Market Chartcheck: Kleiner Verfall beeinflusst Indizes
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Wichtige Nachrichten
Am gestrigen Donnerstagvormittag überschlugen sich die Ereignisse in Großbritannien. Trotz der Zustimmung des Kabinetts zum Vertragsentwurf für ein Brexit-Abkommen, das den Austritt Großbritanniens aus der EU und Übergangsfragen regeln soll, legten zahlreiche Minister und Staatssekretäre ihre Ämter nieder. Zuerst verzichtete Brexit-Minister Dominic Raab aus Protest gegen den ausgehandelten Kompromiss auf sein Amt. Raab sagte, er trete zurück, weil er die Vorschläge zum künftigen Status von Nordirland nicht mittragen könne. Ähnlich handelte und äußerte sich Arbeitsministerin Esther McVey. Auch zahlreiche Staatssekretäre aus Nordirland legten ihre Posten nieder.
Premierministerin Theresa May verteidigte am Vormittag im Parlament den mit der EU vereinbarten Vertragsentwurf. Die andere Möglichkeit wäre, ohne ein Abkommen aus der EU auszutreten. Sie bitte das Parlament, die Vereinigung im nationalen Interesse mitzutragen. Doch die Koalition, die sich gegen May formiert hat, ist gewaltig. Nicht nur die Oppositionsparteien, sondern auch die nordirische DUP, von deren Unterstützung Mays Minderheitsregierung abhängt, und Rebellen in ihrer eigenen Fraktion wollen das Abkommen ablehnen.
Zudem droht May eine Revolte aus den eigenen Reihen. Der Tory-Abgeordnete Jacob Rees-Mogg drohte ihr mit einem Misstrauensantrag. Gerüchten zufolge sind die dafür notwendigen 48 Briefe von Tory-Abgeordneten bereits fast annähernd zusammen. Dass ein Misstrauensvotum erfolgreich sein könnte, gilt jedoch als unwahrscheinlich. Es zeichnet sich kein Kandidat ab, der die zerstrittene Tory-Fraktion anführen könnte.
Immer top informiert mit dem GodmodeTrader-Newsflash. Wenn Sie weitere Informationen über den Haushaltsstreit in Italien lesen möchten: Market Chartcheck.
DAX
Im gestrigen Market Chartcheck habe ich Ihnen drei Gründe genannt, warum im deutschen Leitindex eine deutliche Nervosität spürbar ist: "Zum einen wären da die volkswirtschaftlichen und geopolitischen Nachrichten zu erwähnen - allen voran Italien und Großbritannien. Zum anderen notiert der DAX aus charttechnischer Sicht im Bereich um 11.500/400 Punkten auf einem recht kritischen Kursniveau. Hier ringen die Bullen und Bären seit Tagen und Wochen miteinander.
Aber es gibt noch einen weiteren Grund, über den meine Follower und ich auf meinem Guidants-Desktop seit Wochenbeginn diskutiert haben. Das Open Interest für den kleinen Verfall am Freitag signalisiert, dass der Abrechnungskurs mit den geringsten Kosten aus Marktsicht aktuell bei ca. 11.550 Punkten liegt. Eine Abrechnung um 11.500 Punkte wäre dabei auch noch in Ordnung. Die Optionsseite ist daher sehr bemüht den Kurs möglichst auf diesem Niveau zu halten. Lesen Sie dazu den Artikel "DAX - Open Interest Betrachtung"."
Zwar gab es im gestrigen Handelsverlauf, aufgrund der Vorkommnisse in Großbritannien, eine klare Reaktion nach unten im DAX und das Short-Ziel bei 11.230 Punkten wurde beinahe erreicht. In der letzten Handelsstunde wurde der Index aber wieder nach oben gezogen und auch in der Nachbörse ging dieser Anstieg mit den US-Indizes weiter, sodass wir aktuell wieder über 11.400 Punkten notieren.
