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14:14 Uhr, 29.12.2025

Market Insights: Weitere 34 Monate Bullenmarkt und 160 % Upside?

Mit den Market Insights bist Du bestens informiert – ob Markttechnik, Saisonalität, Sentiment oder spannende Fakten und Statistiken. Mein Versprechen: Jeden Montag wirst Du mit den Market Insights mindestens eine neue Erkenntnis gewinnen!

Nach zwei aufeinanderfolgenden Jahren mit jeweils über 20 % Rendite liefert 2025 trotz allem Lärm um Zölle, Fed-Entscheidungen, Tech-Bewertungen und geopolitische Unsicherheiten abermals eine starke Performance. Doch jetzt kommt die saisonale Nagelprobe: die Santa-Claus-Rally. Vom 24. Dezember bis zum 5. Januar zeigt sich historisch rein saisonal, ob die Märkte ins neue Jahr sprinten oder ins Straucheln geraten.

Seit 1950 legte der S&P 500 in diesen sieben Handelstagen im Schnitt 1,6 % zu, während alle anderen rollierenden 7-Tages-Perioden des Jahres gerade mal 0,2 % brachten. In 77 % aller Fälle schloss der Index positiv. Das macht diese Phase zur drittbesten des gesamten Jahres. Kein Zufall, sondern das Ergebnis institutioneller Portfolioanpassungen, dünner Handelsvolumina und der Erwartungshaltung selbst. Märkte bewegen sich oft dorthin, wo alle hinschauen.

Carson

Doch der Markt ist kein Weihnachtsautomat. Bleibt die Rally aus, folgen historisch oft ein schwacher Januar oder zumindest günstigere Einstiegskurse im weiteren Jahresverlauf. Wenn die Santa Rally scheitert, rutschte der S&P 500 schon mal um bis zu 5 % ab, und die Folgemonate konnten brutal werden.

Gelingt die Santa Rally, folgt meist ein solides erstes Quartal mit durchschnittlich 4,1 % Plus über sechs Monate und 7,7 % über ein Jahr. Der Median liegt sogar höher. Das ist kein Hexenwerk, sondern die Logik von Momentum und Marktstimmung. Santa liefert selten Geschenke umsonst. Aber wenn er nicht kommt, lohnt es sich, den Gürtel enger zu schnallen.

Markttechnik, Saisonalität und Sentiment

📌 Santa-Claus-Rally und nachfolgende Marktentwicklung

Hier die historische Durchschnittsrenditen des S&P 500 in Abhängigkeit davon, ob eine Santa-Claus-Rally stattfand oder nicht.

In Jahren mit einer positiven Entwicklung in den letzten Handelstagen des Jahres lag die durchschnittliche Januar-Rendite bei rund 1,4 %, während der Index im darauffolgenden Jahr im Mittel um etwa 10,4 % zulegte.

Blieb diese saisonale Phase aus, zeigte sich im Januar im Durchschnitt ein leicht negatives Ergebnis von rund minus 0,1 %, und die durchschnittliche Rendite im Folgejahr fiel mit etwa 6,1 % deutlich geringer aus.

Seth Golden

📌 Der Januar-Effekt bei Small Caps. Ein Mythos der letzten vier Jahrzehnte?

Die linke Analyse verdeutlicht: Januar ist nicht mehr der stärkste Monat für den Russell 2000, wenn man die letzten vier Dekaden betrachtet. Mit einer durchschnittlichen Performance von +1,8 % (gelb markiert) liegt der Januar zwar über dem Nullpunkt, wird aber von November (+2,6 %) und Dezember (+2,1 %) klar übertroffen. Der Anteil positiver Januar-Monate seit 1979 liegt bei etwa 62%, deutlich unter den rund 73% von November und Dezember.

Die rechte Grafik zeigt die entscheidende Perspektive: Small Caps vs. Large Caps im Januar. Hier wird das Bild noch klarer. In weniger als der Hälfte aller Januar-Monate seit 1979 schlugen Small Caps die Large Caps. Zum Vergleich: Im April und Dezember liegt die Outperformance bei +0,8 % bzw. +0,9 %, mit Hit Rates um 55-60 %.

