Kommentar
14:14 Uhr, 17.11.2025

Market Insights: Die Skepsis stimmt mich bullisch

Mit den Market Insights bist Du bestens informiert – ob Markttechnik, Saisonalität, Sentiment oder spannende Fakten und Statistiken. Mein Versprechen: Jeden Montag wirst Du mit den Market Insights mindestens eine neue Erkenntnis gewinnen!

Die Schlagzeilen der vergangenen Wochen klangen nach einem Déjà-vu: Kreditrisiken, Michael-Burry-Warnungen, Bewertungssorgen, Unsicherheit bzgl. Zinssenkung im Dezember oder Nachhaltigkeit der AI-Capex und Stimmen, die warnen, dass dies nur die Spitze des Eisbergs sein könnte.

Und an den Börsen? Wir befinden uns im vierten Jahr eines Bullenmarktes, der seit Oktober 2022 bereits 92 % Rendite gebracht hat. Historisch betrachtet verliefen sechs der letzten sieben Haussephasen in ihrem vierten Jahr weiter positiv. Diese Phase war oft eine Konsolidierung vor dem nächsten Aufbäumen. Wer das große Bild betrachtet, erkennt also: Diese Warnungen, Zweifel und Schüttler gehören dazu bei der Suche nach dem nächsten Impuls.

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Markttechnik, Saisonalität und Sentiment

📌 Hohe Skepsis auf Rekordniveau: bullisches Signal

Der S&P 500 notiert weniger als 1 % unter seinem Allzeithoch, während gleichzeitig 49,1 % der AAII-Umfrageteilnehmer bärisch gestimmt sind. Dieses simultane Auftreten von Rekordkursen und extremer Skepsis ist extrem selten. In den vergangenen zwölf Jahren gab es nur einen ähnlichen Fall, im April 2013. Damals stieg der S&P 500 in den folgenden zwölf Monaten um rund 18 %.

Im Durchschnitt legte der Index nach einem solchen Sentiment-Kluster über 3 % innerhalb von zwei Monaten zu und rund 18 % über das folgende Jahr (bei einer Trefferquote von 100 %).

TheMarketStats

📌 Hindenburg Omen: Kein sicheres Crashsignal

Das in den letzten Wochen im Rahmen der Market Insights vorgestellte "Hindenburg Omen" trat zwar oft vor größeren Marktkorrekturen auf (etwa vor den Crashs von 1973/74, 1987, 2000 oder während der Finanzkrise), aber war längst nicht jedes Mal ein Vorbote des Desasters. Seit der Finanzkrise 2008 wurden zahlreiche solcher Signale ausgelöst, ohne dass der Markt einbrach.

Carson

Im S&P 500 wurden in den vergangenen 30 Tagen nun fünf Hindenburg-Omens ausgelöst. Gerade diese auffällige Häufung wird jetzt überall zitiert, da sie zuletzt im Februar 2020 vor dem COVID-Crash zu sehen war. Das klingt dramatisch, doch ein Blick auf die historische Statistik relativiert die Sorge deutlich.

Die Auswertung seit 1970 zeigt: Auch nach fünf oder mehr Hindenburg-Signalen folgte im Durchschnitt kein massiver Einbruch. Einen Monat später lag die Performance des S&P 500 im Mittel bei -1,57 %, also leicht negativ, aber keineswegs im Crash-Bereich. Zudem waren rund 43 % der Fälle sogar positiv.

Was die Cluster tatsächlich anzeigen, ist weniger ein bevorstehender Zusammenbruch, sondern eine Phase hoher Marktdivergenz: Viele Aktien machen neue Hochs und Tiefs gleichzeitig, was typischerweise in Marktumschwüngen oder erhöhter Unsicherheit auftritt.

Kurz gesagt: Die Parallele zu 2020 wirkt alarmierend, aber das historische Muster zeigt, dass solche Signale häufiger Fehlalarm als Crash-Trigger sind. Sie mahnen zur Vorsicht, nicht zur Panik.

