ADYEN – Aktie crasht 20 % nach Zahlen! Kaufen?
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- Adyen NV - WKN: A2JNF4 - ISIN: NL0012969182 - Kurs: 1.230,600 € (XETRA)
Finanzergebnis H1 2025 ADYEN
Der Nettoumsatz stieg im Halbjahr um 20 % auf 1.093,5 Mio. EUR und lag damit knapp unter den Erwartungen von 1.105 Mio. EUR. Wachstumstreiber war vor allem die Ausweitung des Anteils am Zahlungsvolumen bestehender Kunden, mit besonders starken Zuwächsen in Europa (+21 %) und Nordamerika (+20 % trotz Gegenwinds durch US-Zölle und einen schwächeren US-Dollar).
Das abgewickelte Volumen (Processed Volume) erreichte 649 Mrd. EUR, was einem Plus von 5 % zum Vorjahr entspricht, exklusive eines großen Bestandskunden hätte das Wachstum sogar 23 % betragen. Dennoch lag der Wert marginal unter der Analystenschätzung von 666,4 Mrd. EUR.

Positiv fiel die Take Rate auf: Mit 16,8 Basispunkten lag sie klar über dem Vorjahreswert von 14,7 bps und dem H2-2024-Niveau von 16,2 bps. Zeigt die Führungsposition von Adyen, einen höheren Anteil an margenstärkeren Segmenten und den zunehmenden Einsatz ertragsoptimierender Produkte wie Adyen Uplift und Intelligent Payment Routing.
Das EBITDA kletterte um 28 % auf 534,7 Mio. EUR (Konsens: 547 Mio. EUR), die Marge erreichte 50 % und übertraf damit den Vorjahreswert von 46 %.
Damals hatte das Thema Kostendisziplin für Kurskapriolen gesorgt, hier kann man Entwarnung geben. Die operative Kosten hatte man gut im Griff. Die Aufwendungen stiegen um 14 % auf 611,8 Mio. EUR (und damit langsamer als der Umsatz), davon entfielen 376,1 Mio. EUR (+8 %) auf Personal. Der Nettogewinn legte um 17 % auf 481 Mio. EUR zu, was einem EPS von 15,27 EUR entspricht und unter dem Konsenswert von 16,04 EUR lag. Der freie Cashflow wuchs um 32 % auf 474,5 Mio. EUR, während die CapEx mit 4 % des Umsatzes innerhalb der langfristigen Zielgröße blieb.
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Unified-Commerce-Bereich
Der Unified-Commerce-Bereich bei Adyen bündelt alle Zahlungsströme aus stationärem Handel, Online-Shops und mobilen Kanälen auf einer einzigen Plattform, sodass Händler ihre Kunden über alle Verkaufskanäle hinweg nahtlos bedienen und abrechnen können. Hier stieg der Umsatz im ersten Quartal um 31 % auf 158,8 Mio. EUR, das Volumen sogar um 37 %.
Besonders stark waren Hospitality und Food & Beverage, während der Retail als Basisgeschäft stabil zulegte. Die Zahl der Kunden, die über mehrere Regionen hinweg Unified Commerce nutzen, wuchs um 77 auf 592, und 434 Kunden verarbeiten inzwischen kanalübergreifend. Die Terminalbasis stieg um 89.000 auf 368.000 Geräte.
Plattformgeschäft
Hier werden Adyens Zahlungs- und Finanzlösungen subsummiert, die direkt in große Software- oder Marktplatzplattformen integriert werden, damit deren Händler und Nutzer Zahlungen, Konten und Finanzprodukte über Adyens Infrastruktur abwickeln können. Der Umsatz legte um 63 % auf 55,5 Mio. EUR zu, das Volumen stieg um 23 % (exklusive eBay: +61 %). Die Zahl der Plattformkunden mit mehr als 1 Mrd. EUR Jahresvolumen erhöhte sich von 19 auf 30, und die Business-Kundenbasis wuchs um 81.000 auf 177.000. Hier zeigt sich zunehmend der strategische Wert von Embedded-Finance-Produkten. Die Zahl der Kunden für Kredit- und Issuing-Angebote verdoppelte sich binnen Jahresfrist, das verarbeitete Volumen überschritt 2 Mrd. EUR.
Digital-Segment
Wie der Name schon sagt, hier bedient Adyen große Online-Unternehmen wie E-Commerce-Händler, Abo- und Content-Anbieter mit globalen Zahlungs-, Betrugspräventions- und Optimierungslösungen für rein digitale Transaktionen. Im Digital-Segment wuchs der Umsatz im Quartal um 13 % auf 320,4 Mio. EUR, während das Volumen nominal um 8 % sank, bereinigt um den Großkunden jedoch um 20 % zulegte. Besonders im US-Debitgeschäft zahlte sich der Einsatz von Intelligent Payment Routing aus, das Transaktionskosten um 20 % senkte und die Genehmigungsraten um 89 Basispunkte verbesserte.
Ausblick
Der Ausblick des Managements fiel nüchtern aus. Zwar bleiben die langfristigen Ziele unverändert: jährliches Umsatzwachstum im mittleren bis hohen 20%-Bereich bis 2026, EBITDA-Marge über 50 %, CapEx maximal 5 % des Umsatzes. Doch die für 2025 erwartete leichte Beschleunigung der Wachstumsrate ist nach den Worten von CFO Ethan Tandowsky "unwahrscheinlich". Vielmehr werde das Wachstum im Gesamtjahr "in etwa auf dem Niveau des ersten Halbjahres" liegen. Die EBITDA-Marge soll zwar weiter steigen, jedoch nicht mehr in dem Ausmaß wie im Vorjahr. Strategisch will Adyen weiterhin gezielt in Kundenbindung, Neukundengewinnung und Produktinnovation investieren.
Fazit
Das erwartete KGV liegt bei 35, mit einer erwarteten Umsatz- und Gewinn-CAGR von 20 % p.a. und beim FCF mit 25 % p.a.. Das ist nicht günstig, aber für mich ist Adyen einzigartig positioniert und zeigt das vor allem in seinen Protitabilitätsmetriken. Adyen untermauert seine strukturellen Vorteil mit einer EBITDA-Marge von 50 % trotz leicht schwächerer Topline. Die gestiegene Take Rate signalisiert eine nachhaltige Verbesserung der Ertragsqualität durch margenstärkere Segmente und Produkte. Dennoch verschiebt sich die erhoffte Wachstumsbeschleunigung wohl ins Jahr 2026, da die Volumendynamik der Kunden momentan unter externem Druck (Zölle & Co.) steht.
Für langfristig orientierte Investoren hat die Adyen-Aktie auf dem Niveau für mich ein attraktives Chance-Risiko-Profil, da die technologischen Eintrittsbarrieren, die starke Kundenbindung und die Expansionspotenziale in Embedded Finance unverändert für strukturelles Wachstum sprechen. Kurzfristig dürfte die Kursentwicklung jedoch stärker durch Makrothemen getrieben werden.
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Viel Erfolg wünscht Euch Valentin
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