Was hat sich geändert? Der klassische "Januar-Effekt" (Tax-Loss Harvesting im Dezember führt zu Käufen im Januar) funktionierte in den 1970er- und frühen 1980er-Jahren deutlich besser, als Informationsasymmetrien größer waren und institutionelle Investoren weniger dominant. Heute ist dieser Effekt weitgehend arbitragiert: Professionelle Marktteilnehmer antizipieren das Muster, kaufen bereits im Dezember (siehe die starke Performance dort), und der Januar wird zur Gewinnmitnahme genutzt.

Wer auf einen automatischen Small-Cap-Boost im Januar setzt, sollte die Erwartungen dämpfen. Die historischen Daten zeigen: Der Russell 2000 performt im Januar zwar häufig positiv, aber nicht außergewöhnlich stark, und schon gar nicht relativ zu Large Caps.

Bank of America

📌 Das "Pattern of 3s" und die Januar-Prognose für 2026. Bricht das Muster?

Dieses Muster beschreibt eine Abfolge von jeweils drei negativen Januar-Monaten, gefolgt von drei positiven, die sich über mehrere Zyklen hinweg wiederholt hat.

Von 2008 bis 2010 lagen die Januar-Ergebnisse im Minus, von 2011 bis 2013 im Plus. In den Jahren 2014 bis 2016 folgten erneut negative Januar-Werte, anschließend positive Ergebnisse von 2017 bis 2019. Die Periode 2020 bis 2022 war wieder negativ, während die Jahre 2023 bis 2025 positive Januar-Entwicklungen aufwiesen. Das Muster blieb über den gesamten Zeitraum unverändert. Rein rechnerisch würde sich daraus für 2026 der Beginn einer neuen Phase mit negativen Januar-Ergebnissen ergeben.

SubuTrade

Dem gegenüber steht die historische Statistik der sogenannten Midterm-Jahre, also der Jahre mit Zwischenwahlen zum US-Kongress. Über alle Midterm-Jahre hinweg fiel der Januar in 47,37 % der Fälle positiv aus. Eine deutlich andere Verteilung zeigt sich jedoch in Midterm-Jahren, die in eine zweite Amtszeit eines US-Präsidenten fallen. In diesen Jahren lag der Anteil positiver Januar-Monate bei 80 %. Zu diesen Beobachtungen zählen unter anderem die Jahre 1958, 1986 und 2014.

Die einzelnen Jahreswerte zeigen dabei eine große Bandbreite. Die Januar-Entwicklung reichte von einem Rückgang um 5,28 % im Jahr 2022 bis zu einem Anstieg von 13,22 % im Jahr 2019. Im Durchschnitt erzielten Midterm-Jahre in einer zweiten Amtszeit einen Januar-Zuwachs von 0,91 % bei einer positiven Quote von 80 %. Im Vergleich dazu kamen alle Midterm-Jahre zusammen lediglich auf einen durchschnittlichen Anstieg von 0,50 % bei einer Trefferquote von 47,37 %.

Für den Januar 2026 stehen damit zwei Muster nebeneinander. Das seit 2008 beobachtete Pattern of 3s spricht rechnerisch für einen negativen Januar, während die Statistik der Midterm-Jahre in zweiten Amtszeiten überwiegend positive Januar-Ergebnisse zeigt.

📌 Achtmonats-Gewinnserien. Historisch ein Setup für weiteres Upside

Wenn der S&P 500 mindestens acht Monate in Folge positiv abschließt, ist dies historisch kein Warnsignal, sondern ein bullisches Setup. Die aktuelle Serie läuft seit Ende Mai 2025 und erreicht im Dezember 2025 wohl acht aufeinanderfolgende Gewinne. Der erst zehnte Fall seit dem Zweiten Weltkrieg.