SubuTrade

📌 Schwacher Novemberstart. Historisch kein Stimmungskiller

Der S&P 500 stimmt derzeit auf den schlechtesten Zehn-Tage-Start in den November seit 2015 zu. Im historischen Vergleich der letzten 50 Jahre liegt die Performance der ersten Novembertage meist leicht im Plus, doch es gab immer wieder Ausreißer nach unten. Ohne dass daraus zwingend ein schlechter Gesamtmonat wurde.

Der aktuelle Rücksetzer wirkt daher eher wie eine technische Verschnaufpause nach der starken Herbst-Rally als ein strukturelles Warnsignal. Historisch folgten auf schwache Starts sogar häufig solide Monatsgewinne, sobald sich das Sentiment stabilisierte und saisonale Rückenwinde einsetzten.

Bespoke

📌 Historisches Muster spricht für eine bullische Fortsetzung

Erst am 7.11. und jetzt auch am vergangenen Freitag!!! Ein Rücksetzer von mehr als 1 %, gefolgt von einem Schlusskurs im Plus oberhalb der 50-Tage-Linie. Historisch betrachtet ein starkes Signal.

Seit 1980 trat dieses Muster 26 Mal auf, und in über 80 % der Fälle lag der S&P 500 ein Jahr später höher. Im Schnitt um rund 16 %. Auch die kurzfristigen Renditen nach einem Monat (+2,4 %) und nach sechs Monaten (+10 %) liegen klar über dem Durchschnitt.

Carson Research

📌 S&P 500 beendet historische Momentum-Serie ... und das ist kein schlechtes Zeichen

Nach 137 Handelstagen ohne zwei aufeinanderfolgende RSI-Schlusskurse unter 50 hat der S&P 500 seine Momentum-Serie beendet. Die fünftlängste seit 1950. Zum Vergleich: Eine ähnlich lange Phase sah man zuletzt 2006/07.

Duality Research

Historisch betrachtet ist das Ende solcher Läufe jedoch kein Grund zur Sorge: In früheren Fällen legte der Index im Schnitt auch nach dem Bruch weiter zu. Durchschnittlich um +2,3 % nach einem Monat, +6,7 % nach drei Monaten und +9,3 % nach sechs Monaten. Auch hier: Eine kleine Verschnaufpause im Momentum ist oft eher ein gesundes Zwischenatmen als das Ende eines Bullenmarkts.

Duality Research

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📌 Gewinnwachstum bleibt der Treibstoff des Bullenmarkts

Während das Q3-Gewinnwachstum vor einer Woche noch bei 10,7 % lag, beträgt es inzwischen 13 %. Damit setzt sich der Trend fort, der den Index seit Monaten trägt. Steigende Erträge untermauern die hohe Bewertung. Für 2025 und 2026 erwartet FactSet einen weiteren Anstieg des aggregierten Gewinns je Aktie auf 270 bzw. über 300 USD.

Carson

📌 Nach dem Shutdown: Historisch folgt oft eine Erholungsphase

Beim S&P 500 lagen die Renditen einen Monat nach Ende des Shutdowns im Schnitt bei +1,18 %, nach drei Monaten bei +5,8 % und nach einem Jahr sogar bei über +15 %, wobei rund 88 % aller Fälle positiv waren.

SubuTrade

Der Nasdaq 100 zeigt ein ähnliches Bild, allerdings mit noch stärkeren durchschnittlichen Renditen von fast +30 % nach zwölf Monaten.

SubuTrade

📌 Sektorrotation im Shutdown: Health Care gewinnt, Communications verliert

Welche Branchen seit dem 30. September vom Markt bevorzugt wurden? Gesundheitswerte liegen mit durchschnittlich +6,9 % deutlich vorne. Energie, Versorger und Technologie folgen mit moderaten Zuwächsen, während zyklische Bereiche wie Immobilien und Konsum spürbar unter Druck standen. Besonders schwach entwickelten sich Communication Services mit -5,6 %, was vor allem an Meta liegt.

