Market Insights: Was das extreme Intraday-Reversal jetzt bedeutet
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Der Markt hat in den vergangenen Tagen gezeigt, wie schnell sich Stimmung drehen kann. NVIDIA lieferte am Mittwoch ein Ergebnis, das selbst hartgesottene Skeptiker beeindruckte. Ein Beat-and-Raise der Spitzenklasse, das jede FUD über den KI-Zyklus im Keim erstickte.
Die NVIDIA-Aktie schoss zum Handelsstart am Donnerstag um über 5 % nach oben und riss die Indizes mit. Doch nur Stunden später brach die Euphorie in sich zusammen. NVIDIA drehte ins Minus, und weil NVIDIA inzwischen 8 % des S&P 500 und 10 % des Nasdaq 100 ausmacht, löste dieser Stimmungsumschwung eine Kettenreaktion aus. Was wie ein Befreiungsschlag begann, endete als Markt-Wipeout. Eine brutale Intraday-Vola des S&P 500, der ein Plus von 1,5 % pulverisierte und im Minus schloss, kostete über 1,5 Billionen USD an Marktkapitalisierung. Ein Stimmungswechsel, wie man ihn nur selten sieht.
📌 Extrem seltenes Intraday-Muster. Historisch eher ein Rebound-Signal
Die Grafik zeigt, wie ungewöhnlich das gestrige Kursverhalten im S&P 500 war: Ein Gap-up von mehr als 1,5 %, gefolgt von einem Schlusskurs über 1,5 % im Minus. Dieses Muster trat zuvor nur zweimal auf. Mitten in der Finanzkrise im Oktober 2008 und nach dem Crash am "Liberation Day" im April 2025.
Trotz der dramatischen Intraday-Umkehr waren die folgenden Renditen stark: Im Durchschnitt legte der S&P 500 in den folgenden Tagen und Wochen zu. Das legt nahe, dass solche Extremtage weniger Trendbrüche markieren, sondern eher Ausdruck kurzfristiger Panik sind, die historisch häufig in technische Erholungen überging.
Die Grafik zeigt, wie heftig der Intraday-Einbruch im S&P 500 war. Eine der größten Umkehrbewegungen seit Beginn des Jahres 2024.
Die Jobdaten trugen ihren Teil bei: ein stärker als erwarteter Arbeitsmarkt, aber eine weiter steigende Arbeitslosenquote. Das passte ins Bild eines Marktes, der sich auf rutschigem Terrain bewegt und jede Unsicherheit sofort in Volatilität übersetzt. Das Resultat: mechanische Verkäufe, Kapitulationsvolumen, ein Cluster von Stresssignalen quer durch die Assetklassen wie Krypto. Eine Zinssenkung im Dezember wird ausgepreist. Am Freitag reichte ein Kommentar eine Fed-Abgeordneten, um die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im Dezember auf wieder 50 % zu boosten.
Was der Tag nicht erklärt, ist die Diskrepanz zwischen Price-action und Fundamentaldaten. NVIDIA hat operativ abgeliefert, nicht nur im Rahmen des Machbaren, sondern mit einer Deutlichkeit, die normalerweise Marktbreite erzeugen sollte. Stattdessen zeigt die Reaktion, wie erschöpft der Aufwärtstrend seit Ende Oktober bereits war. Viele Marktsegmente sind überverkauft, doch der Markt konnte diese Vorlage nicht annehmen. Das muss man definitiv eng monitoren.
📌 Saisonale Stärke trifft auf Positionsbereinigung. Der technische Dip passt ins historische Muster
Die Grafik zeigt, dass der S&P 500 rund um den 20. November historisch oft ein lokales Tief markiert, bevor die klassische Jahresendrally einsetzt. Genau an diesem Punkt befinden wir uns jetzt wieder. Damit wirken die jüngsten Rücksetzer eher wie eine gesunde Bereinigung als wie der Beginn eines strukturellen Bruchs.
Wichtig: Die Aktienrückkäufe dürften wieder voll starten, was laut Citadel Securities rund 6 Mrd. USD täglicher Nachfrage entspricht. Zusammen mit den saisonal typischen Zuflüssen in den letzten sechs Wochen des Jahres und dünnerer Liquidität entsteht eine Ausgangslage, die historisch oft in kräftige Aufwärtsbewegungen mündete.
