story von The Information (kann auch falsch sein). Aber sie passt perfekt in die Gemengelage von The Trade Desk und schürt FUD (fear, uncertainty & doubt = Angst, Ungewissheit und Zweifel). Schonmal vorab: TTD hat gestern spät abends eine Stellungnahme veröffentlicht.

So enttäuschte TTD erst vor wenigen Tagen mit einer sehr konservativen Guidance von 14 % Umsatzwachstum für das Q3 2025 und crashte 40 %. Hier muss man aber auch hinzufügen, dass das Wachstum im Vorjahr durch hohe Ausgaben für den US-Wahlkampf künstlich gepusht wurde und daher die Vergleichsbasis sehr schwer ist.

Was ebenso erheblich aufstieß, war, dass der CFO ausgewechselt wurde und CEO Jeff Green im Earnings Call verlautbaren ließ, dass Amazon mit seiner DSP Ad-Plattform kein Wettbewerber ist.

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Noch besser, man könnte ja sogar kooperieren. Genau das nährt das Narrativ um Amazon, die TTD in ihren Kernmärkten CTV und Retail Media angreifen. Die Analysten nennen das seit Monaten als größte Gefahr für TTD. Nach dem sehr starken Q2 von TTD hatten aber viele die Hoffnung, dass sich diese Gefahr erstmal nicht materialisiert. Jetzt in Kombination mit dem Ausblick scheint der Wettbewerb doch stärker zu sein, als angenommen.

Amazon galt schon für gefühlt alle Märkte als "Disruptor". Erinnerst Du Dich noch an den Telekom-Crash? Da war auch die Story, dass Amazon neben dem Satellitenprojekt Kuiper in den Markt von T-Mobile US, Verizon & Co. einsteigen wird und das im Rahmen von Amazon Prime anbieten wird. Bisher ist nichts passiert und es war ein kurzfristiger Schüttler. Logisch wäre es aber weiterhin.

Hier kann man bereits die erste Kritik an Jeff Green üben. Sollte etwas an der Story dran sein, dann hätte man das definitiv im Earnings Call adressieren müssen. Für mich wäre das ein klarer Vertrauensbruch. Denn CEO Jeff Green ist bekannt für seine klare Kommunikation, auch wenn es nicht läuft. So beispielsweise im Q4 2024 Earnings Call, als die Aktie schonmal um 30 % crashte und sich scheinbar nicht zu fangen scheint. Da reicht auch kein starkes Q1 oder die Aufnahme in den S&P 500.

Aber jetzt Butter bei die Fische, was ist die Story, und wie schlimm könnte die Konsequenz sein?

Die Story könnte TTD unter die 50 USD drücken

Walmart soll die bislang vier Jahre geltende Exklusivpartnerschaft mit TTD lockern wollen.

Diese zwang Werbetreibende, TTDs Plattform zu nutzen, um Zugriff auf die wertvollen Shopper-Daten des Handelsriesen zu bekommen.

Künftig sollen diese Daten auch über konkurrierende Ad-Tech-Anbieter abrufbar sein.

Laut The Information deutet dieser Schritt darauf hin, dass Walmart zunehmend auf eigene Technologie setzt und sich mittelfristig unabhängiger von TTD machen will.

Tatsächlich hatte Walmart den mehrjährigen Vertrag mit The Trade Desk bereits im Vorjahr neu verhandelt und parallel begonnen, eigene Ad-Tech- und DSP-Lösungen auszubauen.

Wie wichtig ist Retail Media?

Retail Media gilt neben Connected TV (CTV), das aktuell etwa 40 bis 50 % des Geschäfts ausmacht, als zweitwichtigste Wachstumssäule von TTD.

Genaue Zahlen zum Retail-Media-Anteil veröffentlicht TTD zwar nicht, doch wird das Segment in Quartalsberichten regelmäßig als "major growth driver" hervorgehoben.

Branchen­schätzungen zufolge könnte Retail Media in den kommenden Jahren bis zu ein Drittel des Gesamtumsatzes beisteuern, aktuell liegt der Anteil jedoch noch deutlich darunter.

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Der Walmart-Deal spielte dabei eine Schlüsselrolle

Über die Walmart DSP, betrieben in Kooperation mit TTD, konnten Werbetreibende gezielt Käufer sowohl auf Walmart.com als auch außerhalb, z. B. auf anderen Websites oder Streaming-Diensten, ansprechen.

Entscheidender Wettbewerbsvorteil war der Zugriff auf Walmarts riesigen First-Party-Datenschatz, der Online- und Offline-Käufe verknüpft. Ein Asset, das besonders für Marken mit stationärer Präsenz hochattraktiv ist.

Fazit

Kurzfristig wird TTD weiter von den bestehenden Vereinbarungen profitieren. Doch mittelfristig könnte der Umsatzanteil aus dem Walmart-Segment sinken.

Nicht nur, weil Walmart seine Daten künftig auch an andere Plattformen lizenziert, sondern auch, weil es bei erfolgreichem Ausbau eigener Lösungen weniger Bedarf an einer externen DSP geben könnte.

Für The Trade Desk bedeutet das, dass sich die Abhängigkeit von einem prominenten Einzelpartner verringert, was strategisch sinnvoll sein kann, aber auch die Notwendigkeit schafft, das Retail-Media-Portfolio mit weiteren großen Handelsketten zu stärken.

Unterm Strich würde der Walmart Schritt (wenn wahr) definitiv signifikant für TTD sein.

Man könnte auf eine Stellungnahme des Managements auf den The Information Artikel warten. Ein gutes Management würde das machen.

Und da ist das Statement

Anstatt auf Distanz zu gehen, betonen beide Unternehmen öffentlich die Stärke und Beständigkeit ihrer Kooperation: Seit 2021 habe man gemeinsam Rekorde bei der Nutzung von Retail-Daten in programmatischen Kampagnen erzielt, die Partnerschaft verlängert und sehe weiteres Wachstumspotenzial.

CEO Jeff Green unterstreicht dabei die Rolle von TTD als unabhängiger, objektiver Partner, der Händlern nicht Konkurrenz mache, sondern Werbekunden helfe, den Wert von Retail Media voll auszuschöpfen.

Walmart-Manager Ryan Mayward geht sogar so weit zu sagen, man sei "voll und ganz auf The Trade Desk" ausgerichtet. Eine klare Botschaft, die die Märkte beruhigen und Zweifel an der strategischen Bindung zerstreuen dürfte.

TTD Newsportal

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