Carson

Im Durchschnitt legte der S&P 500 nach solchen Serien im Folgemonat um +0,3 % zu, nach drei Monaten um +4,3 %, nach sechs Monaten um +6,6 % und nach zwölf Monaten um +11,5 %. Die Median-Werte liegen teilweise noch höher: +7,8 % nach sechs Monaten, +8,2 % nach zwölf Monaten. In neun von zehn Fällen war der Index nach sechs Monaten höher, in acht von zehn Fällen nach einem Jahr.

In keinem einzigen Fall nach einer achtmonatigen Gewinnserie kam es innerhalb von zwölf Monaten zu einem Drawdown von 20 % oder mehr. Der durchschnittliche maximale Verlust lag bei lediglich -9,92 %, der Median bei -9,63 %. Selbst die schlimmsten Fälle: November 1980 mit -18,35 % und Januar 2007 mit -18,27 % blieben unter der technischen Bärenmarkt-Schwelle von -20 %.

Was unterscheidet 2025/26? Die aktuelle Serie (noch laufend mit acht+ Monaten) steht vor einem interessanten Umfeld: Nach wohl drei Jahren mit je 20 %+ Gewinnen, moderaten Bewertungen und einer Fed, die potenziell dovish bleibt, ähnelt das Setup eher 1995/96 als 2007. Nach achtmonatigen Gewinnserien schneidet der Markt überdurchschnittlich ab: +11,5 % vs. +9,2 % in allen Jahren seit 1950.

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📌 Bärenmärkte sind kurz, Bullenmärkte lang

Bärenmärkte sind schmerzhaft, aber kurz. Bullenmärkte hingegen dauern Jahre und liefern massive Upside. Die Analyse vergleicht sechs große Bärenmärkte seit 1973 und die jeweils folgenden Bull-Phasen. Durchschnittliche Bullenmarkt-Dauer 70 Monate mit +221 % Return, durchschnittliche Bärenmarkt-Dauer nur 14 Monate mit -39 % Verlust.

Der 2022er-Inflation-Spike-Bärenmarkt dauerte etwa zehn Monate mit einem Verlust von rund -25 %. Seitdem läuft der Bullenmarkt seit etwa 36 Monaten (Stand Ende 2025) und hat bereits über +60 % geliefert. Im historischen Vergleich ist das erst der Anfang: Durchschnittlich laufen Bullenmärkte 70 Monate und liefern +221 %. Würde der aktuelle Zyklus diesem Muster folgen, hätte er noch etwa 34 Monate (bis Mitte 2028) und weitere +160 % Upside-Potenzial vor sich.

Der Chart zeigt toll, wie asymmetrisch Märkte sind. Die Bärenmärkte (die Anfangsphase jeder Linie, wo sie ins Minus tauchen) sind kurz und steil: maximaler Schmerz in minimaler Zeit. Die Bullenmärkte sind lang, wellig, mit mehreren Rücksetzern, aber die Gesamtrichtung ist klar nach oben. Investoren, die in Bärenmärkten kapitulieren, verpassen typischerweise die ersten zwölf bis 18 Monate der Erholung. Genau die Phase, in der das meiste Geld verdient wird

Wer heute auf einen großen Crash wartet, kämpft gegen die Statistik. Der aktuelle Bullenmarkt ist mit 36 Monaten noch keine 40 % seines historischen Durchschnittsalters. Vor allem hat er fundamentale Treiber (AI, ...), die über Jahre wirken. Selbst wenn 2026 einen Rücksetzer von 10 bis 15 % bringt (historisch normal), wäre das kein Bärenmarkt, sondern eine gesunde Konsolidierung innerhalb eines intakten Bullenzyklus.

JPMorgan

📌 Die Cheapskate-Strategie schlägt den Markt, aber nicht die zweithöchste Bewertung

Eine faszinierende Analyse der Leuthold Group über 34 Jahre zeigt: Einfach den Sektor mit der niedrigsten Jahresend-Bewertung zu kaufen, lieferte +12,9 % p.a. (deutlich über den +11 % des S&P 500). Doch der Sektor mit der zweithöchsten Bewertung performte mit +15,1 % p.a. am besten, während der teuerste Sektor (#1) nur +9 % brachte.