Es scheint so als würde die Optionsseite vor dem heutigen kleinen Verfall alles in die Waagschale werfen, um möglichst glimpflich abgerechnet zu werden. Spannend wird es also voraussichtlich erst ab 13 Uhr bzw. 18 Uhr (in den USA werden die Optionen um 12 p.m. EST abgerechnet). Es ist gut denkbar, dass es nach Abrechnung der Terminkontrakte zu einem Rutsch kommen könnte, die politische Lage in Europa ist aktuell einfach zu unsicher. Deshalb bleibt das bearishe Szenario weiterhin intakt. Das Ziel liegt weiterhin bei 11.230 Punkten und man könnte sogar auf den Bereich um 11.000 Punkte schielen. Zumal sich in den letzten Wochen eine Wimpel-Formation im Chartbild ausgebildet hat, die allgemein als Fortsetzungsmuster des vorherrschenden Trends gilt.
Auf meinem Guidants-Desktop setze ich konkrete Handelsideen in einem 20.000 EUR Echtgelddepot um!
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US-Indizes
Die US-Indizes absolvierten gestern den angesprochenen Bounce nach oben. Über den Dow Jones wurde geschrieben: "Am heutigen Handelstag ist damit zu rechnen, dass der Bereich um 25.000 Punkte nochmals getestet wird, es aber dann zu einem Rücklauf bis ca. 25.200 Punkte kommt.". Nun muss man fairerweise sagen, dass der Index Intraday für zwei Stunden recht deutlich unter der Support-Zone um 25.000 Punkten notierte. Der dadurch entstandene Fehlausbruch mit anschließendem Bounce nach oben war also doch eher recht glücklich.
Vor lauter Brexit-Chaos und Italien-Sturheit ist die Nachricht über die Wiederaufnahme der Gespräche zwischen den USA und China hinten runtergefallen. Der gestrige Anstieg könnte aber hierauf zurückzuführen sein. Wie oben bereits geschrieben, werden die Optionen in den USA heute um 12 p.m. EST oder 18 Uhr MEZ abgerechnet. Eine wirkliche Chance für einen weiteren Anstieg sehe ich aber aktuell nicht, weshalb eher wieder der Test der 25.000 Punkte-Marke anstehen könnte.
Im marktbreiten S&P 500 war die gestrige Handelsspanne sogar noch größer als im Dow Jones. Der Index arbeitete gestern erstmal das sekundäre Short-Ziel bei 2.675 Punkten ab, ehe der Rebound in Richtung 2.740 Punkte erfolgte. Hier muss also ganz klar gesagt werden, dass die Analyse verfehlt wurde. Ähnlich wie im Dow wird heute aber auch mit Abgaben gerechnet.
Der Nasdaq war der einzige US-Index, der dem priorisierten Szenario einwandfrei folgte. Nachdem das Vortragestief im gestrigen Handel getestet und damit das Short-Ziel bei 6.700 Punkten erreicht wurde, stieg der Index bis 6.850 Punkte an und überschoss hier sogar etwas. Am heutigen Tag dürfte das gestrige Hoch aber verlauft werden und auch hier ist somit mit Abgaben zu rechnen.
EUR/USD
Die gestrige Ansage im EUR/USD war Short bis 1,128x USD. Die Begründung: "Wie es aussieht gewinnen die Bullen das Rennen, zumindest wurde gestern die Marke von 1,133x USD attackiert und heute notieren wir bereits darüber. Irgendwie glaube ich das aber nicht. Da bspw. jederzeit ein Statement der EU-Kommission kommen könnte, dass ein Defizitverfahren gegen Italien eingeleitet wurde priorisiere ich den Rücklauf auf 1,128x USD." - Intraday wurde dieses Ziel erreicht. Der Auslöser war allerdings Großbritannien.
Heute Morgen steht das Paar erneut über der 1,133x USD-Marke. Kommt es zum gleichen Verlauf wie gestern? Die Möglichkeit ist auf jeden Fall gegeben. Die Seitenlinie ist bis zum Montag aber wahrscheinlich die bessere Wahl.
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