Market Chartcheck: Merkel-Strohfeuer schon wieder vorbei
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Wichtige Nachrichten
CDU-Chefin Merkel wird im Dezember nicht mehr für den Parteivorsitz kandidieren. Zugleich betonte sie, dass sie bereit sei bis zum Ende der Wahlperiode Bundeskanzlerin zu bleiben. Wie Merkel in einer Pressekonferenz mitteilte, wird sie über diese Legislaturperiode hinaus aber keine neuen politischen Ämter belegen und auch nicht mehr zur Kanzlerwahl antreten. Der Druck auf die CDU-Spitze wächst nach den Wahlergebnissen in Hessen indessen weiter und die Rufe nach einer Vertrauensfrage seitens Merkel könnten nach diesem Schritt lauter werden. Es könnte bald zu Neuwahlen kommen.
Bei der Landtagswahl in Hessen mussten CDU und SPD erneut herbe Verluste hinnehmen. Die Christdemokraten verloren 11,3 % und verzeichneten das schlechteste Ergebnis seit 50 Jahren in diesem Bundesland, bleiben aber stärkste Kraft. Die Sozialdemokraten verloren 10,9 %. Aufgrund der starken Zugewinne der Grünen bleibt die Fortsetzung der Regierungskoalition aus schwarz-grün zwar weiterhin möglich, am sinnvollsten wäre aber wohl ein Jamaika-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP. Nach den gescheiterten Gesprächen zwischen den Parteien zur Bildung der Bundesregierung ist diese Variante aber fraglich, wenn nicht sogar unwahrscheinlich.
Chinas oberste Wirtschaftsplanungsbehörde NDRC schlägt eine Halbierung der Steuer auf Autokäufe vor, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise. Grund dafür seien die Auswirkungen des Handelskriegs und eine schwächere Wirtschaft, die die Nachfrage belasten. Als Reaktion auf die Berichte legten die Aktienkurse der Autobauer kräftig zu. Beim Autokauf fällt auf dem weltgrößten Markt derzeit eine Steuer von 10 Prozent an.
Aus Italien kommen erneut Besorgnis erregende Nachrichten. Insider berichten, dass die EZB und die italienische Notenbank die dortigen Geldhäuser überprüfen wollen. Wegen des Haushaltsstreits stieg die Rendite der 10-jährigen italienischen Anleihe auf rund 3,5 Prozent. Für die Banken könnte dieser Anstieg zu einem Problem werden. Möglicherweise müssen sie sogar gestützt werden. Die italienische Regierung hatte bereits signalisiert, dass sie im Notfall auch einschreiten würde.
Die Ratingagentur Standard & Poor's hat die Bonität Italiens zunächst bei „BBB“ belassen. Allerdings wurde der Rating-Ausblick auf „negativ“ von zuvor „stabil“ gesenkt. Damit droht dem Land in einem nächsten Schritt eine Herabstufung. Die Pläne der Regierung belasteten die Wachstumsaussichten Italiens, so S&P. Bereits vor zwei Wochen hatte Moody's die Bonität der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone herabgestuft.
Das fünftgrößte Land der Welt erhält einen neuen Präsidenten aus dem hart-rechten Lager. Das brasilianische Volk wählte Jair Bolsonaro mit 55,2 % zum nächsten Präsident Brasiliens. Damit bringt die Bevölkerung ihren Frust über die aktuelle Lage im Land zum Ausdruck. Brasilien versucht sich von der schlimmsten Rezession seiner Geschichte zu erholen. Millionen Menschen sind arbeitslos und die Kriminalität erreicht dramatische Ausmaße. Im vergangenen Jahr wurden beinahe 64.000 Tötungsdelikte registriert, mehr als in Europa und den USA zusammen.
Bolsonaro hat in seinem Wahlkampf angekündigt, dass er mit Brasilien unter anderem aus dem Pariser Klimaabkommen austreten wolle und Umweltregularien gesenkt werden sollen. Außerdem möchte er es für die Bevölkerung einfacher machen Waffen zu erwerben und fährt einen harten Kurs gegenüber Flüchtlingen. Mit der Wahl Bolsonaros ist nicht nur ein Rechtspopulist an der Macht, sondern es besteht die realistische Gefahr, dass die Demokratie im Land zerfällt und Brasilien auf dem Weg in eine Diktatur ist. In der Vergangenheit hat sich Bolsonaro offen für eine Diktatur ausgesprochen.