Die hellblauen Balken zeigen die durchschnittliche Jahresrendite je nach KGV-Ranking. Sektor #10 (niedrigstes P/E) lieferte solide +12,9 %, Sektor #9 nur +6,5 %. Die günstigsten Bewertungen sind also kein Garant für Outperformance. Interessanterweise performen die mittleren Bewertungen (#3-#8) zwischen +8 % und +11 % relativ gleichmäßig, während die Extreme (#1 und #2) sowie das untere Ende (#9 und #10) die größten Spreads zeigen.

Warum schlägt #2 alle anderen? Der Sektor mit der zweithöchsten Bewertung ist typischerweise einer, der bereits Momentum hat, aber noch nicht in Euphorie-Territorium abdriftet. #2 profitiert von der "Goldilocks-Zone": genug Wachstumserwartung, um Multiple-Expansion zu rechtfertigen, aber nicht so teuer, dass jede Enttäuschung zum Crash führt.

Value-Falle: Sektor #9 mit nur +6,5 % p.a. zeigt die klassische Value-Falle: Billig aus gutem Grund. Diese Sektoren (oft Utilities, Telecom oder Materials in schwachen Zyklen) haben niedrige KGVs, weil Wachstumsaussichten mau sind. Der günstigste Sektor (#10) schneidet besser ab (+12,9 %), weil hier oft zyklische Wendepunkte greifen: Sektoren, die nach Crashs extrem billig wurden und dann mehrjährige Recoveries starteten.

Leuthold Group

📌 Bewertungsentwicklung des Technologiesektors im historischen Vergleich

In den fünf Jahren vor dem Höhepunkt der Technologieblase im März 2000 stieg das Forward KGV kumuliert um 43 Punkte. Demgegenüber zeigt der aktuelle Zyklus von Ende 2020 bis Ende 2025 eine nahezu unveränderte Entwicklung, mit einer kumulierten Kontraktion des Forward KGV um einen Punkt.

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📌 Die enttäuschendste Blase aller Zeiten

Die aktuelle Tech-Rally hat mit historischen Blasen wenig gemein. Die erste Grafik verdeutlicht den fundamentalen Unterschied zu früheren Exzessen: Während die Top-5-Aktien im S&P 500 um die Jahrtausendwende ein Forward KGV von über 50 erreichten, liegen sie heute bei 32. Und auch nur etwa zehn Punkte über den restlichen 495 Stocks (hellblau bei circa 22). Die Dotcom-Blase war geprägt von einer absurden Bewertungsdiskrepanz.

Goldman Sachs

Die zweite Grafik zeigt das typische Blasenmuster im letzten Jahr vor dem Peak. Japan Financials 1987 explodierten um 164 % im Schlussjahr, Europe TMT 2000 um 123 %, US Tech 2000 um 104 %. Die aktuelle US Tech-Performance? Gerade mal 19 %, und der breite S&P 500 nur 13 %. Echte Blasen zeichnen sich durch finale vertikale Anstiege aus, getrieben von FOMO und irrationaler Gier. Davon ist heute nichts zu sehen.

Goldman Sachs

Die dritte Grafik zeigt das Tech KGV relativ zum Gesamtmarkt seit 1994. Zur Dotcom-Blase schoss dieser Wert auf über 260 %. Tech wurde mit 2,6x des Markt-Multiples bewertet. Aktuell liegt dieser Wert bei etwa 135 %, knapp über dem langfristigen Durchschnitt und weit unter der oberen Standardabweichung (grün gestrichelt bei 165 %).

UBS

Wer heute von einer Tech-Blase spricht, ignoriert die fundamentalen Daten. Die Magnificent 7 liefern reales Gewinnwachstum, ihre Bewertungen sind historisch moderat, und die finale Euphoriephase fehlt komplett. Diese "Blase" enttäuscht vor allem jene, die auf einen dramatischen Crash wetten. Sorry, Michael Burry!


Ich wünsche euch einen erfolgreichen Wochenstart! Euer Valentin

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