Bloomberg

📌 Health Care mit seltener Outperformance

Der Gesundheitssektor hat den S&P 500 innerhalb von drei Tagen der letzten Woche um 5,7 % geschlagen. Das war damit eine der stärksten kurzzeitigen relativen Überrenditen seit 1990. Solch extreme Ausschläge treten nur selten auf und spiegeln meist eine Mischung aus defensiver Fluchtbewegung, starken Einzelnachrichten und sektorweitem Re-Rating wider.

Compound

📌 Saisonaler Klassiker: Dezember bringt die meisten Allzeithochs

Kein anderer Monat bringt so viele Jahreshochs wie der Dezember; und das über alle großen Indizes hinweg. Ob Dow Jones, S&P 500, Nasdaq oder Russell 2000. Rund 40 bis 45 % aller jährlichen Schluss-Allzeithochs entfallen auf den letzten Monat des Jahres.

"Santa-Claus-Rally"-Effekt, Portfolio-Window-Dressing institutioneller Investoren und generell eine positive Marktstimmung zum Jahresende, all das treibt.

Almanac Trader

Wusstest Du ...?

📌 Paradigmenwechsel bei Capex-getriebenen Aktien

Während Investoren über Jahrzehnte hinweg Unternehmen mit steigenden Investitionsausgaben gemieden haben, zeigt sich 2025 ein gegenteiliger Trend. Laut Daten von The Compound erzielen Tech-Firmen mit hohem Capex-Anteil (als Capex relativ zum operativen Cashflow) die mit Abstand höchsten Renditen, im Median rund +45 %.

Historisch war das anders: Die Langzeitanalyse von BofA Global Research belegt, dass Capex-starke Unternehmen zwischen 1986 und 2024 systematisch hinter dem Markt zurückblieben. Anleger sehen hohe Investitionen heute nicht mehr als Risiko, sondern als Signal für Zukunftsfähigkeit, vor allem im Kontext von KI-Infrastruktur und Cloud-Ausbau. Wenngleich das Sentiment hier auch immer wieder schwankt. Aktuell wird es wieder eher abgestraft.

Compound

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Spannende Earnings diese Woche

Earnings Whispers

📅 Am Montag:

☀️ XPeng, Geely, JinkoSolar

🌙 –

📅 Am Dienstag geht es weiter mit:

☀️ Home Depot, Xiaomi, Medtronic, Vinci, Baidu, Trip.com, Imperial Brands, Futu

🌙 –

📅 Zur Wochenmitte warten:

☀️ TJX, Loews, John Deere, Target, Raymond James, Nio, Viking Holdings, Wix.com, Kingsoft Cloud, Global-e, Progressive

🌙 Nvidia, Palo Alto

📅 Am Donnerstag folgen:

☀️ Walmart, CTSEventim, Thyssenkrupp, Zim Integrated Shipping, Grainger, Halma

🌙 Webull, Copart, Intuit, Ross Stores, Veeva Systems, Elastic, Gap

📅 Zum Wochenabschluss:

☀️ PDD, Meituan

🌙 –

Ich wünsche euch einen erfolgreichen Wochenstart! Euer Valentin

1 Kommentar

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  • Luisito100
    Luisito100

    Wochenbibel von Valentin. Was sonst soll der Dauerbulle sagen? Ich glaube eher, wir bekommen 2018 nochmals. Damals gings im Q4 runter. Vielleicht steigen die Zinsen wieder? Umfeld einer Stagflation eher schlecht für Aktien. Ich bin auf jeden Fall nicht all in!!! Vielleicht kann ich alles 20% billiger einkaufen. Bin langfristig bullisch. Kurzfristig eher bärisch😎

    15:21 Uhr, 17.11.