Die Charakterfrage lautet nun: Handelt es sich um eine gesunde Bereinigung innerhalb eines intakten Bullenmarktes, oder um den Beginn einer tieferen Korrekturphase?
Es gilt weiter auf Tranchen zu setzen, die Volatilität zu akzeptieren und zu nutzen, statt dagegen anzukämpfen. Denn so unangenehm Tage wie dieser sind, sie gehören zum Prozess.
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Markttechnik, Saisonalität und Sentiment
📌 Eine der längsten Phasen "Nahe-Allzeithoch"
Die Grafik zeigt, wie außergewöhnlich die jüngste Phase war, in der der S&P 500 monatelang weniger als 3 % unter seinem Allzeithoch notierte. Mit dem jüngsten Rücksetzer ist diese Serie nun beendet. Das ist aber nur normal.
📌 138-Tage-Rally über der 50-Tage-Linie ist vorbei. Historische Daten zeigen: meist folgt kein Einbruch
Nach 138 Handelstagen beendet der S&P500 eine der längsten Serien der vergangenen sieben Jahrzehnte oberhalb der 50-Tage-Durchschnittslinie.
Ein Blick auf frühere ähnlich lange Streaks zeigt jedoch: Zwar kam es in einzelnen Fällen zu stärkeren Rücksetzern, doch in der Mehrheit der Fälle entwickelte sich der Markt in den folgenden Monaten stabil oder sogar positiv. Historisch lagen die durchschnittlichen Renditen nach einem solchen Signal bei rund 1 % nach einem Monat, knapp 4 % nach drei Monaten und fast 10 % nach einem Jahr.
📌 Extreme Angstphasen führen historisch oft zu Erholungen
Die Grafik zeigt, wie der S&P 500 in der Vergangenheit reagierte, wenn der CNN Fear & Greed Index auf das extrem niedrige Niveau von 9 fiel. Ein typischer Marker für kapitulative Stimmung - Liberation-Day-Niveau ohne Liberation-Day-Zölle. Einen Monat später lag der Index in 79 % der Fälle im Plus, im Durchschnitt mit rund 1,7 %.
📌 US-Marktbreite rutscht auf ein Zwei-Jahres-Tief
Die Zahl der steigenden minus fallenden NYSE-Aktien markiert den schlechtesten Fünf-Tage-Abschnitt der vergangenen zwei Jahre.
Nur noch rund 50 % der Indexmitglieder notieren über ihrer 200-Tage-Linie. Das bedeutet, dass die Hälfte des Marktes sich bereits in einem strukturellen Abwärtstrend befindet, obwohl der Gesamtindex noch relativ hoch steht. Ein Grund für den Extremwert beim Fear & Greed.
📌 Nur 37 % der S&P-500-Aktien schlugen 2025 den Index
Lediglich 37 % der S&P-500-Unternehmen konnten den Gesamtindex outperformen. Einer der niedrigsten Werte seit mehr als drei Jahrzehnten. Im laufenden Jahr liegen bereits 264 Unternehmen des S&P 500 um mindestens 10 ppt hinter dem Gesamtindex zurück. Mehr als 50 % aller Indexmitglieder und der vierthöchste Wert seit Beginn der Zeitreihe.
📌 Nur ein Viertel der S&P- 00-Firmen wächst schneller als der Index
Die Grafik zeigt, dass aktuell lediglich 130 Unternehmen im S&P 500 ein höheres EPS-Wachstum aufweisen als der Gesamtindex. Das entspricht rund 26 % und markiert einen der niedrigsten Werte der vergangenen Jahrzehnte.
📌 Schwacher November-Auftakt. Historisch kein Grund zur Panik
Der S&P 500 hat einen der schlechtesten Starts in den November hingelegt. Selbst in den 20 schlechtesten Starts gelang es dem Markt häufig, den Rest des Jahres deutlich stärker abzuschneiden
📌 Insiderkäufe steigen
Die Grafik zeigt, dass das Verhältnis von Insiderkäufen zu -verkäufen zuletzt deutlich angezogen hat und damit in einen Bereich vorrückt, der in der Vergangenheit häufig mit positiven Marktphasen zusammenfiel.