DAX
Zum Wochenstart zeigte sich der DAX sehr freundlich. Er reagierte positiv auf die Nachricht, dass Merkel das Amt der Bundeskanzlerin nicht mehr weiterführen wird. Viele Marktteilnehmer haben ihr fehlenden wirtschaftlichen Sachverstand zugesprochen, insbesondere beim Thema Digitalisierung und der technologischen Weichenstellung für Zukunftstechnologien. Ein weiterer positiver Impuls kam aus China. Nachdem die Meldung über die Ticker lief, dass die oberste Wirtschaftsplanungsbehörde NDRC eine Halbierung der Steuer auf Autokäufe vorschlagen könnte, haussierten die Aktien der Autobauer.
Der deutsche Leitindex attackierte im gestrigen Handel das Break-Level um 11.400/460 Punkte und auch am heutigen Tag ist mit einem Versuch zu rechnen dieses Level zurück zu erobern. Sollte es den Bullen gelingen den Kurs darüber zu etablieren, dann dürfte im nächsten Schritt die Marke um 11.700 Punkte angelaufen werden. Der Fall auf 10.800 Punkte wäre damit erstmal vom Tisch.
Geht den Käufern hingegen die Puste aus und lassen die Bären wieder die Muskeln spielen, dann muss dieser Hochlauf als Pullback gesehen werden und das ausstehende Short-Ziel bei 10.800 Punkte könnte wieder angepeilt werden. Der Bereich um 11.100 Punkte erwies sich als solide Unterstützung, hier muss es also mit Schmackes durch gehen.
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US-Indizes
Laut einem Bloomberg-Bericht bereiten sich die USA auf eine Belegung sämtlicher Importe aus China mit Zöllen vor. Falls die geplanten Gesprächen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping anlässlich des G-20-Treffens keine Lösung im Handelskonflikt zwischen den beiden Ländern bringen, würde dies auf den Weg gebracht, hieß es. Der Gipfel findet im Zeitraum vom 30. November bis 01. Dezember in Buenos Aires statt.
Der neu aufkochende Handelsstreit belastete im gestrigen Handel die US-Indizes. Der Dow Jones erreichte, nach dem geplanten Pullback an den 25.000er-Bereich, das Short-Ziel bei 24.200 Punkten. Somit wäre das bisherige bearishe Szenario vollständig abgearbeitet. Am heutigen Tag wäre ein Test des gestrigen Tiefs bzw. der Zone um 24.200 Punkten denkbar. Von hieraus könnte aber ein Pullback bis 24.600 Punkte erfolgen.
Gleiches ergibt sich auch im marktbreiten S&P 500. Auch hier wurde das bearishe Szenario mit dem Erreichen des Short-Ziels bei 2.615 Punkten vollständig abgearbeitet und es könnte am heutigen Tag zu einem erneuten Test dieser Marke kommen. Ein Pullback könnte bis in den Bereich um 2.675 Punkten führen, darüber wären 2.700 Punkte denkbar.
Ein ähnlicher Verlauf wird auch im Nasdaq erwartet. Nachdem der Index gestern wieder deutlich unter Druck kam und das Short-Ziel bei 6.600 Punkten abgearbeitet wurde, dürften die Bären nochmal zupacken. Sollte der Kurs über 6.700 Punkte steigen, dann wäre der Hochlauf an 6.850 Punkte denkbar.
EUR/USD
Der EUR/USD ist immer noch dabei das bearishe Szenario abzuarbeiten. Die erste Teilstrecke bis 1,139x USD wurde bereits vollzogen. Nun geht es darum weiter Fahrt auf zu nehmen und auch noch die restliche Strecke bis 1,130x USD zu absolvieren. Im Bereich um 1,1335 USD sollte erneut mit Gegenwehr gerechnet werden.
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