📌 Historisch extrem hohes Put-Volumen
Die Grafik zeigt, dass das Put-Volumen im S&P 500 auf den zweithöchsten Stand aller Zeiten gestiegen ist. Solche Ausschläge sind selten und traten in der Vergangenheit fast ausschließlich in intensiven Stressphasen auf; oft unmittelbar vor lokalen Tiefpunkten des Marktes. Das aktuelle Setup signalisiert also extreme Absicherungsaktivität und damit eine überdurchschnittlich pessimistische Stimmung, die historisch häufig Nährboden für kurze, aber kräftige Erholungsbewegungen war.
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📌 Tech-Rally 2025: Fast der gesamte Anstieg stammt aus realem Gewinnwachstum
Die Grafik zeigt, wie sich die Jahresrenditen der S&P-500-Sektoren in ihre zwei Bestandteile zerlegen lassen: Gewinnwachstum und Bewertungsmultiplikation. Besonders auffällig ist der Technologiesektor, dessen +24,5 % YTD-Performance nahezu vollständig durch ein starkes EPS-Wachstum von ebenfalls +24,1 % getragen wird. Das bedeutet: Die Rally beruht nicht auf einer Ausweitung der Multiples oder KI-Hype-Bewertungen, sondern auf realen, operativen Verbesserungen.
📌 S&P-500-Bewertung tritt seit Jahresbeginn auf der Stelle
Die Grafik zeigt, dass das KGV des S&P 500 trotz deutlicher Schwankungen im Jahresverlauf praktisch wieder dort steht, wo es Anfang 2025 lag. Das erschwert jede Bubble-Erzählung, denn ein stagnierendes KGV deutet darauf hin, dass steigende Kurse im Wesentlichen durch höheres Gewinnwachstum gedeckt wurden.
📌 Immer mehr S&P-500-Unternehmen heben ihre Prognosen an
Die Grafik zeigt, dass der Anteil der S&P-500-Unternehmen, die ihre Gewinnprognosen anheben, zuletzt auf rund 36 % gestiegen ist und damit neue Zyklushochs markiert.
Krypto-Corner
📌 Krypto-Fonds erleben zweitgrößten Abfluss aller Zeiten
Die Grafik zeigt, dass im November 2025 der zweitgrößte Wochenabfluss aus Krypto-Fonds seit Beginn der Aufzeichnungen erfolgte.
📌 Bitcoin und das "Death Cross": Signal mit begrenzter Aussagekraft
Die Grafik zeigt den Verlauf früherer „Death Cross“-Ereignisse bei Bitcoin (Momente, in denen der 50-Tage-Durchschnitt unter den 200-Tage-Durchschnitt fällt). Historisch löste dieses Muster selten unmittelbare Trendwenden aus, lieferte aber über längere Zeiträume durchaus gemischte Ergebnisse. Kurzfristig waren die Bewegungen meist erratisch, im Durchschnitt kaum positiv.
In über der Hälfte der Fälle zeigte Bitcoin nach drei bis sechs Monaten zweistellige Gewinne, in einzelnen Episoden sogar sehr starke Rebounds. Ein Death Cross markierte zwar vereinzelt markante Tiefpunkte, war aber nie ein Garant dafür.
📌 Spot-Bitcoin-ETFs bleiben fest in der Hand der Privatanleger
Der Großteil der Vermögenswerte in Spot-Bitcoin-ETFs wird von Retail-Anlegern gehalten, rund 75 % des gesamten Volumens. Gleichzeitig nimmt der institutionelle Anteil spürbar zu. Laut Bernstein ist er seit Ende 2024 von 20 % auf 28 % gestiegen.
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Spannende Earnings diese Woche
📅 Am Montag:
☀️ Prosus
🌙 Alimentation Couche-Tard, Zoom Video Communications, Symbotic
📅 Am Dienstag geht es weiter mit:
☀️ Alibaba Group, Analog Devices, Dollar Tree, Dick’s Sporting Goods, NIO, Best Buy, Kohl’s, Abercrombie & Fitch
🌙 Dell Technologies, Autodesk, Workday, Zscaler, HP, Nutanix, PagerDuty
📅 Zur Wochenmitte warten:
☀️ John Deere, Li Auto, Aroundtown
🌙 Five Below
📅 Am Donnerstag folgen:
☀️ Kroger
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📅 Zum Wochenabschluss:
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Ich wünsche euch einen erfolgreichen Wochenstart! Euer Valentin

























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